Klare Sicht durch die Saxer Lücke


Publiziert von countryboy , 23. Mai 2011 um 22:42.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:25 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 950 m
Strecke:Brülisau - Plattenbödeli - Chalberweid - Stifelwald - Bollenwees - Saxer Lücke - Stauberen - Hoher Kasten - Brülisau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto nach Brülisau
Kartennummer:Säntis 1 : 25'000

Was macht man mit einer unverplanten Ferienwoche bei gutem Wetter? Du wärst nicht auf hikr.org, wenn die richtige Antwort nicht "Wandern" wäre.

So habe ich mir heute als Startpunkt Brülisau ausgesucht. Ca. 08:30 steige ich aus dem Auto, bürde mir meinen 25L-Rucksack auf und marschiere zackig in Richtung Pfannenstil. Es folgt der Brüeltobel-Aufstieg, für mich reine Fleissarbeit. Hinter steilen, geraden Stücken folgen steile Kurven und dahinter weitere steile Kurven. Ein nicht enden wollendes Abmühen, das ich mir mit Countrymusik (Brooks&Dunn) aus dem ipod erträglicher mache. Alle 5 Minuten rauscht ein Helikopter vorbei, der Baumaterial zum Plattenbödeli transportiert.

Auf dem Plattenbödeli angekommen folge ich dem Strässchen in Richtung Bollenwees auf der unteren Route via Stifelwald. Den entspannend ebenen Weg werde ich später mit einem steilen Aufstieg durch besagten Wald bezahlen. Aber zuerst genussvolle Blicke auf den idyllischen Sämtisersee, etwas später vorbei an leicht mürrischen Kühen, die nicht daran denken, Platz zu machen, egal ob auf oder neben der Strasse. Hat man den Stifelwald geschafft, vergisst man jede Anstrengung, sobald man den Fählensee erblickt. Zumindest so ist es mir ergangen. Es ist ca. 10:30 und ich beschliesse, kurz die Gastfreundschaft der Bollenwees zu testen. Ich gönne mir einen Blattsalat und eine Apfelschorle. Durst und Hüngerchen sind gestillt, aber keinesfalls die Wanderlust. Vorausgeplant hatte ich nur bis zur Bollenwees. Ich widme mich den üppig beschrifteten Wanderschildern und meiner Wanderkarte und beschliesse, meine Wanderung via Saxer Lücke zum Hohen Kasten fortzusetzen.

Ich ziehe zügig weiter zur Saxer Lücke hoch, bevor die Sonne auch dort noch die schattige Hälfte erfasst. Je weiter ich komme, desto steiler wird es wieder. Dafür habe ich ständig das Ziel vor Augen. "In" der Lücke, lege ich - wie so oft unterwegs - eine Fotopause ein und gehe dann weiter in Richtung Stauberen. Der Aufstieg gleich anschliessend an die Saxer Lücke ist einer der wenigen Stellen, die steil und rutschig (Schutt) sind. Gleichzeitig bietet dieses Stück wunderbare Blicke auf die Saxer Lücke und die Kreuzberge. Ist dieser Aufstieg aber einmal geschafft, folgt Erholung und Genuss pur. Angenehme, ebene Gratwanderung mit sagenhafter Aussicht auf das Alpsteingebirge (links) und das St. Galler Rheintal (rechts).

Je mehr man sich Stauberen nähert, desto mehr häufen sich gelegentlich wieder etwas ausgesetztere Stellen, jedoch gut mit Stahlseilen gesichert. Um rund 13:00 erreiche ich das Gasthaus Stauberen und gönne mir eine Rösti und - ahhhhhh - ein Weizen. (Die Rösti mag leider nicht mit den Spitzenreitern Mesmer, Bollenwees und Aescher mithalten.) Eine halbe Stunde später mache ich mich auf das letzte Teilstück, das so schön beginnt wie nach der Saxer Lücke. Schöner, ebener Weg und eine Aussicht, die mich in jeder Kurve von einem eigenen Berghüttchen an Ort und Stelle träumen lässt. Da mich Träume allein nicht vorwärts bringen, lege ich wieder einen Zacken zu. Der Weg wird dann gelegentlich auch wieder anspruchsvoller und ein stetes Auf und Ab verlangt mehr Energie. Schliesslich folgt der finale Aufstieg zum Hohen Kasten, wo ich in aller Ruhe nochmals die super Aussicht geniesse. Eigentlich gefällt mir der Bau auf dem Hohen Kasten, aber heute, den ganzen Tag über Stock und Stein in der Natur verbracht, ist mir das Gebäude fremd. Allerdings bin ich froh, mit der Seilbahn zu Tal fahren zu können, meine Knie danken's mir einmal mehr.

Rückblickend würde die Tour in die entgegengesetzte Richtung wohl ähnliches Vergnügen bereiten. Wenn ich die Wahl habe, mach ich's bekanntlich eben lieber auf- als abwärts. Bezüglich der Einstufung sind es ganz wenige Stellen (z.B. Aufstieg von der Saxer Lücke auf den Höhenweg, unterhalb Hochhüser bis Staubern sowie einige Stellen zwischen Staubern und Hoher Kasten), wegen derer ich die Wanderung als T3 einstufe (T3-), der Grossteil ist T2. Die Höhenmeter Aufstieg/Abstieg sind nach Wegpunkten berechnet, ohne Zwischenauf-/abstiegen.

Tourengänger: countryboy


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