Spazierwanderung über die Hornisgrinde (1163 m / +240 hm)


Publiziert von WolfgangM , 11. Dezember 2019 um 20:03.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 8 Dezember 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 240 m
Abstieg: 140 m
Strecke:Unterstmatt - Ochsenstall - Hornisgrinde - Katzenkopf - Mummelsee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mehrere Buslinien von Baden-Baden oder von Achern nach Unterstmatt.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mehrere Buslinien ab Mummelsee nach Baden-Baden, nach Achern, oder nach Ottenhöfen.
Kartennummer:opentopomap.org

Die Hornisgrinde ist der höchste Berg des Nordschwarzwalds und ist touristisch gut erschlossen. Wer dort ohne jede Mühe hinauf will, kann mit dem Linienbus bis auf den Gipfel fahren. Ich wollte den Besuch aber doch mit einer kleinen Wanderung verbinden, die mir mit meiner Herzkrankheit möglich war, und wanderte von Unterstmatt über die Hornisgrinde bis nach Mummelsee.

Unterstmatt an der Schwarzwaldhochstraße ist eine kleine Ansammlung von Häusern, unter anderem ein stillgeleges ehemaliges Hotel und eine noch betriebene Wirtschaft, die im Sommer stark von Motorradfahrern besucht wird. Nebenan ist auch ein im Winter viel besuchter Skihang. Die dortige Bushaltestelle wird von mehreren Linien angefahren, eine Linie kommt von Baden-Baden, eine von Achern. Von dort ging ich auf einem schmalen nach Süden führenden Pfad Richtung Ochsenstall. Man könnte stattdessen auch einen breiten befestigten Fahrweg nehmen, aber der Pfad ist interessanter, teilweise steinig, teilweise bei Nässe matschig. So erreichte ich die Hütte Ochsenstall, wo man klassische Hüttengerichte bekommt, wie Erbsensuppe mit Wurst.

Für eine Einkehrpause war es für mich aber noch zu früh, darum setzte ich meinen Weg fort Richtung Hornisgrinde. Der Weg ist wieder steinig und und führt ansteigend zunächst auf das Plateau der Hornisgrinde, auf dem der große Funkturm steht. Von hier geht es nochmals ansteigend auf den höchsten Bereich der Hornisgrinde (1163 m). Einen richtigen punktförmigen Gipfel gibt es dort nicht, sondern eine Hochfläche, auf der sich auch ein Hochmoor befindet. Dieser Bereich der Hornisgrinde ist erst seit 1997 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, vorher war dort das französische Militär und noch davor die deutsche Wehrmacht. Die heute typische Grinde-Landschaft mit Heidekraut und Krüppelgewächsen ist übrigens teilweise menschlichen Ursprungs, denn man hat sie früher als Weidefläche genutzt.

Auf der Hochfläche gibt es asphaltierte Wege, die noch aus der militärischen Zeit stammen, und über diese erreichte ich die neue Grindehütte, in der ich einkehren wollte. Leider hatte sie aber wie viele Hütten im Schwarzwald von Mitte November bis Mitte Dezember Betriebsruhe. Die Hütte war zeitweise umstritten, denn der Wirt hatte anfangs durchgesetzt, dass die Zufahrtsstraße ab Mummelsee für den allgemeinen Autoverkehr geöffnet wird. Nachdem dies zu chaotischen Verkehrsverhältnissen führte, und freier Autoverkehr überallhin in die Natur auch nicht mehr zeitgemäß ist, wurde an der Zufahrt Mummelsee eine Schranke installiert. Diese können jetzt nur noch Behinderte mit Ausweis öffnen, wozu sie sich am wenige Kilometer entfernten Seibelseckle einen Transponder holen müssen.

Vom Vorplatz der Grindehütte hat man einen schönen Blick hinunter ins Rheintal, aber der große planierte Platz ist wenig romantisch und man hat kaum das Gefühl, auf einem Berggipfel zu stehen. Gipfelgefühle bekommt man eher auf dem benachbarten Katzenkopf (1123 m), der mein nächstes Ziel war. Hierzu ging ich auf einen beim alten Aussichtsturm nach Westen abzweigenden Pfad hinunter und dann nach links auf einen Pfad, der früher zu militärischen Zeiten am Sperrzaun entlang führte. Bald erreichte ich einen nicht ausgeschilderten nach schräg links abzweigenden Pfad der auf den Katzenkopf führt. Hier gibt es einige Felsen und eine gute Aussicht und man hat eher das Gefühl eines Berggipfels als bei der Hornisgrinde. 

Nachdem vom Katzenkopf wieder zum Hauptweg zurückgekehrt war, folgte ich diesem bis hinunter zum Mummelsee. Der Mummelsee war ganz früher ein romantischer Bergsee, heute ist er touristisch übererschlossen mit Hotel, Andenkengeschäften, Tretbootverleih und vielen großen Autoparkplätzen die ständig belegt sind. Im Volksmund heißt Mummelsee deshalb auch "Rummelsee". Ich war aber froh, dass es die Gaststätte im Hotel gibt, so dass ich dort die bei der Grindehütte ausgefallene Einkehr nachholen konnte. Ab Mummelsee verkehren mehrere Buslinien, unter anderem nach Baden-Baden, nach Achern und nach Ottenhöfen. Eine davon nutzte ich, um über Baden-Baden wieder nach Hause zu fahren.

Tourengänger: WolfgangM


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