Skitour von der Lindauer Hütte auf 3. Kirchlispitze und Rossberg-Westgipfel, Abfahrt im Rellstal


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 18. Januar 2020 um 13:51.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:16 Januar 2020
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CH-GR 
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit S-Bahn von Vandans nach Bludenz, Railjet nach Innsbruck (45min. Verspätung)

Da ich am Vortag bei meiner Skitour von der Lindauer Hütte aus wegen des kurzen Januartages nicht mehr den Westgipfel des Rossbergs und den höchsten Gipfel der Kirchlispitzen hatte besteigen können, holte ich das am 16.01.19 nach.

Morgens kurz nach 07.45 Uhr brach ich an der Hütte Richtung Öfapass auf. Bis dorthin brauchte ich knapp über 2h15min. Eine Mitarbeiterin auf der Hütte hatte mir zu meiner Verwunderung gesagt, sie hätte zwei Tage zuvor dafür nur 1h15min. gebraucht!

Ich nahm die Felle ab u. fuhr zur Zollhütte Vandans ab. Am Vortag war ich von dort in Gegenrichtung aufgestiegen.
Hinter der Hütte geht es hinauf zum Verajoch, wo der Skianstieg zur höchsten Kirchlispitze durch deren Nordflanke beginnt. An deren Fuß musste ich die Skier wegen Schneemangels ein kurzes Stück über felsigen Untergrund tragen. Dahinter führt die Route im 35 bis fast 40° steilen Gelände hinauf, in dem ein paar plattige Felsen herausschauten. Als ich rechts an einen Felsgrat gelangt u. über mir eine mit Skier unüberwindbare Steilstelle mit Felsen aufzusteigen war, machte ich dort Skidepot. Oberhalb hätte ich noch ein kurzes Stück mit Skier aufsteigen können (erst nach links, dann wieder nach rechts). Das hätte nichts gebracht, denn kurz hinter dieser Hangpassage musste ich nach rechts in felsigem Gelände, in dem Steinmänner zu sehen waren, weitergehen. Hier war sogar ein Steig erkennbar. Bei genügend Schnee kann man noch weiter Richtung Gipfel mit Skier gehen.

Bald erreichte ich eine Scharte, hinter der der steile, wieder schneebedeckte Gipfelauschwung (kaum mehr als 30hm) zu bewältigen ist. Es folgt der ausgesetzte Gipfelgrat, an dem ich vorsichtig an seiner Nordseite zum höchsten Punkt entlang gehen musste, wobei ich Tritte u. Griffe von Schnee befreite (wegen des Schnees Bewertung mit II). Auf dem Gipfel steht ein einfaches Holzkreuz. Ich durfte mich über ein fantastisches Panorama freuen!

Ich hielt mich nicht lange auf dem Gipfel auf, sondern stieg kurz nach Ankunft wieder zum Skidepot ab. Die Abfahrt wurde durch die plattigen Felsen beeinträchtigt u. war auch etwas kurz, sonst aber schön u. wegen des lockeren Schnees relativ einfach zu machen.

Am Verajoch musste ich wieder auffellen. Beim Anstieg Richtung Rossberg musste ich meine Skier ein kurzes Stück über grasigen Untergrund tragen, sonst gab es genügend Schnee. In der steilen Südflanke (35-38, oben ca. 40°) fand ich griffigen Schnee mit sehr dünner Harschschicht vor. Die Sonneneinstrahlung konnte den Schnee an diesem Nachmittag nicht aufweichen.

Etwas unterhalb des zwischen beiden Gipfeln verlaufenen Grates querte ich den Hang nach links zu einer grasigen Geländekante. Über diese musste ich nur noch ein paar Meter zu ihm hinaufsteigen. Dort ließ ich meine Skier zurück. Zum Westgipfel brauchte ich über den Grat zu Fuß kaum 10min.

Die Abfahrt nach Rückkehr zum Skidepot war wegen der Steilheit spannend, aber sehr kurz, da sie ein paar Meter oberhalb der Scharte zwischen dem Ostgipfel des Rossbergs u. dem Verakopf am schneearmen Rücken endete. Ein paar Meter tiefer begann die Fortsetzung der Abfahrt durchs sog. Rauhe Tal. Unterhalb kann man beliebig weiter ins Zaluandatal schwingen. An der Oberen u. Unteren Zaluandalpe vorbei erfolgte die Abfahrt ins Rellstal. Stangen weisen die Route.
Ab ca. 1300m Höhe war der schneebedeckte Fahrweg schwierig zu befahren, da ein Fahrzeug tiefe Reifenspuren, die eisig waren, hinterlassen hatte. In ca. 1100m Höhe endete die Abfahrt entgültig wegen Schneemangels. Über den asphaltierten Fahrweg wanderte ich ca. 2km, bis ich auf einen Wegweiser stieß. Ich ging in die angezeigte Richtung Vandans weiter. Die Dämmerung hatte inzwischen begonnen, als ein Wegweiser nach rechts in den Wald mit laubbedecktem Boden zeigte. Ich konnte keinen Weg sehen, weswegen ich einfach den steilen, nicht viel mehr als 100 Meter hohen Waldhang abstieg. Ich erreichte kurz darauf über eine Wiese die ersten Häuser, wo ich einen Fußweg in den Ort fand. Kaum mehr als 10min. später kaufte ich mir im dortigen Supermarkt etwas zu Trinken u. zu Essen, bevor ich noch ca. 5min. zu Fuß zur Bahnstation gehen musste.



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