Vrenelisgärtli
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Es ist eine schöne und mittlerweile langjährige Tradition unserer Fasnachtsband espresso (30jähriges Jubiläum 2022), jedes Jahr eine zweitägige Berg- oder Hochtour zusammen zu unternehmen. Für die berggängigen Bandmitglieder ist das vor allem 2021 eine gute Gelegenheit, sich wieder einmal zu sehen. In den letzten anderthalb Jahren waren die Treffen Mangelware und die Fasnacht 2021 konnte ja aus den bekannten Gründen auch nicht stattfinden.
Im Vorfeld der Bergtour findet jeweils eine gemeinsame Evaluation des Tourenziels statt und in diesem Jahr wurde das Vrenelisgärtli ausgesucht, eine äusserst beliebte und vielbegangene Tour, aber für unsere Truppe genau richtig betreffend Anspruch.
Wir haben den Fussmarsch zur Hütte in Hinter Klöntal Plätz gestartet, man könnte sich auch von einem Taxi bis Chäseren fahren lassen. Der Hüttenaufstieg ist, wenn man einmal den Klönstaldenstutz hinter sich gelassen hat, landschaftlich sehr schön und das Wetter war prächtig. Wir übernachteten auf der schönen Glärnischhütte, dass wir überhaupt einigermassen kurzfristig auf dieser beliebten Hütte an einem Freitag 5 Plätze ergattern konnten, hat uns aufgrund der Erfahrungen im Sommer 2021 eher erstaunt.
Am Morgen liessen wir die ersten Gruppen früh in die spätsommerliche Morgendunkelheit starten und liessen uns mit dem Aufstehen und dem Morgenessen Zeit. Die Tour zum Vrenelisgärtli schien uns auch mit einem späteren Start gut machbar, so dass wir trotzdem zu einer einigermasssen normalen Zeit wieder zurück bei der Hütte sein sollten. Die Stirnlampe konnte deshalb schon mal in der Hütte bleiben.
Der Weg bis zum Glärnischfirn ist sehr gut ausgebaut und mit roter Farbe markiert und je näher zum Glärnischfirn teilweise mit sehr grossen Steinmännern markiert. Man betritt und ersteigt den Glärnischfirn eher auf seiner nördlichen, in Aufstiegsrichtung linken Seite. Es gibt ein paar Spalten, der untere Teil des Firns war jedoch aper und man konnte die grössten Löcher gut umgehen. Kurz bevor man den Schwander Grat erreicht, ist noch ein Felsriegel zu überqueren. Diese Passage ist je nach Schneemenge mehr oder weniger lang, jedoch nicht steil und war bei uns problemlos zu übersteigen.
Bald einmal erreicht man den Schwander Grat an der höchsten Stelle des Glärnischfirns und die Stelle, wo man über Ketten zwischen 30 und 40m absteigen muss (in der Nähe von Punkt 2859). Bei den Ketten haben sich zwei Gruppenmitglieder entschieden, heute auf den Gipfel zu verzichten.
Nach dem Kettenabstieg ist es ein kurzer Gang über den Grat und danach eine schöne, aber fast zu kurze Kraxelei auf den Gipfel. Vom Gipfel geht es teilweise sehr steil ins Tal und die Ausblicke sind deshalb phantastisch.
Nach einem kurzen Gipfelaufenthalt haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und sind der Aufstiegsroute gefolgt. Nach einem Umtrunk in der Hütte und einer kurzen aber bestimmten Aufklärung durch Einheimische, dass die "Schisshasen", die an den Ketten sicherten den ganzen Betrieb aufhielten (Räuspern, verschämte Blicke...), erfolgte der Abstieg zurück nach Plätz. Alles in allem sind vom Gipfel des Vrenelisgärtli bis Plätz immerhin 2000hm abzusteigen, für unsere nicht mehr blutjungen Beinmuskeln und Gelenke eine kleine Challenge.
Das Vrenelisgärtli ist eine einfache und gutmütige Tour. Man startet auf einer schönen Hütte, der Weg ist gut ersichtlich bzw. gut markiert und der Gletscher macht einen eher harmlosen Eindruck (es bleibt jedoch ein Gletscher und auch ein paar Spalten hat es).
Man könnte an das Vrenelisgärtli eigentlich gut noch den Ruchen anhängen, dann wird das für gemütlichere Berggänger aber ein gut ausgefüllter Tag.
Eine Bemerkung zu den Sicherungsarten am Kettenabstieg. Die Passage an den Ketten ist ähnlich eingerichtet wie ein Klettersteig, zwischen 30 und 40m hoch und steil. Viele Berggänger steigen dort ohne zusätzliche Sicherung ab. Es hat gute Griffe und Tritte und mit Hilfe der Ketten lässt sich die Stelle gut passieren.
Ein paar Gruppen - unter anderem diejenigen mit Bergführer oder auch unsere - haben von oben mit dem Seil gesichert. Leute mit richtigen Klettersteigsets habe ich an diesem Tag keine gesehen.
Ein paar wenige hängen eine Bandschlinge als Selbstsicherung mit Schraubkarabiner über die Kette und absolvieren den Abstieg wie einen Klettersteig an dieser Bandschlinge. Das Gefühl, auf diese Art gut gegen einen Absturz gesichert zu sein, ist sehr trügerisch. Wieso ein Sturz in eine Bandschlinge in einen Fixpunkt auch aus kleinen Höhen eine ganz schlechte Idee ist, sollte sich in Bersportkreisen mittlerweile herumgesprochen haben, sonst wird das hier gut erklärt: Sturz in die Selbstsicherung
Teaser: Entweder die Bandschlinge, der Anseilring oder der Körper des Bergsteigers hält der Belastung nicht stand.
