Von Reckingen über die drei Chummehörner


Publiziert von johnny68 , 19. August 2021 um 20:52.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:19 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1538 m
Abstieg: 1538 m
Strecke:Reckingen - Chäller - Chummehorn - Chummehorn 2744 - Vorderes Chummehorn - Grathorn-Süd Furgge - Chäller - Reckingen

Auf dem Vorderen Chummehorn war ich schon einmal, im Winter mit den Schneeschuhen. Auf diesem Horn steht eine Wetterstation, die aus der Ferne aussieht wie ein Gipfelkreuz. Auf den beiden anderen Chummehörnern war ich noch nie. Der in der Landeskarte als Chummehorn bezeichnete Gipfel ist der höchste der drei: 2754 m. Wie das Vordere Chummehorn ist der Gipfel 2754 m sehr leicht zu erreichen. Beide Gipfel verdienen nicht mehr als ein T2. Das Chummehorn 2754 m ist von dem sehr schön hergerichteten Weg Reckingen - Blinnental - Chummefurgge - Ernergalen - Ernen über die wenig steile Gipfel-Grashalde leicht ersteigbar. Dasselbe gilt für das Vordere Chummehorn, das gegen Osten den höchsten Punkt des lieblichen Ernergalens darstellt.

Das mittlere Chummehorn (2744 m) hat es aber in sich. Man erreicht es vom Chummehorn 2754 über einen recht scharfen Grat, der links und rechts steil abfällt. Das Gestein ist Bündner Schiefer, was heisst, dass es leicht bröckelt und man aufpassen muss, nicht auszurutschen. Im Norden des Chummehorns 2744 ist eine äusserst labile Felshalde. Viele grosse Brocken sind lose und dürften bei der geringsten Belastung nachgeben. Vom Chummehorn 2744 zum Vorderen Chummehorn ist die Distanz nur gerade 200 m, aber es geht ein steiles Felswändchen runter.

Die Strecke vom Vorderen Chummehorn nordseits der Chummehornkette durch geht durch die oben erwähnte rutschige Geröllhalde. Sie war aufgrund der vorgefundenen Wegzeichen früher offenbar ein offizieller Bergweg. Aber die Winter mit den vielen Lawinen, die sich hier lösen, haben das Gelände und den kaum mehr sichtbaren Weg stark beeinträchtigt. Mir hat's trotzdem gefallen, hier durchzugehen.

Der Anstieg von der mit einer dicken Schneehalde bedeckten Ebene 2600 m auf die Furgge südlich des Grathorns-Süd geht dann allerdings wieder über eine liebliche Grashalde, wie auch der Abstieg zurück nach Chäller auf einem gut markierten und unterhaltenen Weg erfolgte (frisch gemäht!). Von Reckingen nach Chäller im Blinnental hat es ein Alpsträsschen.

Leider war das Wetter heute nicht allzu sichtig. Die meisten Gipfel hüllten sich in Wolken. Immerhin blieben die 3 von mir bestiegenen Gipfel ganztags wolkenfrei.

Die Qualifikation der Tour als T3+ bezieht sich ausschliesslich auf die Überschreitung des mittleren Chummehorns sowie die Querung nordseits unter den Chummehörnern durch. Alles andere war T1 - T2.

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (3)


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ChristianR hat gesagt:
Gesendet am 19. August 2021 um 21:42
Sehr interessanter Ausflug, das Blinnental ist wirklich etwas Besonderes !

Gibt es eine Passage 70m östlich von Chummehorn 2744 (662'106, 141'477)? Auf CNS 2008 ist eine Spur angegeben.

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2021 um 20:55
Hallo Christian
Ja, diese Passage gibt es. Ich habe sie inspiziert, aber nicht begangen. Wenn man von Osten kommt, sieht man von weitem auf einem Felsen eine sehr grosse weiss-rot-weisse Markierung.
Ich wollte, weil ich auf der Karte diese Spur ebenfalls gesehen habe, anfänglich dort durch, um zum Grathorn-Süd zu gelangen.
Aber: offensichtlich haben Lawinen bei dieser Passage das ganze Gelände extrem gelockert. Man findet sich auf einmal inmitten extrem rutschgefährdeter Felsblöcke. Ich habe deshalb die Übung abgebrochen und bin über den Grat auf das Chummenhorn 2744 gegangen und dann das Felswändchen hinab zum Vorderen Chummehorn, dann von dort nördlich des Chummehorns 2744 hinab zur Senke 2600 m.
Meinen genauen Parcours kannst du ersehen, wenn du dich voll in meinen GPS-Track hineinzoomst.
LG
Johnny

ChristianR hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2021 um 10:35
Ja, beim Heranzoomen dieses Bildes schien ich Weiß-Rot-Weiß-Markup zu sehen. Überraschenderweise sind es nicht unbedingt die neuesten Trails, die am längsten widerstehen :-)


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