Sulzfluh-Umrundung - kompakt als Tagestour ab/bis Latschau über ...


Publiziert von dulac , 4. August 2021 um 11:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:21 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

... Tilisuna-Hütte, Gruobenpass, Tritt, Carschina- und Lindauer Hütte.

 

Eigentlich hatte ich heute ja die Wiss Platte in Angriff nehmen wollen. Doch der lange Zustieg ab Latschau hatte seinen Tribut gefordert und so war es beim Einstieg am Gruobenpass bereits 12.30.

 

Ein wenig spät, wenn man die im *Bericht von erico genannten rund 2 Stunden für den weiteren Aufstieg betrachtet. Und so zog ich es vor, auf einer der einladenden Felsplatten wenig oberhalb des Gruobenpasses erst einmal Mittag zu machen.

 

Zugleich bot mein Rastplatz Gelegenheit, nach den angeblichen Steinmannli Ausschau zu halten und mich mit dem präsumptiven Aufstiegsgelände vertraut zu machen. Auf Anhieb stachen die Mannli mir zunächst nicht ins Auge. Doch kurz darauf bemerkte ich 2 Berggänger, die sich bereits auf dem letzten Teilstück des Abstiegs befanden. Ja und jetzt sah ich sie auch die Mannli, und nicht nur die letzten beiden. Bald darauf konnte ich auf dem Gipfelgrat dann noch 3 weitere Wanderer erkennen, deren Silhouetten sich deutlich gegen den Himmel abzeichneten. Beim nächsten Mal sollte ich zum einen etwas früher dran sein, dann aber sollte ich auch den Einstieg auf Anhieb finden.

 

Doch was sollte ich heute nun mit dem angebrochenen Tag anfangen, der erneut in Latschau begonnen und mich über die Alpila-Alpe, den Tobelsee und an der Tilisuna-Hütte vorbei hierher geführt hatte: wieder zur Tilisuna-Hütte zurück für einen Boxenstop? Dann müsste ich danach wohl oder übel über Schwarzhorn-Sattel oder Bilkengrat wieder zurück. Doch über beide war ich erst wenige Tage zuvor bei einer Besteigung der Sulzfluh auf- bzw. abgestiegen. In der Wiederholung nicht wirklich reizvoll.

 

Doch es gab ja eine Alternative, die mich überdies durch bisher weitgehend unbekanntes Terrain führen würde: vom Gruoben hinab und dann entlang der Sulzfluh-Flanken zur Carschina-Hütte hinüber und von dort über das Drusator (ebenfalls Neuland) zur Lindauer Hütte (zwar von meiner Sektion, doch seit Jahren nicht mehr besucht).

 

Und ja, es erwies sich exzellente Wahl: Je weiter ich auf dieser Route am Abzweig zum Tilisuna-Fürkli vorbei, dann die blau gekennzeichnete Variante „Tritt“ hinab und weiter über diverse Verzweigungen (u.a. auch der zum Gemschtobel, die einzige Route hier, die ich von einer Sulzfluh-Besteigung vor einigen Jahren bereits kannte) vorankam, desto mehr begeisterte mich die Szenerie ringsum mit den imposanten Felswänden.

 

Das letzte Stück bis zur Carschina-Hütte zog sich dann freilich noch ein wenig. Dennoch lag es noch innerhalb des von mir mehr improvisierten als fundierten Zeitplans.

 

Durstig wie ich war, war auch die Flasche mit alkoholfreiem Bier aus dem Appenzell schnell geleert.

 

Bereits während dieses kurzen Aufenthalts war mir eine Wegspur etwas oberhalb der Hütte aufgefallen. Ich steuerte drum geradewegs auf sie zu. Doch dann kamen mir Zweifel, da weder angeschrieben noch markiert. Für einen häufig genutzten Übergang ungewöhnlich. Nochmal zur Hütte zurück und eine der Bedienungen gefragt. Sie konnte mich allerdings nur auf den vielleicht 100 m entfernten und etwas tiefer gelegenen Wegweiser verweisen. Die Lindauer Hütte war erstaunlicher Weise nicht unter der Vielzahl der hier vermerkten Ziele, einzig das Drusator. Dieses war dann auch bald, sprich rund eine halbe Stunde später erreicht. Eine wilde Umgebung dort droben dann!

 

Der ursprünglich eingeschlagene Pfad wäre – wie ich später auf einer Detailkarte erkennen konnte, doch nicht so verkehrt gewesen, zwar nicht markiert, aber dennoch zielführend.

 

Der Abstieg zur Lindauer Hütte nun führte wohl durch eindrückliche Landschaft, doch mit der überwiegend unangenehm gerölligen Wegspur konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Und infolge des dadurch gebremsten Abstiegstempos hat‘s auch bis zur Hütte etwas länger gedauert als geplant.

 

Die Hütte sehr gut besucht, das Personal gut ausgelastet. Ich darauf bedacht, meinen Durst vor allem bald stillen zu können um auch bald den letzten Teil unter die Füsse nehmen zu können. Doch dann ergab sich eine nette Unterhaltung mit den Gästen vom Nebentisch. Und es wurde doch noch etwas später. Im Gegensatz zu mir waren die allerdings mit ihren MTBs heraufgekommen, und hatten für die Rückfahrt noch alle Zeit der Welt.

 

Der Abstieg von der Lindauer Hütte nach Latschau ist zwar ein elender Hatsch, doch der Weg ist gut zu begehen und erlaubt zumindest im Abstieg ein flottes Tempo. Und so war ich nach ziemlich genau 11,5 Stunden wieder zurück am Parkplatz oberhalb des Stausees.

 

Ein ausgefüllter Tag: Neuland erkundet, dabei eine mehr als eindrückliche Berg-/Felskulisse aus der Nähe kennengelernt, an 3 Hütten vorbeigekommen, an zweien davon auch eingekehrt und nicht zuletzt mich mit dem Aufstieg zur Wiss Platte auseinandergesetzt. Und es sollte nur wenige Tage dauern bis sich auch dieses Projekt realisieren liess. Doch dazu ein ander Mal mehr.
 


Tourengänger: dulac


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