Auf den unbekannten Hüser


Publiziert von cardamine , 18. Juni 2020 um 22:39.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Grosser kostenfreier Parkplatz in Brülisau

Der Hohe Kasten ist jedem, der schon mal im Alpstein unterwegs war ein Begriff. Dank Seilbahn und Gipfel-Restaurant wird er sehr oft besucht. Der Hüser hingegen, Hauptgipfel der ganzen Bergkette vom Kamor zur Saxer Lücke, fristet ein ziemliches Mauerblümchendasein im Schatten seines bekannten Nachbarn. Auch ich habe ihn eher durch Zufall "entdeckt"...

Hoher Kasten (T2)
Mit dem Ziel, den schönen Höhenweg vom Kasten zur Saxerlücke zu wandern, starte ich in Brülisau. Der Parkplatz war sehr gut gefüllt, obwohl die Seilbahn und das Restaurant noch geschlossen sind. Da hatten wohl mehr Leute den Plan, den einzig schönen Tag der Woche zu nutzen... Ich entscheide mich für den Direktaufstieg über das Berggasthaus Ruhsitz. Der Wanderweg ist leider ziemlich überpräpariert. Die wunderschöne Aussicht von der Panoramaterrasse auf dem Hohen Kasten entschädigt für den faden Aufstieg. Für den Abstieg nehme ich die unmarkierte, aber mit Seil gesicherte Variante, die hinter dem Übernachtungsgebäude beginnt. Dann beginnt der Höhenweg, der leider nicht direkt auf dem Grat, sondern auf dessen Westseite verläuft, was die Sicht etwas einschränkt. Angekommen auf dem Stauberenfirst hat man dann wieder volles Panorama. Es lohnt sich, einen kurzen Abstecher auf den Aussichtspunkt zu machen. Den Aufstieg findet man hinter der Infotafel des Geowegs (T3). Weiter geht es vorbei am Gasthaus Stauberen unter der Ostwand der eindrucksvollen Stauberenkanzel vorbei.

Versuch Stauberenkanzel (T4 I)
Auf der Nordseite der Stauberenkanzel entdecke ich Pfadspuren, die hinaufführen. Ich entscheide mich auszuprobieren, ob der Weg hinauf zum Kreuz führt. Nach anfänglichem Rumgekraxel zwischen Bäumen lande ich auf einem sehr deutlichen Pfad. Eine etwas etwas ausgesetzte Passage und die folgende Kraxelei (I) ist sogar mit einem Fixseil gesichert. So gut wie das präpariert ist, könnte man das auch gleich ausgeschildert haben denke ich noch, dann stehe ich plötzlich vor einer Felswand und weiss, warum das nicht gemacht wurde. Es gibt einige Eisenstifte, die den Aufstieg erleichtern sollen, jedoch hängt das zugehörige Fixseil nutzlos nach unten und führt nicht nach oben, wie es bei einem Klettersteig sein sollte. Schon sinnlos, den ganzen Zustieg so super abzusichern und dann die Schlüsselstelle nicht... naja jedenfalls ist mir eine Kletterei im oberen zweiten Grad mit meinen Turnschuhen zu heikel. Und runterkommen muss man ja auch wieder. Es gäbe sogar einen Karabiner zum Abseilen. Ein ander Mal vielleicht.

Hüser (T3+)
Etwas frustriert mache ich mich auf den Rückweg. Auf openstreetmaps entdecke ich dann den Weg auf den Hüser, der auf map.geo nicht eingezeichnet ist. Ich beschliesse, mein Glück dort zu versuchen. Der Einstieg ist vom Höhenweg aus schlecht zu finden, es wurde ein kleines Steinmäuerchen gebaut, das aber leicht zu übersehen ist, wenn man nicht weiss, wonach man suchen muss. Der Pfad wird aber immer deutlicher sichtbar, je weiter man ihm folgt und ist zum Teil mit Steinhaufen markiert. Zuerst steigt man unterhalb der Felswand des Furggelenfirsts in Richtung Hoher Kasten zurück, bis man zur Scharte zwischen dem Hinteren und dem Mittleren Hüser gelangt. Hier führt ein steiler Zickzack hinauf auf den Hüsersattel. Für den Hauptgipfel folgt man dem Pfad nach links. Nach wenigen Metern steht man auf dem latschenbewachsenem Gipfel. Es gibt sogar ein Gipfelbuch versteckt in dem Steinhaufen! Die Aussicht ist jedoch durch das Grünzeugs etwas beschränkt. Es gibt aber einen wunderbaren Aussichtspunkt, den man durch ein ziemliches Labyrinth erreicht. Den Einstieg findet man rechts von dem "Loch", hinter einem toten Baumstumpf. Einfach dem Wirrwarr durch die Bäume folgen und plötzlich steht man mit freier Sicht auf den Hohen Kasten.
Zurück geht's wieder auf dem gleichen Weg, den Mittleren Hüser auf der anderen Seite des Sattels spare ich mir, da ich dort auch einen unüberschaubaren Gemüsegarten erwarte.

Saxerlücke - Brülisau (T2)
Weiter geht es auf dem Höhenweg Richtung Saxerlücke, nun mit fantastischem Blick auf die Kreuzberge. Unglaublich schön im Abendlicht (manchmal lohnt es sich spät dran zu sein)! Von der Saxerlücke geht's rasch hinab zum Berggasthaus Bollenwees. Leider liegt der schöne Fählensee schon im Schatten. Zürück geht es auf einer fahrtauglichen Strasse zum Sämtisersee. Hier wäre ein Mountainbike schön... Ab dem Berggasthaus Plattenbödli führt der Weg steil bergab durch den Brüeltobel, ich verwerfe den Gedanken, nächstes Mal mit dem Mountainbike nach Bollenwees zu kommen sofort wieder ;-) Der Wanderweg endet am Parkplatz Pfannstiel, von dort ist man in 15 Minuten wieder beim Ausganspunkt in Brülsau.

Tourengänger: cardamine


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