Kurzbericht 

Midnight Train to Randa


Publiziert von lorenzo , 17. August 2020 um 21:20.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:19 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   4000er 
Zeitbedarf: 14:30
Aufstieg: 3195 m
Abstieg: 3195 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Randa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Domhütte SAC UTO
Kartennummer:LK 1328 Randa; H. Biner, Hochtouren im Wallis, SAC 1994; D. Silbernagel, S. Wullschleger, Walliser Alpen, Topoverlag 2010; www.gipfelbuch.ch; www.camptocamp.org

Welche Alternative gibt es, wenn der erste Morgenzug zu spät ist? Ganz einfach: den letzten Abendzug...! In den vergangenen Jahren hatte ich schon einige Male auf Tourenportalen von der Anfahrt mit dem letzten Zug nach Randa - sogar von Basel aus - und der Besteigung des Doms zu Fuss oder mit Ski in einem Zug gelesen und mir dabei vorgenommen, es selber auch einmal zu versuchen. Nachdem diesen Sommer im Gipfelbuch wiederholt über günstige Verhältnisse am Festigrat und auf der Normalroute berichtet worden war, begann das Projekt konkrete Formen anzunehmen. Obwohl ich in der laufenden Saison noch nie so viele Höhenmeter auf einmal bewältigt und meine neuen Hochtourenschuhe erst auf leichten Wanderungen eingelaufen hatte, fühlte ich mich durch meine bisherigen Touren und meine Hundespaziergänge im Jura genügend vorbereitet, studierte Karte, Routenbeschreibungen und Fahrplan und entschied mich für das nächste freie Wochenende mit gutem Wetter, das denn auch schon bald vor der Türe stand. Da für den Festigrat inzwischen hervorkommendes Eis gemeldet wurde, packte ich ein zweites leichtes Eisgerät dazu, und sicherheitshalber noch eine 30m Reepschnur, zwei Schlingen, eine Express und eine Eisschraube. Am betreffenden Samstag trank ich mit unserem Hauswart Salvatore einen Espresso, tätigte Einkäufe, erledigte  zuhause einige kleinere Dinge, ging in der Aare baden, und versuchte dazwischen, einige Stunden vorzuschlafen. Aber so gegen neun Uhr abends neigte sich dieses süss-saure Dolce fare niente dem Ende zu, und die selbstauferlegte Pflicht rief.

Im Zug nach Visp döste ich vor mich hin und fragte mich zwischendurch, ob es wirklich eine gute Idee war, die ich mir da in den Kopf gesetzt hatte. Obwohl die Gletscher angeblich gut eingeschneit und gespurt waren, fürchtete ich mich am meisten vor einem Spaltensturz. Ich nahm mir vor, einfach so weit zu gehen, wie ich mich sicher fühlte und es verantworten konnte, und legte mir in Gedanken entsprechende Etappen zurecht: Europahütte, Domhütte, Moräne, Festigletscher,...-joch,...-grat...und... aber zunächst musste ich erst einmal nach Randa gelangen. Nach dem Umsteigen auf die Matterhorn Gotthard Bahn döste ich weiter und beneidete eine Gruppe Jugendlicher, die in St. Niklaus in den Ferien weilte, mit dem letzten Zug vom Ausgang in Brig oder Visp zurückkehrte, und, die Bierdosen in der Hand, die Party wohl noch verlängern würde. Als der Zug nach Breitmatten, der vorletzten Station, kurz anhielt und wieder anfuhr, schreckte ich, der kurz vorher eingenickt war, auf und fragte die Mitpassagierin gegenüber mit weit aufgerissenen Augen, ob das bereits Randa gewesen sie? Sie schüttelte, hinter der Gesichtsmaske belustigt lächelnd, beruhigend den Kopf. Mein Aufatmen war aber nur von kurzer Dauer, denn wenige Minuten später wurde Randa unausweichlich Realität: der Zug hielt, und ich musste aussteigen. Da stand ich nun in mondlos dunkler Mitternacht am Bahnhof, und mein Projekt kam mir immer absurder vor. Aber es war mild, die Sterne funkelten über mir, und ein Junge, der mit  seinem Velo angefahren kam, um am Selecta-Automat noch etwas zu holen, wünschte mir gute Nacht. So traf ich auf dem Bänkli neben dem Bahnhofbrunnen meine letzten Vorbereitungen, kippte einen Energydrink hinunter, und lief los.

