Grenzwandern Schweiz * Etappe 65 * Chanrion - Crête Sèche - Mauvoisin
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Der letzte Tag unserer dreitägigen Tour im Gebiet Chanrion sollte die längste Wanderung bereithalten. Etwas östlich vom Fenêtre de Durand, hinter dem Mont Gelé liegt ein weiterer Alpenpass nach Italien. Der Col de Crête Sèche ist ein hochalpiner Übergang ins Valpelline und blau markiert. Der letzte Bus von Mauvoisin fährt um kurz nach 17:00 Uhr, wir haben also den ganzen Tag Zeit um es möglichst weit Richtung Col de Crête Sèche zu schaffen und noch zum Bus nach Mauvoisin.
Der Abstieg von der Cabane de Chanrion nach La Paume führt über eine breite Fahrstrasse. Hier zweigt eine weitere Fahrstrasse ab um entlang der Dranse de Bagnes in eine felsige Schlucht zu führen. Wozu in so einer unwirtlichen Gegend Strassen gebaut werden fragen wir uns um kurz darauf auf einem Parkplatz zu stehen wo ein Auto der Universität Lausanne geparkt ist. Im Auto liegt ein Schild wo Glaciologie geschrieben steht. Hier sind also Forschungen zu den Gletschern im Gange. Dahinter wird das Wasser des Glacier d'Otemma gefasst und mittels Stollen zum Lac de Mauvoisin geführt. Daher wohl auch die Fahrstrasse.
Nun queren wir die Dranse auf einer Brücke und steigen über einen Pfad hinauf auf eine Hochebene. Hier treffen wir auf eine Forschende die den Boden vermisst - und weiter hinten im Tal sehen wir sogar eine kleine Zeltstadt welche wohl auch von der Universität errichtet wurde. Was hier genau untersucht wird konnten wir jedoch nicht herausfinden. Der Weg führt nun über eine neue Brücke bis zum nahen Lac de Crête Sèche. Dieser kleine See liegt auf knapp 2500 Metern und ist ein toller Ort für eine Rast. Die Spiegelungen im See sind grossartig.
Das Tal von Crête Sèche liegt nun vor uns, mit seinem wild mäandrierenden Fluss in der Mitte. Wir queren den Fluss mehrmals hüpfend über Steine und kommen langsam in etwas steileres Gelände. Der Weg ist weiss-blau markiert und führt über grosse Felsblöcke. Wir kraxeln und hüpfen dem Pass entgegen bis wir den Talabschluss erreicht haben. Der Passübergang ist gut sichtbar - ein karger, steiniger Hang den wir noch etwa 200 Höhenmeter hochkraxeln müssten, rechts über uns liegen die Reste des einstmals mächtigen Glacier de Crête Sèche. Wir schauen auf die Uhr und merken, dass wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen müssen. So bin ich hier nicht ganz auf der Grenze gewesen, aber nur einen Katzensprung davon entfernt.
Wir wandern auf gleichem Wege zurück und geniessen dabei die Aussicht auf den mächtigen Glacier d'Otemma und die Pigne d'Arolla. Ansonsten ist das Tal eine eher karge Angelegenheit, wie der Name Crête Sèche ja auch schon erklärt. Wieder zurück in der Cabane de Chanrion kehren wir ein letztes Mal ein um uns zu stärken vor dem zweiten Teil der Wanderung.
Der Weg zurück nach Mauvoisin wollen wir auf dem östlichen Seerundweg gehen und müssen daher hinter der Hütte aufsteigen. Über Weiden kommen wir zum steinigen Tälchen der Dyure du Brenay. Hier queren wir den wilden Fluss auf einer Brücke und können tief in einen schlundartigen Wasserfall hinunterschauen. Weiter oben im Tal liegt der 5 Kilometer lange Glacier du Brenay von dem wir jedoch nichts zu Gesicht bekommen. Nach einer weitern halben Stunde stehen wir auf dem Col de Tsofeiret und blicken hinab auf einen paradiesischen Bergsee. Wir nutzen die Gelegenheit und machen einen kurzen Fotostopp.
