Parseierspitze und Gatschkopf


Publiziert von wf42 , 10. Dezember 2020 um 14:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 6 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 866 m
Strecke:7 km
Kartennummer:Alpenvereinskarte 3/3

6. September 2009: Pians - Augsburger Hütte

Ein besseres Wetter für eine mehrtägige Tour kann man sich nicht wünschen! Zusammen mit einem guten Freund möchte ich meine Durchquerung der Lechtaler fortsetzen. Der Ausgangspunkt Pians im Tal der Sanna liegt ziemlich tief, ein vierstündiger Hüttenaufstieg mit über 1400 Höhenmetern liegt vor uns. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Ortschaft Grins. Wir bleiben auf der (in Aufstiegsrichtung) linken Seite des Mühlbachs, der weiter oben Gasillbach heißt. Gerade in diesem Abschnitt ist der Weg richtig idyllisch. Etwa in 1600 m Höhe geht es auf die rechte Seite des Bachs. Rund 500 m höher wechseln wir noch einmal auf die andere Seite. Die Vegetation ist inzwischen recht spärlich, wir befinden uns in einem großen Schuttkar, durch das wir morgen zur Patrolscharte aufsteigen wollen. Wir verlassen diesen Weg nach rechts, wo auf einem aussichtsreich gelegenen Absatz die Augsburger Hütte liegt.

7. September 2009: Augsburger Hütte - Parseierspitze - Gatschkopf - Augsburger Hütte

Heute steht mit der Parseierspitze der einzige Dreitausender der Nördlichen Kalkalpen auf dem Programm. Ich kenne den Gipfel von zwei früheren Touren, habe aber großen Respekt vor den Schwierigkeiten. Mir ist bewusst, dass die Aufstiegsroute im Grenzbereich meiner bescheidenen Kletterfähigkeiten liegt. Auf der Hütte haben wir uns Helme ausgeliehen, da die Tour als steinschlaggefährdet gilt.

Von der Augsburger Hütte, wo wir übernachtet haben, queren wir in das Gasilltal, wo ein geröllreicher Aufstieg in Richtung Patrolscharte beginnt. Im späteren Verlauf bietet der Weg mit klettersteigartigen Passagen und einem kleinen Wasserfall einige Abwechslung.

So spät im Sommer ist es nicht nötig, den stark geschrumpften Grinner Ferner zu betreten. Über Geröll gelangen wir zum markierten Einstieg. Die Aufstiegsroute, die auf Hikr schon oft beschrieben wurde, erreicht nur an wenigen Stellen knapp den II. Schwierigkeitsgrad, hat aber eine beträchtliche Durchschnittsneigung und erfordert immer große Aufmerksamkeit sowie Immunität gegen Tiefblicke. Schon die ersten Meter sind anspruchsvoll; die schwierigste Stelle befindet sich knapp oberhalb der Mitte. Mein Begleiter kehrt an dieser Stelle um, während ich die Passage umgehe (auch nicht ganz einfach) und zum Gipfel weitersteige.

Die Parseierspitze bietet bei so schönem Wetter eine tolle Rundumsicht auf Allgäuer, Lechtaler, Ötztaler und Ferwall. Nach der Gipfelpause steige ich mit größter Vorsicht wieder ab zum Wandfuß.

Der Rest des Tagesprogramms ist vergleichsweise entspannend. Nur rund 100 Höhenmeter auf einfachem Weg sind es zum Gatschkopf. Vor einem Monat war ich schon hier oben, allerdings bei äußerst bescheidener Sicht. Kein Vergleich zur heutigen Tour! Auf dem direkten Abstiegsweg kehren wir zur Augsburger Hütte zurück.

Nach einem Bierchen gönnen wir uns noch ein kleines Zusatzprogramm. Von der Hütte führt ein Weg nach Osten in Richtung Ochsenalm bzw. Blankahorn, der schon bald mit zwei spektakulären, ziemlich langen und steilen Eisenleitern (Hummelleitern) aufwartet. Wir steigen - just for fun - hinunter und wieder hinauf.

Übersicht
Vorhergehende Etappe: Memminger Hütte - Gatschkopf - Augsburger Hütte - Pians
Nächste Etappe: Augsburger Hütte - Dawinkopf - Ansbacher Hütte

Tourengänger: wf42


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Geodaten
 50852.gpx 2009-09-06/07

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Kommentare (4)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 14:22
T3 für die Parseierspitze? Der Berg ist dann nur minimal anspruchsvoller als der Wallberg in den Bayerischen Voralpen? Sry, aber diese Bewertung halte ich für nahezu fahrlässig.

VG Nico

wf42 hat gesagt: RE: Schwierigkeit
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 15:20
Hallo Nico,

danke für den wichtigen und völlig berechtigten Hinweis! Das Versehen kam dadurch zustande, dass ich mich erst nachträglich entschied, für zwei Tage einen einzigen Bericht zu veröffentlichen. T3 bezog sich auf den Hüttenaufstieg.

Herzliche Grüße Walter

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 12. Dezember 2020 um 10:29
Hallo Walter, du hattest ja perfektes Wetter auf der Parseierspitze, da kann man dir nur gratulieren. Das war bestimmt ein Erlebnis, an das du lange zurück denkst. Viele Grüße!

wf42 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Dezember 2020 um 16:49
Hallo Stefan, es war wirklich eine beeindruckende Tour, außerdem hatten wir vier Tage hintereinander Traumwetter. Herzliche Grüße!


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