Die meisten Häuser im Dorf waren schon dunkel, die Gassen menschenleer, und als ich an der Kirche vorbeikam, schlug es vom Turm Mitternacht. Meine Zugutensilien versteckte ich in einem Plastiksack hinter dem Hochwasserwarnschild bei der Dorfbächjibrücke und machte mich an den steilen Anstieg zum Lärchberg. Bald wurde mir warm und ich zog mein Sherpashirt aus, um es nicht schon von Anfang an zu verschwitzen. Ausser dem Rauschen des Bachs war nichts zu hören, und die Sicht beschränkte sich auf den Lichtkegel der Stirnlampe, in dem zwei- oder dreimal die vorüberhuschenden Augenpaare irgendeines Wildtiers aufblitzten. Und jedes Mal, wenn wieder eines der grossen blauen Schilder mit der weissen Aufschrift "Domhütte SAC Uto" aufleuchtete, war ich erleichtert, mich auf dem richtigen Weg zu befinden. Vom Lärchberg ging es weiter zur Hängebrücke, die sich gespenstisch im dunklen Nichts über den vom Grabengufer herunterziehenden Geröllhalden verlor. Auf Höhe Europahütte begann ich langsam zu frösteln, und ich zog mich wieder an. Den Klettersteig versuchte ich zuerst ohne Hilfsmittel zu begehen, was im unteren Teil noch ganz gut ging. Er zog sich aber ziemlich in die Länge und wurde nach oben schwieriger. Im Licht der Stirnlampe tauchten immer wieder neue mit Bügeln, Kabeln und Tritten gesicherte Aufschwünge auf, so dass ich schliesslich kapitulierte und mich am 
Metall festhielt, wenn es nicht anders zu gehen schien. Über dem Klettersteig fand ich einen einzelnen Bergschuh mit Socken drin auf dem Weg liegen. Ich hängte ihn an den Rucksack, stieg weiter und liess mir von funkelnden Sternen noch ein paar Mal die Lichter der hoffentlich bald nahenden Domhütte vorgaukeln. Aber plötzlich tauchte hinter einem Felsvorsprung die hell erleuchtete Fensterfront der 2012 umgebauten Domhütte auf. Als ich um drei Uhr anlangte, brachen gerade die ersten Gruppen und Seilschaften auf, mein Zeitplan schien also zu passen. Ich gab den Bergschuh ab, zog den Klettergurt an und genehmigte mir nochmals einen Energydrink.

Als ich wieder losging, war es immer noch dunkel, aber der Weg über die Moräne war gut ausgetreten und mit Steinmännern markiert, zudem konnte ich mich an den schwankenden Lichterketten der vorangehenden Gruppen orientieren. Schon bevor ich den Festigletscher betrat, setzte die Dämmerung ein. Ich montierte die Steigeisen und folgte, immer noch mit den beiden Trekkingstöcken, der ausgeprägten Firnspur, den Blick immer nach unten gerichtet, um bei einer sich öffnenden Spalte rechtzeitig reagieren zu können. Nun war ich gespannt auf den neuen Zustieg zum Festijoch. Den Einstieg musste ich zum Glück nicht lange suchen, denn dort bereiteten sich schon ein paar Leute auf die kurze Kletterpartie vor, und die meisten von ihnen verstauten ihre Steigeisen vorübergehend wieder im Rucksack. So auch ich, und mit blossen Vibramsohlen war die Kletterei denn auch keine grosse Hexerei, ausser dass man im an sich recht festen Fels darauf aufpassen musste, keine herumliegenden Steine loszutreten oder losgetreten zu bekommen. Auch spürte ich bei den ersten Klettermetern erstmals die Höhe und musste mein Tempo bewusst etwas mässigen. Vor lauter Achtgeben verpasste ich fast den Sonnenaufgang am gegenüberliegenden Weisshorn, erhaschte ihn dann aber mit den anderen in voller Blüte, als wir auf dem Festijoch ankamen. Darüber erhob sich rechterhand der lang ersehnte Festigrat. Die erdrückenden achthundert Höhenmeter wirkten düster und wenig einladend und weckten bei mir unwillkürlich Ausweich- bzw. Weicheireflexe in Richtung Normalroute. Die meisten anderen hatten diese geplant und zogen über den Hohbärggletscher weiter. Am Festigrat konnte ich dagegen noch niemanden erblicken, aber zumindest einen Versuch wollte ich trotzdem wagen.