Nun beginnt der schönste Abschnitt der Wanderung, ja vielleicht sogar der ganzen drei Tage. Die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel und Gletscher, der tiefblaue Fjord des Lac de Mauvoisin unter uns und der angenehme Weg über Wiesen und an kleinen Seen vorbei ist fantastisch. Am beeindruckendsten strahlt wieder einmal der Grand-Combin herüber - aber auch die imposante Flanke des Le Pleureur macht Eindruck. Wir wandern nun gemütlich bergab, vorbei am Lac de Tsofeiret an den man nicht herankommt,da er in einem sumpfigen Wollgrassgürtel liegt. Vorbei an den Ruinen von alten Ställen in Pierracarro, hier steht ein grosser Findling auf der grünen Wiese. Bis wir ins Gebiet Giétro kommen, wo ebenfalls alte Ställe stehen, die jedoch hübsch renoviert wurden. Auch Vieh sonnt sich hier am Wegesrand, und zwar die typischen Ehringerkühe mit ihren mächtigen Hörnern. Besser man kommt ihnen nicht zu nah! Doch das Gebiet Giétro ist auch spannend wegen den katastrophalen Flutwellen die sich hier ereignet hatten. Der Glacier du Giétro der heute nicht mehr sichtbar oberhalb des Col du Giétro liegt, kam früher viel weiter hinab. Durch das steile Terrain gab es immer wieder Gletscherabbrüche die im Talgrund, wo damals noch kein Stausee war einen Eisriegel bildeten. Dahinter entstanden Seen, die teilweise jahrelang bestehen blieben, doch als der Eisriegel brach flossen riesige Mengen Wasser durch das Val de Bagnes und brachte Tod und Verderben bis hinunter nach Martigny. 1595 starben 140 Menschen und 1818 kamen 44 Menschen zu Tode. Heute führt der Wanderweg genau unten durch, ein mulmiges Gefühl.
Der letzte Abschnitt der Tour führt auf der breiten Fahrstrasse dem Lac de Mauvoisin entlang, bis der Weg in einem dunklen Tunnel verschwindet. Kurz vor dem Damm kommt man wieder ans Tageslicht und kann über die Bogenstaumauer spazieren. Ein letztes grosses Highlight bevor wir die letzten Meter talwärts zur Busstation in Mauvoisin gehen.
Hier geht es zur nächsten Etappe
Der Abstieg von der Cabane de Chanrion nach La Paume führt über eine breite Fahrstrasse. Hier zweigt eine weitere Fahrstrasse ab um entlang der Dranse de Bagnes in eine felsige Schlucht zu führen. Wozu in so einer unwirtlichen Gegend Strassen gebaut werden fragen wir uns um kurz darauf auf einem Parkplatz zu stehen wo ein Auto der Universität Lausanne geparkt ist. Im Auto liegt ein Schild wo Glaciologie geschrieben steht. Hier sind also Forschungen zu den Gletschern im Gange. Dahinter wird das Wasser des Glacier d'Otemma gefasst und mittels Stollen zum Lac de Mauvoisin geführt. Daher wohl auch die Fahrstrasse.
Nun queren wir die Dranse auf einer Brücke und steigen über einen Pfad hinauf auf eine Hochebene. Hier treffen wir auf eine Forschende die den Boden vermisst - und weiter hinten im Tal sehen wir sogar eine kleine Zeltstadt welche wohl auch von der Universität errichtet wurde. Was hier genau untersucht wird konnten wir jedoch nicht herausfinden. Der Weg führt nun über eine neue Brücke bis zum nahen Lac de Crête Sèche. Dieser kleine See liegt auf knapp 2500 Metern und ist ein toller Ort für eine Rast. Die Spiegelungen im See sind grossartig.
