SKT Bayerischer Plöckenstein (1365 m) und Trojmezná (1361 m)


Publiziert von jagawirtha , 14. März 2019 um 10:52.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Bayerischer Wald
Tour Datum:12 März 2019
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   CZ   A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 670 m
Strecke:12,5 km (abzgl. 1 km Umkehr)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von D über Waldkirchen, Jandelsbrunn Ri Grenze Schwarzenberg, vorm Ort links nach Oberschwarzenberg bis zum Ende der Straße, kostenloser PP Dreieckmark
Unterkunftmöglichkeiten:keine, nur in den Talgemeinden

Sturmtief Eberhard ist vorbeigezogen und hat am Montag nochmal 20 cm Neuschnee im
Bayerwald hinterlassen. Das nächste Sturmtief mit dem Namen Franz ist schon im
Anmarsch, also nix wie raus und den Neuschnee testen. Zuletzt war ich am Österreichischen
Plöckenstein und wurde nicht enttäuscht, heute wollte ich den Bayerischen Plöckenstein und
den Dreisessel besuchen und dort einige Abfahrtsvarianten im freien Gelände testen. Von
meinen Schneeschutouren waren mir einige dieser Möglichkeiten noch im Kopf. Für den Start
meiner Unternehmung wählte ich Oberschwarzenberg in Oberösterreich direkt an der
Grenze zu Bayern.

Vom Wanderparkplatz Dreieckmark startete ich heute. Jedoch fällt meine Routenwahl nicht so
leicht, denn ein Schild an der Wandertafel weist darauf hin, dass in Österreich das Begehen
und Befahren mit Ski von Wäldern mit Bäumen unter 3 m verboten sei, nur auf den ausge-
wiesenen Wanderwegen sei dies möglich; das war mir komplett neu. Für den Aufstieg gibt es
eine beschilderte Skiroute, der folgte ich anfangs auch schön brav. Als ich aber merkte, dass
dieser immer weiter von meinem Ziel abweicht, drehte ich wieder um und folgte dem Wander-
weg zum Steinernen Meer. Sämtliche Wege waren noch unverspurt und so gut wie gar nicht
beschildert. Von meinem Kartenstudium wusste ich, dass neben dem Grenzbach, den
Gegenbach, ein Wandersteig hinauf zum Dreiländereck führt. Die Forststraße die ich wählte,
endete aber im Niemandsland bzw. -wald. Ein Übergang zu einem Steig war nicht erkennbar.

Mein Plan war jetzt auf die bayerische Seite zu wechseln und dort die Abfahrtsschneise zu
erkunden. Dazu brauchte ich aber einen Übergang über den Gegenbach, den ich kurz darf
mit einer tragenden Schneebrücke auch fand. Schnell kam ich in freies Gelände, das nur
vereinzelten Baumbestand aufwies und bestens für die Abfahrt geeignet war. Punktgenau
traf ich bei 1150 m auf den ausgewiesesenen Wanderweg zum Dreiländereck, der ebenfalls
noch unverspurt war. Hier habe ich mich an das Wegegebot gehalten, um auch meinen Ab-
fahrtshang zu begutachten. Die Schneeauflage war pulvrig, jedoch mit Graupeln durchzogen.
Je höher ich kam, umso kräftiger wurde dann auch der Wind, aber damit hatte ich schon ge-
rechnet.

Am Dreiländereck, das noch tief verschneit ist, die Hinweistafeln ragen gerade so aus dem
Schnee heraus, drehte ich nach links Richtung Bayr. Plöckenstein und Dreisessel. Der
Hochkammweg führt direkt an der Grenze zur Tschechei zum Dreisessel. Das Wetter wurde
immer besser und die Sonne kam immer wieder zum Vorschein. Dann entdeckte ich unweit
der Grenze den Trojmezná (1361 m), den ich bisher immer ausgelassen habe. Heute
besuchte ich diesen unscheinbaren Höhepunkt auf tschechischer Seite. Nach Erreichen des
Bayerischen Plöckenstein, der seit Herbst auch ein Gipfelkreuz trägt, spürte ich nun den 
Gegenwind immer mehr. Obwohl sich der Kamm noch ein Stück zieht, freute ich mich schon
auf die Einkehr im Berggasthof Dreisessel. Den Gegenanstieg zum Dreisessel schafft ich
auch noch. Hier waren auch schon ein paar Wanderer und Schneeschuhgeher unter-
wegs.