© Fotos von den verschiedenen Tourteilnehmern
Im Vorfeld der Bergtour findet jeweils eine gemeinsame Evaluation des Tourenziels statt und in diesem Jahr wurde das Vrenelisgärtli ausgesucht, eine äusserst beliebte und vielbegangene Tour, aber für unsere Truppe genau richtig betreffend Anspruch.
Wir haben den Fussmarsch zur Hütte in Hinter Klöntal Plätz gestartet, man könnte sich auch von einem Taxi bis Chäseren fahren lassen. Der Hüttenaufstieg ist, wenn man einmal den Klönstaldenstutz hinter sich gelassen hat, landschaftlich sehr schön und das Wetter war prächtig. Wir übernachteten auf der schönen Glärnischhütte, dass wir überhaupt einigermassen kurzfristig auf dieser beliebten Hütte an einem Freitag 5 Plätze ergattern konnten, hat uns aufgrund der Erfahrungen im Sommer 2021 eher erstaunt.
Am Morgen liessen wir die ersten Gruppen früh in die spätsommerliche Morgendunkelheit starten und liessen uns mit dem Aufstehen und dem Morgenessen Zeit. Die Tour zum Vrenelisgärtli schien uns auch mit einem späteren Start gut machbar, so dass wir trotzdem zu einer einigermasssen normalen Zeit wieder zurück bei der Hütte sein sollten. Die Stirnlampe konnte deshalb schon mal in der Hütte bleiben.
Der Weg bis zum Glärnischfirn ist sehr gut ausgebaut und mit roter Farbe markiert und je näher zum Glärnischfirn teilweise mit sehr grossen Steinmännern markiert. Man betritt und ersteigt den Glärnischfirn eher auf seiner nördlichen, in Aufstiegsrichtung linken Seite. Es gibt ein paar Spalten, der untere Teil des Firns war jedoch aper und man konnte die grössten Löcher gut umgehen. Kurz bevor man den Schwander Grat erreicht, ist noch ein Felsriegel zu überqueren. Diese Passage ist je nach Schneemenge mehr oder weniger lang, jedoch nicht steil und war bei uns problemlos zu übersteigen.
Bald einmal erreicht man den Schwander Grat an der höchsten Stelle des Glärnischfirns und die Stelle, wo man über Ketten zwischen 30 und 40m absteigen muss (in der Nähe von Punkt 2859). Bei den Ketten haben sich zwei Gruppenmitglieder entschieden, heute auf den Gipfel zu verzichten.
Nach dem Kettenabstieg ist es ein kurzer Gang über den Grat und danach eine schöne, aber fast zu kurze Kraxelei auf den Gipfel. Vom Gipfel geht es teilweise sehr steil ins Tal und die Ausblicke sind deshalb phantastisch.
Nach einem kurzen Gipfelaufenthalt haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und sind der Aufstiegsroute gefolgt. Nach einem Umtrunk in der Hütte und einer kurzen aber bestimmten Aufklärung durch Einheimische, dass die "Schisshasen", die an den Ketten sicherten den ganzen Betrieb aufhielten (Räuspern, verschämte Blicke...), erfolgte der Abstieg zurück nach Plätz. Alles in allem sind vom Gipfel des Vrenelisgärtli bis Plätz immerhin 2000hm abzusteigen, für unsere nicht mehr blutjungen Beinmuskeln und Gelenke eine kleine Challenge.
Das Vrenelisgärtli ist eine einfache und gutmütige Tour. Man startet auf einer schönen Hütte, der Weg ist gut ersichtlich bzw. gut markiert und der Gletscher macht einen eher harmlosen Eindruck (es bleibt jedoch ein Gletscher und auch ein paar Spalten hat es).
Man könnte an das Vrenelisgärtli eigentlich gut noch den Ruchen anhängen, dann wird das für gemütlichere Berggänger aber ein gut ausgefüllter Tag.
Eine Bemerkung zu den Sicherungsarten am Kettenabstieg. Die Passage an den Ketten ist ähnlich eingerichtet wie ein Klettersteig, zwischen 30 und 40m hoch und steil. Viele Berggänger steigen dort ohne zusätzliche Sicherung ab. Es hat gute Griffe und Tritte und mit Hilfe der Ketten lässt sich die Stelle gut passieren.
Ein paar Gruppen - unter anderem diejenigen mit Bergführer oder auch unsere - haben von oben mit dem Seil gesichert. Leute mit richtigen Klettersteigsets habe ich an diesem Tag keine gesehen.
Ein paar wenige hängen eine Bandschlinge als Selbstsicherung mit Schraubkarabiner über die Kette und absolvieren den Abstieg wie einen Klettersteig an dieser Bandschlinge. Das Gefühl, auf diese Art gut gegen einen Absturz gesichert zu sein, ist sehr trügerisch. Wieso ein Sturz in eine Bandschlinge in einen Fixpunkt auch aus kleinen Höhen eine ganz schlechte Idee ist, sollte sich in Bersportkreisen mittlerweile herumgesprochen haben, sonst wird das hier gut erklärt: Sturz in die Selbstsicherung
Teaser: Entweder die Bandschlinge, der Anseilring oder der Körper des Bergsteigers hält der Belastung nicht stand.
© Fotos von den verschiedenen Tourteilnehmern
Tourengänger:
roger_h

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