Das Tal von Crête Sèche liegt nun vor uns, mit seinem wild mäandrierenden Fluss in der Mitte. Wir queren den Fluss mehrmals hüpfend über Steine und kommen langsam in etwas steileres Gelände. Der Weg ist weiss-blau markiert und führt über grosse Felsblöcke. Wir kraxeln und hüpfen dem Pass entgegen bis wir den Talabschluss erreicht haben. Der Passübergang ist gut sichtbar - ein karger, steiniger Hang den wir noch etwa 200 Höhenmeter hochkraxeln müssten, rechts über uns liegen die Reste des einstmals mächtigen Glacier de Crête Sèche. Wir schauen auf die Uhr und merken, dass wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen müssen. So bin ich hier nicht ganz auf der Grenze gewesen, aber nur einen Katzensprung davon entfernt.
Wir wandern auf gleichem Wege zurück und geniessen dabei die Aussicht auf den mächtigen Glacier d'Otemma und die Pigne d'Arolla. Ansonsten ist das Tal eine eher karge Angelegenheit, wie der Name Crête Sèche ja auch schon erklärt. Wieder zurück in der Cabane de Chanrion kehren wir ein letztes Mal ein um uns zu stärken vor dem zweiten Teil der Wanderung.
Der Weg zurück nach Mauvoisin wollen wir auf dem östlichen Seerundweg gehen und müssen daher hinter der Hütte aufsteigen. Über Weiden kommen wir zum steinigen Tälchen der Dyure du Brenay. Hier queren wir den wilden Fluss auf einer Brücke und können tief in einen schlundartigen Wasserfall hinunterschauen. Weiter oben im Tal liegt der 5 Kilometer lange Glacier du Brenay von dem wir jedoch nichts zu Gesicht bekommen. Nach einer weitern halben Stunde stehen wir auf dem Col de Tsofeiret und blicken hinab auf einen paradiesischen Bergsee. Wir nutzen die Gelegenheit und machen einen kurzen Fotostopp.
Nun beginnt der schönste Abschnitt der Wanderung, ja vielleicht sogar der ganzen drei Tage. Die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel und Gletscher, der tiefblaue Fjord des Lac de Mauvoisin unter uns und der angenehme Weg über Wiesen und an kleinen Seen vorbei ist fantastisch. Am beeindruckendsten strahlt wieder einmal der Grand-Combin herüber - aber auch die imposante Flanke des Le Pleureur macht Eindruck. Wir wandern nun gemütlich bergab, vorbei am Lac de Tsofeiret an den man nicht herankommt,da er in einem sumpfigen Wollgrassgürtel liegt. Vorbei an den Ruinen von alten Ställen in Pierracarro, hier steht ein grosser Findling auf der grünen Wiese. Bis wir ins Gebiet Giétro kommen, wo ebenfalls alte Ställe stehen, die jedoch hübsch renoviert wurden. Auch Vieh sonnt sich hier am Wegesrand, und zwar die typischen Ehringerkühe mit ihren mächtigen Hörnern. Besser man kommt ihnen nicht zu nah! Doch das Gebiet Giétro ist auch spannend wegen den katastrophalen Flutwellen die sich hier ereignet hatten. Der Glacier du Giétro der heute nicht mehr sichtbar oberhalb des Col du Giétro liegt, kam früher viel weiter hinab. Durch das steile Terrain gab es immer wieder Gletscherabbrüche die im Talgrund, wo damals noch kein Stausee war einen Eisriegel bildeten. Dahinter entstanden Seen, die teilweise jahrelang bestehen blieben, doch als der Eisriegel brach flossen riesige Mengen Wasser durch das Val de Bagnes und brachte Tod und Verderben bis hinunter nach Martigny. 1595 starben 140 Menschen und 1818 kamen 44 Menschen zu Tode. Heute führt der Wanderweg genau unten durch, ein mulmiges Gefühl.
Der letzte Abschnitt der Tour führt auf der breiten Fahrstrasse dem Lac de Mauvoisin entlang, bis der Weg in einem dunklen Tunnel verschwindet. Kurz vor dem Damm kommt man wieder ans Tageslicht und kann über die Bogenstaumauer spazieren. Ein letztes grosses Highlight bevor wir die letzten Meter talwärts zur Busstation in Mauvoisin gehen.
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Tourengänger:
laurentbor

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