Parseier Spitze (3036m) und Gatschkopf


Publiziert von steinziege , 23. August 2014 um 09:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:18 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 865 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz hinter dem Schwimmbad in Grins
Unterkunftmöglichkeiten:Augsburger Hütte (sehr zu empfehlen!)
Kartennummer:AV-Karte Lechtaler / Parseierspitze

Selbst in diesem unbeständigen, wenig bergaffinen August muss man doch auch einmal Glück haben, und so erwischten mein Kamerad und ich für die lange angepeilte Besteigung des Lechtaler 3000ers tatsächlich eines der wenigen Schönwetterfenster...

Eine lange Beschreibung spare ich mir, die gibt es auf dieser Plattform zur Genüge, z.B. hier.

Aufstieg am Sonntag über die Gasillböden zur Augsburger Hütte, sonniges und sehr windiges Ankunftsbier mit herrlichem Blick auf die Ötztaler Alpen, Übernachtung in erfreulich großzügig ausgelegtem Zimmerlager.

Am Morgen steil über Grieß und Schutt die Gasillschlucht hinauf und weiter über den versicherten Steig durch die Fernerwand zum Grinnerferner - kurzweilige Kraxelei (I).
Über den Ferner, dann Kampf mit der Einstiegsplatte (II), die deutlich steiler ist als es auf den Fotos ausschaut. Das lose Drahtseil, das zur Unterstützung des Reibungstretens auf glattem Kalk da herunterhängt, hat genau an der Stelle, wo man als "Zwerg" einen Haltepunkt braucht, keinen solchen...
Weiter mehr oder weniger senkrecht die Wand hinauf, im oberen Bereich eher links, sehr gut markiert. Das meist als Schlüsselstelle bezeichnete Wändchen (II) im oberen Teil lässt sich umgehen, abwärts haben wir es brav überschritten - wir mussten etwas "basteln", aber ich fand es wesentlich weniger anspruchsvoll als die Einstiegsplatte.

Halb hinunter zum Gletscherchen, durch steilen Schutt zur Patrolscharte und auf komfortablem Pfad durch den Grießhang zum Gatschkopf, hübscher Pausenplatz. Abstieg sehr steil durch Schrofen etc. zur Augburger Hütte - wir konnten "unseren Berg" noch einmal in Sonne und Wind (mit Panorama) begießen.

Am Dienstagmorgen (nachts Regen und Gewitter) blickten wir auf ein Nebelmeer, über dem - ziemlich grau - die Ötztaler Alpen "schwebten", auch das für diesen Tag in Aussicht genommene Blankahorn  lachte uns wenig an.
Stattdessen über den längeren Abstieg via Ochsenalm sehr hübsch ins Tal, unterhalb der Hummelleiter sehr steil und trotz Versicherung heikel, da man sich auf nassem Lehm und Fels bewegte. Danach lange Querung durch offenes Krummholz etc. nach Osten bis zur Ochsenalm, dort wieder steil durch schönen Wald nach Grins. Der untere Querübergang zum Ausgangspunkt versteckt sich etwas... besser dem Wegweiser "Heilquelle" folgen.

Phantastische Tour, nur bei gutem Wetter zu empfehlen.


Tourengänger: steinziege


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Kommentare (8)


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Grimpeur hat gesagt: glückwunsch
Gesendet am 23. August 2014 um 09:56
zu dieser herrlichen Tour. War auch schon 2x droben. War am Mo selbst auch ganz in der Nähe am Muttekopf über Imst. Will diesen Herbst nochmals hoch als Tagestour aus dem Lechtal dann aber ab Patrolscharte über den Ostgrat

steinziege hat gesagt: RE:glückwunsch
Gesendet am 25. August 2014 um 23:33
na, dann viel glück mit dem dann hoffentlich besseren wetter! quacamozza war ja ganz begeistert vom ostgrat...

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 23. August 2014 um 10:05
Hallo steinziege, da hast du ja eine wirklich wunderschöne Tour machen dürfen und das auch noch bei bestem Wetter - nicht selbstverständlich in diesem verregneten Sommer. Umso schöner, dass es geklappt hat. Vielen Dank übrigens für die Verlinkung! Schöne Grüße aus dem herbstlichen Grau!

steinziege hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2014 um 23:35
ja, das war in der tat wunderschön und wir waren sehr dankbar für soviel Glück (das bisher einzige geeignete Zeitfenster war unseres!).

Sch...wetter..... Die nächste Tour (Start morgen) ins Lechquellengebirge habe ich schon abgesagt und bange um die "übernächste" (Niedere Tauern).
Da ist heuer gewaltig der Wurm drin.

Hentschel hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2015 um 02:46
Hallo Steinziege,
Frage zur Einstiegsstelle:
Diese soll angeblich entschärft kletterbar sein, dann muss jedoch auf die Randkluft aufgepasst werden. Wie ist das zu verstehen? Gibts Bilder der Kluft?
Wie genau lässt sich denn die sog. Schlüsselstelle umgehen?

steinziege hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Februar 2015 um 10:19
Die Randkluft war eher harmlos, aber das hängt davon ab, wie dick die Schneeschicht auf dem Gletscherchen ist. Im letzten August war sie dünn. Wenn sie dicker ist, ist halt der erste Stemmschritt in die Platte kürzer. Fotos gibt es genug, u.a. in meinem Bericht (und vielen anderen, mit unterschiedlicher Schneelage). Die "Entschärfung" habe ich übrigens beschrieben...
Die Umgehung der "Schlüsselstelle" ergibt sich "auf Sicht" aus genauer Betrachtung ihrer näheren Umgebung. Es handelt sich ja nur um wenige Schritte, an die ich mich nicht im Detail erinnere.
Falls du sie planst: Viel Freude an der tollen Tour!

Hentschel hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Februar 2015 um 11:52
Danke erst mal für die schnelle Antwort auf einen Sonntag:-)
Ich denke, die Schilderungen legen nahe, dass ich diese Tour dieses Jahr einplanen werde. Da ich auf heißen Kohlen sitze und vier Blöcke Urlaub in diesem Jahr habe, Mai, Juni, August und Sept. habe, frage ich mich, ob die Parseier schon im Mai und Juni drin ist. Würden dann evtl Steigeisen nötig bei der Querung dieses Sturzbaches? Gibts weitere Stellen, wo bis Mai und Juni Schnee und Eis liegen könnte außer der Grinner Ferner? Der Gipfelaufbau müsste doch mit seiner Südstellung bereits frei sein.

steinziege hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2015 um 18:42
Im Mai und Juni liegt in den meisten Jahren ziemlich viel Schnee da oben - vorletztes Jahr war um die Zeit alles oberhalb von 1800m verschneit, auch auf Kämmen. Südseitig aper sind, wenn die Sonne Kraft bekommt, vor allem regelrechte sonnenexponierte Hänge; in Klüften und Rinnen, die nicht lange Sonne kriegen, kann sich auch da einiges halten. Der Ferner etwa liegt in einer Mulde.
So richtig kann das niemand vorhersagen. Plan halt mit Alternative und informiere dich in den Wochen vorher über die Verhältnisse. Die Hütte macht erst Mitte Juni auf - wann genau, richtet sich sicherlich nach den Verhältnissen. Natürlich gibt es Athleten, die das Teil als Tagestour machen oder ein Zelt raufschleppen, vielleicht bist du ja einer.


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