Geißhorn (2366 m) - aus dem Gemsteltal über die Obergemstelalpe


Publiziert von 83_Stefan , 18. Juli 2019 um 18:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B19/L201 ins Kleinwalsertal; kostenpflichtiger Wanderparkplatz (3 Euro pro Tag) gut einen Kilometer vor Baad.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50 47 Allgäuer Alpen.

Das Geißhorn erhebt sich in den südwestlichen Allgäuer Alpen zwischen den Charakterbergen Großer Widderstein und Biberkopf, die ihm wegen ihrer markanten Formen und der größeren Höhe ziemlich die Schau stehlen. Spätestens am Gipfel erkennt man aber schnell die Vorzüge daran, denn die großen Nachbarn präsentieren sich dort oben auf beeindruckende Art und Weise und buhlen um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Auch der Aufstieg durch das Gemsteltal weiß mit der tief eingeschnittenen Klamm und der lieblichen Almfläche der Obergemstelalpe zu überzeugen und so ergibt sich eine Unternehmung, die durch ihre nordseitigen Ausrichtung und die Nähe zum Wasser vor allem in den heißen Sommermonaten lohnt.

Am Wanderparkplatz gut einen Kilometer vor Baad beginnt die Tour. Man folgt dem Weg hinunter zur Breitach und wandert am Fahrweg flussabwärts, bis bald nach rechts der Weg ins Gemsteltal abzweigt. Sowohl links, als auch rechts des Bachs ist der Anstieg möglich, weiter oben vereinigen sich beide Varianten wieder und leiten durch Weidegelände zur schön gelegenen Hinteren Gemstelhütte (Einkehrmöglichkeit), hinter der sich eine markante Steilstufe in den Weg stellt.

Hinter der Hütte geht der Schotterweg in einen Steig über, quert einen Graben und führt nun deutlich steiler im lichten Wald aufwärts; kurze felsige oder ausgesetzte Stellen sind mit Seilen versichert. Schließlich biegt der Weg nach Süden um und leitet hoch über der Klamm des Gemstelbachs in den saftig-grünen Weidegrund der Obergemstelalpe, wo man sich bei einer Einkehr von den Strapazen der Steilstufe erholen kann.

An der Obergemstelalpe trennen sich die Wege. Während sich der größte Teil der Wanderer rechts hält und den Großen Widderstein im Visier hat, biegt man zum Geißhorn links ab. Man überquert den Bach und folgt dem Steig, der in östlicher Richtung durch kupiertes Gelände hinauf zum Koblatpass leitet. Die auf dem Weg gelegene kleine Sterzerhütte vor der Kulisse des Großen Widdersteins gibt dabei ein gutes Fotomotiv ab, ebenso der klitzekleine See zwischen Geißhorn und Koblat.

Am Koblatpass hält man sich links und wandert am gutmütigen Südrücken des Geißhorns bergauf. Den bald zur Mindelheimer Hütte abzweigenden Weg lässt man rechts liegen, stattdessen bleibt man am steiler werdenden Südrücken. Für diesen ziemlich anstrengenden Part entschädigen die prächtigen Ausblicke zum Widderstein und zum Biberkopf, der im Osten die Szenerie beherrscht. Man hat genug Zeit zum Schauen und Staunen, denn der Weg zum Gipfel zieht sich erstaunlich in die Länge. Schließlich kommt das Gipfelkreuz in Sichtweite und dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Ziel, das mit einer umfassenden Sicht vom Allgäu bis zum Verwall und vom Hochvogel bis in die Schweizer Berge aufwartet. Die Hingucker schlechthin sind aber - wie könnte es auch anders sein - Großer Widderstein und Biberkopf. Am geräumigen Gipfel des Geißhorns lässt es sich prima rasten und im dargebotenen Panorama finden sich sicherlich diverse Ideen für die künftige Tourenplanung.

Der Abstieg verläuft am schnellsten entlang der Aufstiegsroute. Optional ist auch eine Erweiterung zur Rundtour über Mindelheimer Hütte und Wildenalpe möglich, aber das dauert länger.

Schwierigkeiten:
Aus dem Kleinwalsertal zur Obergemstelalpe: T2 (breite Steige, vereinzelte mit Seilen gesicherte Passagen).
Weiter zum Koblatpass: T2 (unschwieriger Anstieg durch kupiertes Gelände).
Gipfelanstieg zum Geißhorn: T3 (kurze, felsdurchsetzte Passagen im unteren T3-Level, sonst T2).

Fazit:
Eine landschaftlich sehr anregende 4*-Wanderung mit mehreren Einkehrmöglichkeiten. Durch die nordseitige Orientierung und die Nähe zum Wasser bietet sich die Tour vor allem für die heiße Jahreszeit an. Besonders hervorzuheben sind der malerische Kessel der Obergemstelalpe sowie die Ausblicke zu Großem Widderstein und Biberkopf. Die Unternehmung ist gut frequentiert, jedoch ab der Alpe deutlich ruhiger als der Weiterweg zum Widderstein.

Mit auf Tour: maxl.

Kategorien: Allgäuer Alpen, 4*-Tour, 2300er, T3.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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Geodaten
 45043.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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