Ich zog die Steigeisen wieder an, ass und trank eine Kleinigkeit und machte mich bereit. Die Zweierseilschaft, die vor mir zum Festijoch hinaufgeklettert war, hatte sich als einzige auch für den Festigrat entschieden und begann mit dem Aufstieg, und ich folgte wenig später und inzwischen schon etwas an die Höhe gewöhnt, nach. Eine Spur, in der schon das Eis zum Vorschein kam, weshalb ich bereits dort das zweite Eisgerät benutzte, umging den ersten felsigen Abschnitt mit dem Turm und führte oberhalb zurück zu den Felsen, wo inzwischen noch eine Vierergruppe sichtbar wurde. Als ich hinter den anderen beiden dort anlangte, machten sie eine erste Pause, der Nachsteigende nach vorne gebeugt. "Are you ok?" fragte ich. "I need a rest, you are faster, just go" antwortete er. Ich sagte noch: "With the second ax (die beide dabei, bis jetzt aber noch nicht benutzt hatten) it is much more comfortable", verabschiedete mich und kletterte mit geschulterten Eisgeräten über die leichten Felsen weiter. Dort wo der Grat nach SSE abbiegt, verloren sich die Felsen zunehmend im Firn, der abwechselnd trittfest und vereist war, so dass ich die Eisgeräte wieder hervorholte. Mehrmals blickte ich zurück, konnte die beiden anderen aber nicht ausfindig machen. Waren sie einfach langsam oder villeicht sogar umgekehrt? Drüben in der Nordflanke strebten dagegen bereits die ersten Seilschaften dem Gipfel zu. Vermutlich beim "kurzen Steilhang, der bei Vereisung sehr heikel kann" (so H. Biner, der vor Mitreissunfällen warnt, die auch durch Einzelgänger verursacht werden könnten) traf ich auf die Vierergruppe, die diszipliniert und konzentriert in zwei Zweiergruppen aufstieg. Danach gelangte ich auf dem nun traumhaften, mehr oder weniger vereisten "Biancograt" über mehrere Aufschwünge, wo ich z.T. in schönem Trittschnee spuren musste, zum WNW-Vorgipfel, der eine einzigartige Sicht auf den Verbindungsgrat zum Täschhorn gewährte. Die meisten Seilschaften waren schon wieder am Absteigen, als ich zur Gabel hinunterstieg und das letzte Gratstück in Angriff nahm. Auf dem Gipfel rastete dann nur noch eine Führerseilschaft, die wie ich das "prächtige und weitreichende Panorama" (so D. Silbernagel) genoss. Kurz daraut traf auch die Vierergruppe ein, wir gratulierten uns per Handschlag und ich machte von ihr ein Foto vor dem hehren Hintergrund mit Liskamm und Monte Rosa. Aber wo blieben bloss die beiden anderen?

