Mal etwas ganz anderes - Plöckenstein & Dreisesselberg


Publiziert von ZvB , 18. Juni 2020 um 10:57.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Bayerischer Wald
Tour Datum:16 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   CZ   A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 680 m
Strecke:17,7 km
Kartennummer:OSM

Es war klar, dass es so kommen musste. Zuerst war man bei herrlichem Frühlingswetter wochenlang in Corona-Quarantäne, dann gabe es erste Lockerungen und erste Schauer und jetzt, da man sich in Europa frei bewegen kann (und ich zudem noch Urlaub habe) schifft es in einer Tour. Beim Blick auf den AV-Wetterbericht schaue ich eher zufällig in die Rubrik Mittelgebirge. Im Byerischen Wald werde ich fündig.

Das Auto ist ganz verdaddert, als es heute einmal nicht nach Süden in die Alpen geht. Das Ziel bzw. der Ausgangspunkt der Tour ist Oberschwarzenberg. Dort angekommen zweifle ich an mir und daran, den Wetterbericht richtig gelesen zu haben. Bin ich da im Tag verrutscht?

Die Teufelsschüssel ist das erste Ziel. Im dichten Nebel leider wenig lohnend.

Weiter geht es zum Plöckenstein und gerade als ich auf die A-CZ-Grenze treffe, da machen die Wolken auf und geben den Blick frei. In der Ferne kreisen Düsenjäger in den Himmel und geben ein donnerndes Konzert.
Am Plöckenstein muss man sogar ganz kurz Hand an den Fels legen, um dieses Sahnehäubchen aus Stein zu bezwingen (nicht wild, I). Auf einem eingeschweißten Zettel in der Stempelbox steht tatsächlich geschrieben "Plöckenstein, Mount Everest des Böhmerwaldes"! Dazu braucht es schon einiges an Selbstbewusstsein des Tourismusverbandes. Ob ich jetzt einmal die Sauerstoffflasche benutze?

Das Dreiländereck ist ein hübscher Schilderwald und total vernebelt. Entlang der D-CZ-Grenze geht es jetzt weiter und plötzlich taucht dann der Bayerische Plöckenstein aus dem Nebel auf. Hier muss man wirklich klettern (II+), wenn man das Gipfelkreuz erreichen möchte. Ein Pärchen sitzt dort schon und weist mich darauf hin, dass "es dahinten viel leichter sei" (II-).  Hinterher weiß ich so etwas auch immer besser...

Durch Nebel- und Wolkenfetzen führt der Weg immer weiter über den flachen Höhenrücken, vorbei an zahllosen, vom Käfer geschwächten und vom Sturm umgeworfenen Baumleichen. Den Dreisesselberg sieht man zunächst gar nicht, aber man hört ihn. Man kann ihn fast mit dem Auto ersteigen und deshlab sind hier trotz der heute fehlenden Aussicht zahlreiche Urlauber unterwegs. Für vielmehr als eine Brotzeit lohnt sich ein längerer Aufenthalt dann auch heute nicht.

Zurück geht es etwas unterhalb auf der Westseite des Hauptkamms. Der Weg ist nass und einige Pfützen sind knöcheltief. Das ändert sich jedoch, sobald man das Steinerne Meer erreicht. Das kann man zwar kaum mit dem alpinen Original vergleichen, aber es stellt eine willkommene Abwechslung dar. Man darf die Gaftreibung der Wanderschuhe gerne auf die Probe stellen. Einige der großen Steinplatten kippeln.

Zuletzt geht es abwärts und direkt, jedoch auf schmierigem Weg, zum Parkplatz zurück.

Mein Resümee zu diesem Ausflug in der Bayerischen Wld ist durchaus positiv, auch wenn oder vielleicht gerade weil das Wetter nicht perfekt war. Immerhin besser als eine lange lange gehegte Wunschtraumtour in den Alpen auf Teufel komm raus bei quer tropfendem Regen und ohne Aussicht durchziehen zu wollen. Der 'richtige' Berg wird bestimmt nicht vor dem nächsten Hochdruckgebiet davongesprungen sein...
Könnte man mal mit Schneeschuhen im Winter besuchen oder vielleicht auch im Sommer!

n.b.: Heute wieder mit der 'alten' Canon-Ausrüstung gearbeitet, weil die vor Spritzwasser geschützt ist. Auf eine wasserfeste Fuji muss ich erst noch sparen oder die bevorstehende MWSt-Senkung abwarten.
Nun denn, war alles ein bisschen schwerer zu tragen (insgesamt 6kg Fotoausrüstung) und ich musste wieder RAW fotografieren. Die digitale Entwicklung kostete dann fast genauso viel Zeit, wie die gesamte Tour.





Tourengänger: ZvB


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