Mit Schneeschuhen auf dem U(h)rwaldpfad


Publiziert von alpstein , 16. Februar 2019 um 19:52.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:16 Februar 2019
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über B33 neu - A81 - B33 bis Triberg - B 500 bis Schonach - L109 bis Rohrhardsberg. PP an der Mühlebühlbrücke oder weiter unten an der L 109, Einmündung Rohrhardsberg-Dorf
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr im Gasthaus Schwedenschanze im Volksmund "Schänzle" genannt
Kartennummer:outdooractive.com

Es war eine Premiere. Auf Schneeschuhen sind wir zwar schon seit 10 Jahren unterwegs. Das schöne Wetter, aber auch ein längst fälliger Besuch bei Esther's Mutter, brachte uns auf die Idee, mal ihren Heimatort als Ausgangspunkt einer Schneeschuhtour zu wählen. Schonach im Schwarzwald hat zwar als Austragungsort Nordischer Weltcupwettbewerbe und Startort des über 100 km reichenden Rucksacklaufs zum Belchen eine große Bekanntheit. Das Schneeschuhlaufen hat sich anscheinend aber bisher noch nicht etabliert. Eine Anfrage beim Tourismusbüro, ob der U(h)rwaldpfad auch mit Schneeschuhen begangen werden kann, löste ein Achselzucken aus. Wir ließen uns aber nicht davon abhalten und es wurde ein toller Tag.

Bei, für eine Inversionslage typischen Temperaturunterschieden bis zu 11 Grad mit Kälte in den Tallagen und lauer Luft auf den Höhen, haben wir den Ausgangspunkt im Ortsteil Rohrhardsberg erreicht. Statt am Wanderparkplatz starten wir am tiefsten Punkt der Route, was uns am Ende einen Schlussaufstieg über 100 Hm erspart hat. Der erste Abschnitt hoch zum Wanderparkplatz an der Mühlebühlbrücke war auch der rustikalste. In Schattenlagen lag noch Pulverschnee, in sonnenexponierten Passagen war die Oberfläche tragfähig verharscht und am Nachmittag aufgefirnt. In Waldpassagen hingegen, wo die nächtliche Abstrahlung nicht so gut war,  gab es manchmal auch ein richtiges Mus.

Der U(h)rwaldpfad ist bestens ausgeschildert. Die Kuckucksuhren an den Bäumen werden aber den Winter über abgehängt. An der Bergstation des Skilifts hatten wir die meisten Höhenmeter überwunden. Bis zum höchsten Punkt des Rohrhardsbergs (1155 m) geht es mehr oder weniger gemütlich dahin. Ausblicke bieten sich unterwegs nach Osten bis zur Schwäbischen Alb. Am Wegweiser Breitbühl (1140 m) am Yacher Höhenweg ist dann auch der Blick nach Westen in das 800 m tiefere Elztal und bis hin zu den Vogesen frei. Bis hierher waren wir mehr oder weniger im Wald unterwegs, aber das sollte sich nun ändern.

Eine wunderschön, offene Landschaft erwartete uns beim Berggasthaus Schwedenschanze, wo wir natürlich auch einkehren mussten. 40 Jahre nach dem letzten Besuch wurde es ja auch mal Zeit. Das geschnitzte Interieur in der Gaststube ist wohl einzigartig und unterliegt nicht ohne Grund dem höchsten Denkmalstatus, welchen das Denkmalschutzgesetz von Baden-Württemberg zu bieten hat.

Nach der Einkehr ging es dann nur noch bergab. Über weitläufige, freie Weideflächen kamen wir an prächtigen Schwarzwaldhöfen vorbei. In südexponierten Passagen wurden wir fast schon von der Sonne gebrutzelt. Am Elzhof unten schloss sich wieder der Kreis. Noch 5 Minuten zu Fuß zum Auto und 10 Minuten später saßen wir schon bei Esther's Mutter im Wohnzimmer bei Kuchen und Kaffee.

Fazit: Wer gerne genussvoll und ohne Schinderei unterwegs ist, wird an dieser schönen Schneeschuhwanderung in einem Naturschutzgebiet Gefallen finden. Für uns, die wir vor dem Wegzug an den Bodensee vor fast 40 Jahren einige Zeit gemeinsam hier wohnten, wurde es auch endlich mal Zeit diese schöne Runde unter die Füße zu nehmen.

Route: Der zu den Genießerpfaden gehörende U(h)rwaldpfad ist bestens signalisiert und auch im Winter durch die gute Beschilderung kaum zu verfehlen. Beim Abstieg folgten wir alten Spuren, welche eine direktere Linie wählten.

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Schneeschuhtouren


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