Nach halbstündiger Gipfelrast machte ich mich um neun Uhr an den Abstieg über die Normalroute. Eine bequeme Spur in bestem Trittschnee führte dieses Jahr unter dem Grand Gendarme hindurch und Spaltenzonen geschickt ausweichend die Nordflanke hinunter. Nach der östlichen Umgehung der mächtigen Seraczone mahnten mehrere Eislawinenkegel auf dem Hohbärggletscher an die dort nicht zu unterschätzende Eisschlaggefahr. Auch verlangte eine letzte Spaltenzone vor dem Festijoch nochmals volle Aufmerksamkeit. Ich blickte zurück zum Festigrat, konnte aber die beiden andern, denen ich auch auf der Normalroute nicht begegnet war, nirgends ausmachen. Hinter einer geführten Vierergruppe gelangte ich schliesslich zurück zum Festijoch. Hier bildete sich ein ca. halbstündiger Stau durch mehrere abseilende und -kletterende Gruppen und Seilschaften. Statt mich dreist vorzudrängen oder einen Verhauer zu riskieren und so die andern und mich zu gefährden, übte ich mich in fröstelnder Geduld. Es war ja erst Viertel nach Zehn, und die Hauptsache bestand darin, dass alle heil den Festigletscher erreichten. Entsprechend erleichtert war ich, als ich unten wieder die Steigeisen anziehen konnte. Der Schnee war noch nicht aufgeweicht, und die Spalten, die sich zu öffnen begannen, gut auszumachen, so dass ich hinter einer Zweierseilschaft schon bald die Moräne erreichte, wo ich wie alle anderen das Material, das ich nicht mehr brauchen würde, im und am Rucksack verstaute. Nun war das Gröbste eigentlich überstanden, und ich hätte gemütlich und zufrieden über den Gipfelerfolg zurück zur Domhütte und nach Randa hinunter wandern können. Stattdessen plagten mich nagende Gewissensbisse, und der Gedanke an die beiden anderen liess mich nicht mehr los. Hätte ich sie fragen sollen, ob sie umdrehen wollen oder Hilfe brauchen, statt in blindem Selbstbestätigungsdrang und mit falschem Gipfelehrgeiz einfach weiter zu klettern?

In der Domhütte erkundigte ich mich beim Hüttenwartteam, dem ich die Situation erklärte, nach den beiden, die womöglich erschöpft und überfordert gewesen seien. Sie waren aber weder registriert, noch hatten sie sich zurückgemeldet, und auch Hüttengäste konnten sich nicht daran erinnern, ihnen auf der Normalroute begegnet zu sein. Hatten die beiden etwa im roten Zelt beim Biwakplatz übernachtet? Ich hinterliess Name und Telefonnummer und stieg Richtung Randa ab. Beim Klettersteig kam das angestrebte "clean-climbing" dann erwartungsgemäss noch etwas mehr zu kurz als beim Aufstieg. Je tiefer ich kam, desto mehr Leuten begegnete ich, was ich auf die Umstände, dass Sonntag war und viele wegen der Coronakrise Ferien in der Schweiz bzw. im Wallis machten, sowie auf das schöne Sommerwetter zurückführte. Zum krönenden, wenn auch immer noch durch moralische Bedenken getrübten Abschluss balancierte ich in federndem Gang über die angenehm schwankende Hängebrücke und liess mich von den schwindelerregenden Tiefblicke zum Grabengufer hinunter und letzten Ausblicken hinüber zum Weisshorn und nach vorne zum Mettel- und zum Zinalrothorn gefangen nehmen, bevor ich auf dem zwar etwas längeren, dafür aber deutlich angenehmeren Wanderweg durch Walden wieder bei meinem Depot und am vertrauten Bahnhof von Randa ankam. Kurze Zeit später fuhr der nächste Zug, und schon war der ganze Spuk wieder vorbei.

Bis jetzt erhielt ich keinen Anruf von der Domhütte oder den Behörden. Und meiner intuitiven Einschätzung vor Ort entsprechend hatte genauer besehen eigentlich auch rückblickend keine Notsituation vorgelegen, denn 
Erschöpfungsgefühle und Kurzatmigkeit, wie ich sie kurz vorher selber beim Festijoch erlebt hatte, sind auf dieser Höhe nichts Aussergewöhnliches. Die beiden hatten auch nicht um Hilfe gebeten, sonst wäre ich sicher nicht einfach weiter gestiegen. Zudem hatte mir ja einer der beiden gesagt, ich solle weitergehen, und ich hatte damit gerechnet, dass sie nachkommen würden. Und schliesslich hatte ich ja erst nachträglich begonnen, mir Gedanken zu machen, als ich sie beim Auf- und Abstieg nicht mehr ausfindig machen konnte. War also alles nur ein moralischer Sturm im Wasserglas oder ein durch ein Höhenhirnödem ausgelöstes Hirngespinst? So oder so hoffe ich, dass, wie meine Kollegin Maryam meinte, "Gott die beiden geleitet und beschützt hat", und ihnen nichts Schlimmes passiert ist.

