Abgeblitzt am Aserlekopf - leider nur auf den Schönbichlkopf


Publiziert von maxl , 14. Oktober 2014 um 09:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:12 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:An der Straße im Namloser Tal zweigt etwas südlich von Rinnen der Fahrweg in's Rotlechtal ab. Dort Abstellmöglichkeiten für's Auto
Unterkunftmöglichkeiten:keine

...tja nun, das kann passieren, bei weglosen, einsamen Unternehmungen. Vor allem, wenn man, faul wie man ist, erst mittags die Tour startet, und dann plötzlich merkt, dass einem die Zeit fehlt für den x-ten Versuch, diesen netten, ziemlich selten bestiegenen Vorgipfel in der einsamen Aserlegruppe zu erklimmen. Wir planten die Route über den kleinen Schönbichlkopf, erster markanter Punkt im nördlichen Auslauf des Aserlekamms, erwischten dann aber am Gipfelaufschwung nicht die richtige Route.... Aber keine Angst, wir kommen wieder, irgendwann!

Start der missglückten Unternehmung ist der Abzeig einer Forstraße zwischen Rinnen und Kelmen im Namloser Tal. Von dort geht's erstmal den sanft ansteigenden, am tief eingeschnittenen Rotlech entlangführenden Fahrweg entlang, den Abzweig zum Schlierekopf (siehe meine Tour damals) lassen wir rechts liegen. Nach einer guten halben Stunde fällt der Weg wieder etwas ab, dort befindet sich links der Abzweig des Steiges, der hinab zum Rotlech führt (Ausschilderung Loreakopf). Über eine schmierige Brücke überqueren wir den Bach und steigen gegenüber durch schönen lichten Wald bergan. Der tolle Steig führt recht steil einen Rücken hinauf, danach quert man eine Zeit lang recht eben einen latschigen, leicht bewaldeten Hang. Eine gute Stunde nach Überquerung des Rotlechs erreichen wir die markante Stelle, an der man weglos in den Osthang abzeigt: der Weg quert an einem Jagdhäusl eine schuttige Rinne, gegenüber zweigen die Spuren in spitzem Winkel ab. Sie queren zunächst eine zeitlang am im Aufstiegssinne linken Rand der Rinne, an deren oberen Ende führen sich dann nach rechts und zu einem grasigen Plateau. Hier halte man sich weiter gen Norden in richtung eines Latschenhanges, in dem schon eine Gasse sichtbar ist. Trotz uralter Schnitte muss man sich gelegentlich durchwühlen, dann erreicht man eine breite, schrofige Latschengasse, die man nun um ein paar Felswänchen herum in beliebiger Routenführung nach oben verfolgt (T4). Ziemlich genau am Schönbichlkopf erreichen wir den Grat, Aufstiegszeit gut 2h.

Rüber geht's über den latschbewachsenen Schönbichlkopf, in die schöne Scharte zwischen diesem und dem Aserlekopf. Hier hat's traumhafte, weite Wiesen, und Andrea beschließt, dort eine längere Rast einzulegen. Weise Entscheidung. Ich hingegen stürme von dannen, wild entschlossen, dem Aserlekopf auf's Haupte zu krabbeln. Die richtige Entscheidung wäre es wohl gewesen, den zunächst wild aussehenden felsigen Felsaufschwung in direkter Linie zu verfolgen, angeblich befindet sich dort ein "unschwieriger" Durchschlupf. Ich lasse mich allerdings von einer breiten, freigeschnittenen Latschengasse verführen, die in den Westhang führt - kurz darauf bestätigen mich zahlreiche Markierungspunkte. Allerdings hören diese nach einiger Zeit unvermittelt auf, ich glaube, naiv wie ich bin, dass das der richtige Anstieg zum Kopf ist, und krabbele eine unangenehm bröselige Rinne in die oben ziemlich steile Flanke (T5). Oben wird mir die Sache freilich zu heikel, ich krieche wieder zurück. Für einen zweiten Versuch quere ich weiter in die Westflanke, und versuche micht noch zweimal an der von unten völlig unübersichtlichen, von mega-bröseligen Rinnen und Rippen durchzogenen Flanke. Vergeblich, nirgends kann ich mich erfolgreich auf die Grathöhe durchschlagen. Und spät wird's auch schon, Andrea wartet eh schon lang. Also stapfe ich etwas mürrisch wieder zurück, das ganze Gewühle für die Katz, ojeoje...... Zurück am Rücken schaue ich mir - nur noch bedingt motiviert - den direkten Aufschwung an - naja, irgendwo geht's da vielleicht durch, aber jetzt nimmer, das nächste Mal. Schließlich ist's schon bald halb sechs, im Hellen sollte man den markierten Steig schon noch erreichen.

Also steigen wir - teils gut erholt (andl), teils ziemlich ermattet (maxl) wieder die spärlichen Spuren hinab. Am schönen Wanderweg dämmert's schon langsam, als wir wieder den Fahrweg erreicht haben, ist's endgültig dunkel. Aber mild, gottseidank, und ein schönes Naturerlebnis hatten wir allemal, was soll's also, irgendwann werden wir hoffentlich auch diesem Gipfelchen mal auf's Haupte steigen. Schließlich ist man wieder mal eine Erfahrung reicher, und das ist doch schließlich auch was....!

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (6)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 14. Oktober 2014 um 10:28
Schade, dass es mit dem Aserlekopf nicht geklappt hat, aber versuch's doch einfach mal mit dem Übergang von der schönen Aserlespitze - sollte gut zu machen sein. Beste Grüße!

Nic hat gesagt:
Gesendet am 14. Oktober 2014 um 12:03
Interessante Tour!
Beim nächsten mal komm ich mit.

VG Nico

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2019 um 17:17
Dank deines Hinweises blieb mir der Verhauer erspart und ich konnte die Überschreitung komplett durchführen.
https://www.hikr.org/tour/post146364.html

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2019 um 19:15
Coole Sache!!

Ich werd da sicherlich auch noch mal hinschauen!!:)

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2019 um 23:39
Erst neulich war ich direkt gegenüber unterwegs an der Schlierewand. Da hatte ich einen hervorragenden Blick auf die fragliche Stelle

https://f.hikr.org/files/3025615.jpg

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. November 2019 um 12:38
....irgendwann schau ich da noch mal hin:)


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