Wilde Kostgfällschlucht + Braunhörnle + Rohrhardsberg | Schwarzwald


Publiziert von alpstein , 23. Februar 2020 um 11:18.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:22 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 731 m
Abstieg: 731 m
Strecke:ca. 10,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über A81 bis Geisingen - B31 bis Neustadt - Jostal - B500 bis Neukirch - Gütenbach - Simonswald - Haslach-Simonswald bis zum Wanderparkplatz unterhalb vom Lochbauernhof
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Gasthaus "Schänzle" (Schwedenschanze)
Kartennummer:WK Zweitälerland oder outdooractive.com

Das im Westen vom Schwarzwald gelegene Simonswälder Tal ist immer für eine Überraschung gut. Innerhalb von 2 Jahren sind wir zum fünften Mal dort aufgetaucht und waren von den Touren und landschaftlichen Eindrücken jedes Mal positiv überrascht. Die wilde Kostgfällschlucht (auch Gefällschlucht) gehört für uns zu den  eindrucksvollsten Ecken, welche wir  im Schwarzwald bisher zu Gesicht bekommen haben. Einen HIKR-Bericht über sie gibt es noch nicht. Die Gegend um das Braunhörnle und den Rohrhardsberg wird allgemein wohl hauptsächlich über den Höhenweg vom Hörnleberg her oder sonstigen, höhergelegenen Ausgangspunkten aufgesucht.  frmat hat die lange Gipfeltour absolviert, welche u.a. auch über das Braunhörnle führt.

Relativ spät am Bodensee losgefahren, sind wir gegen 9,15 Uhr am Wanderparkplatz in Haslach-Simonswald (ca. 603 m), einem Seitental des Simonswälder Tales, angekommen. Plus 2 Grad hatte es, doch blies uns ein fast eisiger Talwind aus der Schlucht ins Gesicht, der sogar noch einen Flaum Neuschnee auf den Weiden konservierte. Kaum 250 m weit gegangen, traten wir oberhalb vom Lochbauernhof in die Kostgfällschlucht ein. Von steilen, felsigen Waldflanken gesäumt, trafen wir auf den eindrucksvoll herunterstürzenden Wildbach. Auf einem ruppigen Bergweg stiegen wir westlich dem Wildbach entlang bergauf. Nach einiger Zeit wechselte der Weg auf die Osteite. Bemooste Felsen und Baumstämme boten Farbtupfer in der morgens noch schattigen Schlucht.

Eine zweite Brücke führt nur zu einem technischen Gebäude einer Druckwasserleitung. Eine dritte Brücke folgte später, über welche wir beim Abstieg herüberkamen. Beim Aufstieg folgten wir aber der gelben Raute in die Waldflanke, die auf den alten Gefällweg und in das Kostgefäll führt. Die steilen Waldflanken gehen dort in Weideflächen über. Vor der nächsten Fallstufe überquerten wir den Wildbach. Wir kamen zum Unteren Gefällhof, wo sich am Nachmittag der Kreis unserer Wanderung schloss. Auf dem Wegweiser wurde die Dorerbühl-Hütte im Westen signalisiert. Wir stiegen allerdings bald einmal an geeigneter Stelle weglos über das heideartige Gelände Richtung Braunhörnle an. Von der artenreichen Flora dieses Naturschutzgebietes war um diese Jahreszeit natürlich noch nichts zu sehen.

Windgeschützt war es in der Sonne zunächst angenehm warm. Dies änderte sich aber, als wir auf den Höhenweg  auf dem bewaldeten Kamm zwischen Braunhörnle (1134 m) und Yacher Höhe trafen. Auf dem leicht schneebedeckten Pfad gingen wir zunächst zum westlich gelegenen Gipfel, der von einem riesigen Gipfelkreuz und Bänken und Tischen geziert wird. Es bot sich eine herrliche Aussicht nach Nordwesten in das Elztal bis hin zu den nördlichen Vogesen. Für einen längeren Aufenthalt war es aber entschieden zu kühl, weshalb wir bald weiterzogen Richtung Yacher Höhe. Erst einige Zeit moderat bergab, mussten wir später ebenso wieder hinauf. An einer windgeschützten Bank mit Aussicht nach Elzach machten wir dann eine Rast.

In der Fortsetzung kamen wir zum Aussichtspunkt Rohrhardsberg-Breitbühl, wo wir auf Wanderungen auf dem U(h)rwaldpfad schon mal vorbeikamen. Der aussichtslose Gipfel vom Rohrhardsberg (1152 m) ist eine reine Durchgangsstation. Wenige Minute später kamen wir, gut eingetaktet in das Tagesprogramm, am Berggasthaus Schänzle an, das um 12.00 Uhr öffnete.  Der Blick schweift hier in die Ferne nach Osten. Danach staunten wir wieder einmal über das holzgeschnitzte Interieur, welches den höchsten Schutz genießt, den das Denkmalschutzgesetz von Baden-Württemberg zu bieten hat. Ein deftiges Vesper sollte man sich auch nicht entgehen lassen.

Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Rückweg, der nochmals bergan zum Rohrhardsberg, dann aber weiter Richtung Obergefäll führt. Auf der Sonnenseite des Hochtales kamen wir rasch in das Kostgefäll hinab. Dort querten wir beim Hof Hanover den Wildbach nach Westen. Der Einstieg in die Schlucht war etwas glatt und mit Abrutschpotential. Nimmt man diese unmarkierte Wegvariante, wird man dafür mit dem Blick auf die obere Fallstufe des Gefällbaches belohnt. Weiter unten querten wir den Wildbach und im unteren Drittel war die Schlucht nun sonnendurchflutet. Unser PKW stand, wie am Morgen, einsam und verlassen am Wanderparkplatz. Unten in Simonswald hatte es dann 14 Grad und die Forsythien haben begonnen zu blühen.

Fazit: Bei dieser Wanderung konnten wir eine weitere, eindrucksvolle Ecke vom schönen Simonswälder Tal kennenlernen. Die Wanderung findet überwiegend auf Pfaden statt. Forstwege gibt es im oberen Bereich um den Rohrhardsberg herum, die eingeschneit waren. Bis zur Schwedenschanze haben wir keine Wanderer getroffen. Erst beim Abstieg kam uns eine kleine Gruppe entgegen.

Route: Wanderparkplatz Lochbauernhof - Kostgfällschlucht - Kostgefäll - Braunhörnle - Yacher Höhe - Rohrhardsberg AP Breitbühl - Rohrhardsberg - Schänzle - Rohrhardsberg - Obergefäll - Kostgefäll - Kostgfällschlucht - Wanderparkplatz

Unsere Wanderungen in der Region ZweiTälerLand

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Water's songs


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Kommentare (2)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 24. Februar 2020 um 08:44
Hallo Hanspeter.
Das schaut nach einer feinen Tour aus, die kommt direkt mal auf meine To-Do-List. Wir waren am Samstag auch mit Wasserfällen und Fernblicken unterwegs, oberhalb von Präg. Tourenbericht folgt bald.
Eine gute Woche dir, Frank

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Februar 2020 um 11:18
Hallo Frank,

ich denke, die Tour würde Dir auch gefallen. Weitere Ziele in der Region gibt es schon.

In Präg waren wir ja auch erst vor einigen Wochen zum allerersten Mal. Da bin ich auf Deinen Bericht gespannt.

Dir auch einen guten Wochenstart.

Grüße
Hanspeter


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