Creux du Van & Le Soliat (1464)

Einsam am Creux du Van und das auch noch an Ostern? Geht denn das? Der Coronawahnsinn macht's möglich. Aus Furcht vor einer Osterausflügler-Invasion hat die Polizei den Standard-Ausgangspunkt Noiraigue hermetisch abgeriegelt - nur noch Anwohner kommen rein. Das schreckt uns aber nicht ab, ein paar Kilometer zusätzlich sind für uns kein Problem. Somit können wir dieses geologische Phänomen ohne den üblichen Trubel geniessen.

Zu Fuss war es kein Problem nach Noiraigue zu gelangen. Mitten im Dorf werden wir jedoch von zwei Polizisten gestoppt. Wo wir denn hinwollen? Wohlwissend, dass sie von der Antwort Creux du Van nicht begeistert sein wird, geben wir unser Ziel mit Le Soliat an. Ist ja nicht mal gelogen, schliesslich ist der Gipfel das Endziel. Mit Le Soliat wusste der Gesetzeswächter anscheinend nichts anzufangen, nach einem ratlosen Blick zum Kollegen wurde der Weg freigegeben. Glück gehabt! Wir hatten schon Angst vor einer weiteren Strassensperre beim Wanderparkplatz nach dem Fluss, doch blieben uns weitere Kontrollen erspart. Wie zwei flüchtige Bankräuber tauchen wir schnell in den Wald ein. Auf schnellstem Wege steigen wir hoch nach Les Oeuillons. Nach dem Bauernhof beginnt ein Zickzackweg. Die Kehren sind touristenfreundlich ziemlich flach angelegt worden. Nach 14 monotonen Kehren erreichen wir den Rand des Felskessels. Der Wanderweg wurde durch eine Steinmauer von der Felskante getrennt, sodass auch wirklich keiner abstürzen kann. Hier treffen wir dann sogar zwei andere Wandergrüppchen. Bei einem Wegweiser-Schilderbaum verlassen wir kurzzeitig den Rundweg und laufen über die Wiese hoch zum Gipfelkreuz des Le Soliat. Nunja, der Creux du Van ist weitaus spektakulärer als die Aussicht von diesem Hügel. Wir folgen weiter dem Weg entlang der Felskante und steigen bei der nächsten Wegkreuzung ab zur Fontaine Froide. Trotz warmer Temperaturen war dieser Weg noch stellenweise vereist. Wir folgen dem nun flachen Wanderweg weiter bis zum - natürlich geschlossenem - Restaurant Ferme Robert. Nach dem Gebäude zweigen wir links ab und folgen dem Wanderweg Nr. 5 zurück nach Noiraigue. Ohne weitere Kontrolle gelangen wir zurück zu unserem Parkplatz, wo uns zwar nicht, wie vermutet, die Polizei einen Strafzettel verpasst hat, sondern die Anwohner ein Hassflugblatt unter den Scheibenwischer geklemmt haben. Meiner Meinung nach eine eindeutige Bestätigung, dass das Virus auch das Gehirn beeinträchtigt...