Domhütte
Aufstieg: vom Bahnhof Randa (1409m) auf dem gelb markierten Wanderweg zur Kirche (1439m) und über die Brücke 1536 nach Lärchberg (1870m). Auf dem weiss-rot markierten Bergweg zur Abzweigung ca. 2235m unter der Europahütte (2264m) und auf dem weiss-blau markierten Alpinwanderweg (Klettersteig zwischen ca. 2400m und 2750m) zur Domhütte (2937m), 3h-4h 30min, T4.

Abstieg: auf dem oben beschriebenen Weg zurück bis zur Charles Kuonen Hängebrücke (ca. 2085m- 2060m) und über diese nach Höuschbiel (2042m). Weiter auf dem weiss-rot markierten Bergweg durch Walden hinunter bis ca. 1790m, und auf dem gelb markierten Bergweg  am Europakreuz (1749m) vorbei zurück nach Randa (1409m), 2-3h, T4.

Dom
Aufstieg Festigrat: von der Domhütte (2937m) auf der N-Moräne (Wegweiser bei der Hütte, Pfadspuren, Steinmänner) bis ca. 3300m, dann am N-Rand des Festigletscher (Vorsicht wegen Querspalten) bis zu einer Felseinbuchtung SE unter dem Festijoch (3723m) und über eine schwach ausgeprägte Rampe auf gut gestuften Felsen (II, Bh, Abseilstände, Gefährdung anderer Seilschaften durch z.T. lose Felsen) zum Übergang und Beginn des Festigrats, 2h.30min-3h. Nach SE zuerst auf dem Felsgrat (II, Turm III) oder im Firn links davon, später auf dem Firngrat (ab ca. 4100m Richtungswechsel nach SSE) über einige Aufschwünge (bis 45 Grad, Vorsicht bei Vereisung und wegen Spalten) zum WNW-Vorgipfel (4479m). Kurzer Abstieg nach E in die Gabel (ca. 4470m) und Wiederaufstieg nach SE (bis 45 Grad) auf den Gipfel (4545m), 3-4h, insgesamt 5h 30min bis 7h, ZS-.

Abstieg N-Flanke: vom Gipfel (4545m) abhängig von Spaltensituation und Firnlage entweder via Gabel (ca. 4470m) oder am Grand Gendarme (4467m) vorbei über die obere zur unteren N-Flanke, wo der grosse Gletscherabbruch auf ca. 3950m E umgangen wird. In genügender Distanz unter den Seracs auf dem flachen Hohbärggletscher (Vorsicht wegen Eisschlag und Parallelspalten) zurück nach W, wobei auf ca. 3750m eine Stufe mit einer Spaltenzone passiert werden muss. Nach SW unter das Festijoch (3723m) und über einen mässig steilen Firnhang ca. 50Hm wieder hinauf. Über die Rampe abklettern (II) oder Abseilen, dann auf der Zustiegsroute zurück zur Domhütte (2937m), WS, 3-4h.

Verhältnisse: Festi- und Hohbärggletscher zwar noch gut eingeschneit, aber trotzdem Vorsicht auf verdeckte und sich öffnende Spalten. Am Festigrat zuunterst bei der Umgehung des ersten Turms und in der oberen Hälfte z.T. hervorkommendes Eis, sonst Trittschnee, die untere Hälfte bis ca. 4000m unterhalb des Richtungswechsels SE-SSE besteht aus leichtem und recht festem Fels (I-II). Gute Spuren auf beiden Gletschern, alte Spuren am Festigrat.

Material: Helm, 30m Einfachseil, 2-3 Express, 2 Schlingen, Kk-Set, 2-3 kleine und mittlere Friends, 2 Eisschrauben und zweites Eisgerät zusätzlich zu üblicher Hochtourenausrüstung.

Fahrplan: 23.45 Randa, 3 Uhr Domhütte, 5.45 Festijoch, 8.30 Dom, 10.15 Festijoch, 12 Uhr Domhütte, 14.15 Randa.

Bemerkung: anders als in den beiden angegebenen Führern befindet sich der Einstieg vom Festigletscher zum Festijoch inzwischen nicht mehr W, sondern SE unter diesem.

Tourengänger: lorenzo


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