Runde über die Ruine Schrotzburg auf dem Schiener Berg mit "Abstecher" in die CH

Corona ist es zu "verdanken", dass wir uns die letzten Wochen intensiver mit der heimischen Umgebung beschäftigen durften. Ich musste feststellen, dass wir einige Ecken des Schiener Bergs (716 m) noch nicht sehr gut kennen. Der Schiener Berg ist ein Höhenzug, der von der Schweizer Grenze zwischen Hemishofen und Ramsen im Westen bis Hornstaad an der Spitze der Halbinsel Höri im Osten reicht. Die Nordflanke fällt relativ steil in die Ebene ab. Diese Woche habe ich mir im Buchhandel und dem zu einem "Hochsicherheitstrakt" umgerüsteten Verkehrsbüro der Gemeinde Moos Kartenmaterial besorgt. Heute nahmen wir uns eine kleine Rundwanderung von Norden über die Burgruine Schrotzburg (691 m) vor. Sie sollte auch als Test für ein Knie dienen, welches seit einer Wanderung vor drei Wochen ziemliche Probleme bereitete.

Wir starteten am südwestlichen Ortsrand von Bohlingen (405 m). Wie auf einer Rampe führt der Wirtschaftsweg in die freie Flur hinaus. Am Wegweiser Heerenweg (419 m), den wir letzte Woche auf einer Bike-Runde entdeckten, war der "Stationenweg" zur Schrotzburg beschildert. Er führte bald in den Wald hinein und zunehmend ansteigend und schnörkellos in einer vertikalen Linie einem Tobel entlang bergauf. Nebelschwaden hingen noch herum. Was derzeit besonders ins Auge sticht ist das satte Grün der Natur. Wenn die Niederschläge nach Angaben von Forstfachleuten auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, sorgten sie für eine starke optische Aufhübschung der Laubwälder. Libanon-Zedern werden derzeit in der Region schon bei Aufforstungen gesetzt, da diese mit der Trockenheit besser zurechtkommen.

Nach einem letzten, steileren Stück haben wir die freie Hochfläche westlich vom Hof Obere Schrotzburg (660 m) erreicht. Bis zur Ruine Schrotzburg (691 m) war es dann nicht mehr weit. Kärgliche Reste der Ruine entdeckten wir aber erst auf den zweiten Blick, nachdem wir einen Weidezaun überwanden. Gut eingegrünt ist die Aussicht in der Vegetationsperiode nicht berauschend. Zurück beim Hof entschieden wir uns ein Stück Richtung Westen zu gehen. Der Hofhund belästigte uns zum Glück nicht. Ein interessant scheinender Pfad bog bald in den Wald ab und führte ca. 1,8 km an der Hangkante entlang zum Wegweiser "Maria Tann" (633 m). Aufgrund der Nässe war es schmierig und daher etwas Standvermögen bzw. gutes Schuhwerk zwingend erforderlich.

An der Verzweigung bei Maria Tann befand sich dann auch ein Grenzstein. Bei näherer Betrachtung stelle ich fest, gerade verbotenerweise in der Schweiz zu stehen. Der erste Besuch in der Schweiz also seit Wochen. In westlicher Richtung zur Chroobachhütte schlängelt sich der Wanderpfad weiter der D/CH-Grenze entlang. Stattdessen stiegen wir nun aber wieder Richtung Bohlingen ab. Über einen Forstweg und eine Forstwegtraverse kamen wir 800 m unterhalb des Hofes Schrotzburg auf den Stationenweg zurück, dem wir dann zum Ausgangspunkt der Wanderung abwärts folgten.

Fazit: Bei lediglich 10 Grad war es eine erfrischende Runde auf angenehmen Wanderwegen und -pfaden. Getroffen haben wir unterwegs nur den braven Hofhund am Hof Schrotzburg. Auf Teilen waren wir auf dem Premium-Wanderweg "Albertine-Steig" unterwegs, von dem wir bis letzte Woche noch gar nichts wußten. Die Erkundung des Schiener Bergs setzen wir fort. In Verbindung mit dem Firstweg könnte man den Schiener Berg z.B. von Horn im Osten bis nach Ramsen/CH im Westen auf einer Kombination von Forstwegen und langen Waldpfadpassagen überschreiten. Das malade Knie hat den heutigen Test übrigens gut bestanden.