Schiener Berg auf der Halbinsel Höri - Dem Luchs auf der Spur?

Der Schiener Berg ist einer unserer Nebelflucht-Punkte, wenn über dem Bodensee wieder einmal eine tiefhängende Nebeldecke hängt. Wandern auf dem Schiener Berg hat aber auch im Nebel seinen Reiz. Insbesondere wenn man dabei auf eine interessante Tierfährte trifft oder man in einem Wegesystem ohne besondere topografische Anhaltspunkte einmal im Kreis läuft und den fahrbaren Untersatz am Ausgangspunkt um Kilometer verfehlt. Im westlichen Teil vom Schiener Berg steht man quasi immer mit einem Fuß in der Schweiz. Gestern und heute haben wir uns jeweils vor dem Mittagessen auf ausgedehnte Rundwanderungen im Walking-Tempo begeben.

Ausgangspunkt war jeweils der Parkplatz "Haselwiese" am Kulminationspunkt der Kreisstraße über den Schiener Berg. An Neujahr nahmen wir den Firstweg unter die Füße, welcher sich entlang der Hangkante zum Zeller See in Richtung Langenmoos windet. Zuhause lag kein Schnee, aber hier 300 m höher war die Landschaft dezent eingeschneit und Bäume und Hecken zeigten sich im Winterkleid. Zusammen mit dem dicken Nebel hatte die Landschaft auch so seinen Reiz. Mit der Sicht auf den Zeller See wurde es nebelbedingt leider nichts. 

Eine halbe Stunde nach dem Aufbruch haben wir die inmitten der Waldfläche gelegenen Felder vom Hof Langenmoos erreicht. Dort fiel uns ein Trittsiegel eines Tieres auf, welches sich von den anderen Wildspuren nach Art und Größe deutlich unterschied. Im ansonsten noch unberührten Schnee waren vor uns noch keine Menschen unterwegs, weshalb ein Hund als Verursacher wohl ausschied. Wenn mich nicht alles, auch Google, nicht täuscht, waren wir einem Luchs auf der Spur. Dass seit einem Jahr etwa ein Luchs auf der Höri unterwegs ist, kam bei den Recherchen ebenfalls heraus. Ich denke die Meldestelle für Luchsbeobachtungen wird die Sichtung noch bestätigen. Vom Langenmoos gingen wir zur Ferdinandslust weiter, um später unabsichtlich wieder zum Langenmoos zurückzukehren. Mit Unterstützung der Karte fanden wir aber schließlich doch zum Ausgangspunkt zurück.

Heute machten wir uns vom selben Startpunkt in nordwestlicher Richtung auf den Weg. Nebel hatte es heute keinen, aber dafür fegte ein eisiger Wind über die exponierten Stellen des Pfades zwischen dem Schrotzburghof und dem Herrentisch hinweg. Von Sonne war auch heute keine Spur. Da auch MTB gerne diese Strecke nutzen, war der Pfad extrem schmierig und Stöcke zur Sturzvermeidung äußerst hilfreich. Bei Maria Tann begaben wir uns dann in einen seuchenrechtlichen Grenzbereich. Der Wanderpfad  zum Herrentisch schlängelt sich nämlich genau der deutsch-schweizer Grenze entlang. Die Frage, ob wir "drüben" waren, und ob es im Fall eines Grenzübertritts "überwiegend touristische Zwecke" waren, die eine Quarantäne nach sich ziehen würden, lasse ich einmal so stehen.

Bis ganz zur Chroobachhütte auf schweizer Territorium begaben wir uns heute nicht. Wieder bei Maria Tann zurück, nutzen wir den Burgenweg zum Schrotzburghof und kehrten über den P. 696,2 m zum Ausgangspunkt zurück.

Tour 1: 7 km und 150 Hm
Tour 2: 10 km und 350 Hm