Bei einer kleinen Stärkung erzählte mir ein einheimischer Wanderer, der Hans, dass unten
der Schnee schon nass wurde und dass die Nationalparkwächter auf der tschechischen
Seite beim Plöckensteiner See Abfahrer und Schneeschuhgher, die abseits der Wege sich
bewegen, bis zu 500 € bestrafen. Auf der tschechischen Seite liegt natürlich auch der
Nationalpark Sumova, aber auch auf bayerischer Seite handelt es sich um ein Landschafts-
schutzgebiet. Auch hier wurden heuer wegen des Besucheransturms einige Kontrollen durch-
geführt und Uneinsichtige verwarnt. Das Dreisesselgebiet wurde heuer mit dem vielen Schnee
und sonnigem Wetter geradezu überrannt. Sogar die Zufahrtsstraße wurde gesperrt, weil kein
Rettungsweg mehr vorhanden war.

Nach der Pause im Bergasthof hatte der Wind noch besser aufgefrischt, jetzt war es aber für
mich Rückenwind und somit eine Hilfe. Ich machte mich wieder auf den Hochkammweg zum
Dreiländereck. Nach dem Bayr. Plöckenstein, etwa gegenüber des Trojmezná (1361 m), bog
ich nach rechts ab in meinen Abfahrtshang. Der Schnee war hier oben immer noch pulvrig und
trocken. Es lagen insgesamt 2 km Abfahrt mit über 400 hm vor mir. Die Hälfte davon in gutem
Pulverschnee, der untere Teil war dann schon etwas schwerer und die Schwünge nicht mehr
so leicht zu fahren. Die letzten 200 m sind in dichtem Wald zu fahren und nur geübten Ski-
fahrern empfohlen. Danach kommt man aber direkt auf den Wanderweg zum Parkplatz Ober-
schwarzenberg. Letztes Hindernis ist hier noch die Überquerung des Gegenbaches, der über
Steine die unter Wasser liegen, überwunden wird. Danach werden die Ski nochmals ange-
schnallt und die letzten 300 m leicht auslaufend zum Parkplatz zurückgelegt. Inzwischen
stehen auf dem Parkplatz mehrere Autos, die wohl alle noch schnell eine Feierabendtour im
Neuschnee geniessen wollen. Auf meiner Abfahrtsvariante, die sich im Bereich des Wander-
weges befindet, waren vor mir nur zwei Abfahrtsspuren zu sehen.

Fazit:

Nächstes Jahr werde ich die Tour schon im Februar starten, vorausgesetzt es liegt genügend
Schnee, denn der ist für diese Variante Voraussetzung.





Tourengänger: jagawirtha


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Kommentare (2)


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Miche hat gesagt: Gruaß vom Woid
Gesendet am 15. März 2019 um 07:35
Servus jagawirtha,
Danke für Deine Baidl und Berichte oiwei. Dei Abfahrtsvariantn geht aber vom Start bis zum Hochstrassl a durch´s Schutzgebiet und wenn i mir den Track oschau, teilweise 150m entfernt vom Wanderweg. Find i ehrlich gsogt ned ganz okay :-(
Nix für unguad und weiterhin vai Spaß vor meiner Haustür
Gruaß, Miche

jagawirtha hat gesagt: RE:Gruaß vom Woid
Gesendet am 15. März 2019 um 10:22
Griaß´de Miche,
danke für deine kritischen Worte, du host natürlich absolut recht.
I hob me bei der Veröffentlichung des Bericht´s a ned so goud g´fuit, abo der Bereich do an der Grenz war für mi no vertretbar.
I muas obo a sog´n, daß mir durch des Schuild´l auf´m Parkploz erst richtig bewusst worn is, dass i me do enmam sensiblen Gebiet beweg.
Tut ma load.
Gerhard


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