Wiss Platte (2627 m) Schijenflue (2626 m) Stock (2483 m) Mittelflue (2336 m) Graustein (2188 m)
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Bei meinen Touren in der Region St. Antönien, Partnun habe ich schon mehrmals die gewaltigen Felswände von der Wiss Platte, Schijenflue und dem Stock bewundert. Heute am 5. Oktober möchte ich ein Gesamtüberschreitung über die Berge, Wiss Platte, Schijenflue, Stock, Mittelflue und Graustein machen. Die geplante Überschreitung soll von Norden nach Süden, vom Gruobenpass nach Engi gehen.
Beschreibung der Wanderroute:
Vom Parkplatz Nr. 6, in St. Antönien bei Partnun bis zum Gruobenpass: ca. 2.0 Std. (T2)
Vom Parkplatz geht es auf sehr gut beschilderten und markierten Wanderwegen am Berghaus Alpenrösli vorbei zum schönen Berg- und Badesee Partnunsee hinauf. Von dort aus hat der Wanderer bereits einen großen Überblick auf einen großen Teil der bevorstehenden Tour. Vom See aus geht der Weg über Alpwiesen hinauf bis zu den Anfängen der Felsen, wo auch die erste Verzweigung ist, bei dieser Verzweigung wählt man den Weg hinauf zum Gruobenpass/Tilisunafürggli. Ab hier wird auch der Wanderweg ein wenig schwieriger und es hat auch ein paar Stellen dabei, die sich dem Schwierigkeitsgrad T3 nähern. In zwei Stunden bin ich beim Gruobenpass angekommen, auf dem mich die Sonne am heutigen Tage das erste Mal herzlich begrüßte.
Vom Gruobenpass bis zur Wiss Platte : ca. 2.0 Std. (T4+)
Vom Gruobenpass geht es direkt über viele Karrenfelder/Felsen hinauf zur Wiss Platte, Markierungen gibt es keine und Wegspuren sind nur ganz selten zu sehen. Es gibt aber Steinmännchen, die helfen, sich in den Karrenfelsen zurechtzufinden. Der Anstieg über diese Felsen zur Wiss Platte ist zwar eher außergewöhnlich aber sehr schön und abenteuerlich. Leider kam der Wind ab dem Gruobenpass immer mehr auf, der mit Böen von 80-100 km/h durch diese Karrenfelsen blies. Oben auf auf dem Gipfel angekommen war ich von den riesigen Felsspalten überrascht, die sich um den Gipfel auftun. Es hat gegen Osten oder Westen Felsspalten die an die 10 Meter, oder auch mehr, tief sind, - eine wilde Gegend hier auf der Wiss Platte.
Von der Wiss Platte bis hinauf zur Schijenflue: ca. 1.0 Std. (T5, KS,II)
Von der Wiss Platte geht man wieder ein Stück zurück, um die große Felsspalte direkt beim Gipfel zu umgehen. Ab der Wiss Platte habe ich keine Steinmännchen mehr gesehen, aber die Wegfindung für dieses kurze Stück bis zur Felswand der Schijenflue ist nicht besonders schwierig. Bei der Felswand angekommen gibt es nun verschiedene, aber alles eher schwierige Aufstiege. - die rote Route wäre ein möglicher Aufstieg bei ganz trockenen Bedingungen, Schwierigkeit meiner Meinung nach (KS, III) die grüne Route ist für Kletterer vorgesehen, es hat auch Haken im Fels, (KS. III+), die blaue Route geht am Felsfuß unten vorbei auf die Ostseite, dort hat es verschiedene Möglichkeiten zum Gipfel zu steigen, siehe dazu auch Bild Nr. 48+58, (Bild 48Bild 58
Auf der Ostseite scheiterte mein erster Aufstiegs-Versuch durch eine Rinne, an einem „Klemmblock“ in der Rinne, siehe dazu Bild Nr. 61, Bild 61, Beim zweiten Aufstiegs-Versuch hatte ich Glück und der Aufstieg gelang mir auf Anhieb, dazu noch folgendes, ich wanderte noch weiter dem Felsfuß entlang bis zu dieser Stelle auf Bild Nr. 62 Bild 62, der Anfang dieser Route geht über einen gut abgestuften Fels-Wiesenhang und ist leicht zu meistern, mit zunehmender Höhe wird es aber immer schwieriger, trotz Kletterstellen im (KS, I bis II) Grad geht es aber recht gut bis zum Gipfel der Schijenflue, auf dieser Route muss sich der Wanderer im oberen Teil den besten Weg selbst suchen, Spuren im oberen Teil gibt es keine, - auch keine wegweisenden Steinmännchen.
Von der Schijenflue über den Stock zur Mittelflue und dem Graustein zum Ausgangsort zurück: ca. 3.0 Std. (T4+, KS,I)
Für solche die sich nicht auskennen, gibt es nur eines, sich den besten Weg selbst zu suchen, es gibt keine Markierungen und wegweisende Steinmännchen und Spuren sind auch nur sehr selten auf meinem gewählten Weg vorhanden. Ob es noch andere, einfachere Wege über diese Berge gibt, weiß ich nicht, ich wollte so nah wie möglich alles dem Grat folgen. Die Abstiege von der Schijenflue und dem Stock sind ähnlich, es sind Abstiege über teilweise sehr steile felsdurchsetzte Grashänge, siehe dazu auch die Routeneinzeichnungen auf den Bildern, 87+89+91+97. Hat man den Abstieg über die Mittelflue auch gut überstanden ist der Weg zum, und über den Graustein, ein leichtes Unterfangen. Nach dem Abstieg von der Engi nach Partnun und zum Parkplatz war ich sehr froh, dass ich mich endlich vom Rucksack und von den Wanderschuhen „befreien“ konnte.
Die Schlussbetrachtung:
Eine lange und sehr anspruchsvolle Grenztour, Österreich/Schweiz, in einer sehr schönen Bergwelt im Prätigau. Am schönsten fand ich die Wanderung über die Karrenfelsen hinauf zur Wiss Platte und die tiefen Felspalten rund um den Gipfel der Wiss Platte. Wegen der steilen Grashänge ab der Schijenflue, dem Stock und der Mittelflue sollte diese Wanderung nur bei trockener Witterung gemacht werden. Ich kann diese Höhenwanderung über die Gipfel, Wiss Platte, Schijenflue, Stock, Mittelflue und Graustein nur allerbestens weiterempfehlen. Dieses Wandertour ist aber nur für erfahrene Wanderer mit guter Kondition geeignet.
Viele Grüße
erico

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