Der Stüdl-Grat


Publiziert von Nyn , 3. Januar 2021 um 21:03.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:10 Juli 1982
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T   A-K 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Lucknerhaus
Unterkunftmöglichkeiten:Stüdl-Hütte ggf. Erzherzog-Johann-Hütte

Da wir sehr wenig Geld hatten, übernachteten wir nicht auf der Stüdl-Hütte, sondern bezogen ein Freibiwak (mit Matte, Schlafsack und Biwaksack) nahe des Einstiegs beim Luisenkopf. Mei..., dort liessen wir dann das Biwakzeug zurück.

Das Wetter war am Tourentag alles andere als schön, die Sicht zuerst mäßig, dann gering, der Berg komplett in Wolken. Aber wir waren nun mal da und zogen es durch.
Dank Walkfäustel! und recht klarer Linie schafften wir die zum Glück nur an wenigen Stellen schwierige (ca III) Kletterei. Die Felsen hier waren trotz des schlechten Wetters noch überwiegend schneefrei. Es steckte aber sehr sehr wenig fixes Material, was ein zusätzliches Absichern mittels Keilen und Schlingen lebensnotwendig machte. Klettern mit den dicken Handschuhen war angesagt, weil ohne gab es binnen wenigen Sekunden eiskalte Finger, - ob mit oder noch ohne die Steigeisen? hmmm eher ohne- genau weiss ich es nicht mehr!
Richtig stürmisch wurde es erst am Ausstieg. Und wir bezwangen auch den nicht ungefährlichen Abstieg (vgl hier), wobei ich mich an unser schwer sturmgepeitschtes Seil an der Glocknerscharte erinnern kann und oben teils verschneiten, tw. auch vereisten Fels. Zumindest waren heute am Normalweg relativ wenige andere Bergsteiger unterwegs, so daß sich der sonst übliche Stau und damit die Gefährdung am Übergang zum Kleinglockner in Grenzen hielt.
Sicht am Gipfel? Leider 0 ((

Als wir im Bereich der Adlersruhe endlich wieder unter die Wolken kamen, war das Schlimmste geschafft. Wir mussten nur noch den Ködnitzkeesweg Richtung Stüdlhütte zurückqueren und (leider nochmal Gegenanstieg - was waren wir fertig!) das Biwakzeug abholen.

Wir schauten später von weiter unten hoch und sahen ein paar bei Weitem nicht so bedrohlich aussehende dicke Wolken, die die Gipfel einhüllten.
Wenn du aber selber in diesen Wolken steckst, der Wind und Schnee waagrecht daher kommt...
Nicht zu unterschätzen! Komplette Ausrüstung für Klettern und Hochtour erforderlich!

Danach bezogen wir gerne das "Basislager" in Gestalt der Herberge unserer Großeltern, die damals in Prägaten Urlaub machten und ob der Besteigung des Großglockners durch ihre Enkel mehr als stolz auf uns waren. Wir waren es auch.

Tourengänger: Nyn


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