Kelmer Spitze (2000m) - Spritztour zwischen den Regenschauern

Die kleine Liegfeistgruppe im Osten der Lechtaler Alpen ist für Lechtaler Verhältnisse recht gut besucht. Das Galtjoch ist im Winter der wahrscheinlich am häufigsten bestiegene Lechtaler, der schöne Reuttner Höhenweg hinüber zur Knittelkarspitze wird im Sommer ebenfalls öfter begangen.  Auf der Kelmer Spitze hingegen geht es deutlich ruhiger zu, schaut sie mit ihren steilen Grasflanken auch etwas abweisend aus.

Heute war leider etwas schlechteres Wetter angesagt, wir wollten trotzdem eine kleine Runde drehen bevor das Regenwetter wieder einsetzt. So parken wir an der Rotlechsäge zwischen Rinnen und Kelmen. Ein Forstweg führt von dort einmal um die Ostseite des Höbelekopfes, diesem Weg folgen wir bis zu seinem Ende. Von hier geht es nun direkt über eine steile Grasrinne hinauf, der Untergrund ist nass und etwas schlammig von den letzten Regenfällen. Schnell gewinnt man an Höhe, weiter oben gilt es eine geeignete einfache Route zu wählen, bei dem nassen Untergrund will man nicht in zu steile Passagen gelangen. Das Gelände lässt mehrere einfachere Möglichkeiten zu und wir erreichen bald den breiten Rücken über welchen wir nun zum Höbelekopf aufsteigen. Ein richtiger Gipfel ist der Höbelekopf nicht, eine kurze Rast legen wir trotzdem ein.
Da die Regenwolken langsam wieder dichter werden geht es recht bald weiter, wir folgen dem schönen Gratverlauf Richtung Westen. Ein kleiner Aufschwung schaut von weitem noch etwas anspruchsvoller aus, entpuppt sich von nahem jedoch deutlich einfacher wie angenommen.
Die letzten Meter zum Gipfel der Kelmer Spitze sind schönes Schaulaufen, auch trotz tiefstehenden Wolken ist die Aussicht sehr schön von hier oben.
Der Abstieg erfolgt nun hinunter zum Kelmer Jöchl, der Grat schnürt sich teilweise schön eng zusammen, in den steilen Passagen ist zudem ein Seil angebracht. Eine gute Trittsicherheit ist hier von Nöten, das Seil ist hier trotz dem matschigen Verhältnissen nicht unbedingt erforderlich.
Bei trockenen Bedingungen eher eine T3+, bei den heutigen Verhältnissen eine T4-.
Vom Kelmer Jöchl geht es danach auf dem Wanderweg hinunter nach Kelmen und über den schönen Spazierweg in Richtung Rinnen zurück zum Auto.

Fazit:

Eine schöne kurzweilige Spritztour auf einen netten kleinen Aussichtsgipfel. Im Vergleich zu den Gipfeln am Reuttener Höhenweg geht es hier deutlich ruhiger zu. Für die Überschreitung ist eine gute Trittsicherheit notwendig, auch sollte man für den Abstieg zum Kelmer Jöchl schwindelfrei sein, der Grat ist teilweise etwas schmaler.