Großer Widderstein (2533m) und Mindelheimer Klettersteig


Publiziert von DonPico , 22. August 2013 um 23:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Bergstation Fellhorn - Fiderepasshütte - Mindelheimer Klettersteig - Mindelheimer Hütte - Obere Widdersteinhütte - Großer Widderstein - Obere Widdersteinhütte - Mittelberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Stuttgart - Ulm - Kempten - Riezlern
Unterkunftmöglichkeiten:Mindelheimer Hütte
Kartennummer:Kompass Blatt 3 - Allgäuer Alpen Kleinwalsertal (1:50000)

Allgemeines:

Am Mindelheimer Klettersteig war ich bereits bei einer Bergtour mit meinen Studienkollegen im Jahr 1997 vorbei gekommen. Damals hatten wir allerdings beschlossen, den Klettersteig über den Krumbacher Höhenweg zu umgehen. 
Über 10 Jahre später wollte ich mit zwei Kollegen eine Klettersteig-Tour unternehmen, und so planten wir im Frühsommer 2009 die Tour zum Mindelheimer Klettersteig. Ich beschloss dann noch, Sven auch zu fragen, ob er mitkommen wollte.

Anfahrt:

Ich glaube, Sven ist gefahren. Wir trafen uns nachmittags am Park und Ride-Parkplatz in Esslingen. Dann fuhren wir von Stuttgart über Ulm und Kempten ins Kleinwalsertal. Der 11. Juni war ein Feiertag. Wir hatten keine Unterkunft reserviert, und es stellte sich rasch als ziemlich schwer heraus, noch etwas zu finden. Nach längerer Sucherei im Ort fuhren wir zu einer Tafel mit Unterkünften am Ortsrand und telefonierten die Pensionen der Reihe nach durch. Schließlich fanden wir dann noch eine Pension, die auch ganz gut war.
Abends aßen wir in einem Restaurant, und ich kann mich noch gut dran erinnern, dass es dort sehr leckere Spare Ribs gab.

Tourenbeschreibung:

1. Tag:

Am nächsten Morgen stiefelten wir in Richtung Seilbahn los. Auf dem Weg zur Seilbahn verlor Sven die Sohle seines Bergschuhs - sie fiel einfach ab. Der Neuerwerb von Bergstiefeln kostete uns etwa eine Stunde.
Wir fuhren dann mit der Kanzelwandbahn hinauf und starteten die Tour - zunächst über die Kanzelwand und den Abstieg hinunter zur Kühgundalpe. Aufgrund der frühen Jahreszeit waren überall noch größere Schneefelder anzutreffen. Von der Kühgundalpe führt ein Anstieg über 300 Höhenmeter hinauf zum Fiderepass und der gleichnamigen Hütte. Dort machten wir Mittagspause. Von der Terrasse sahen wir bei bestem Wetter einige Passagen des Klettersteigs ein.
Zum Einstieg in den Klettersteig muss man durch den Kessel südöstlich der Hütte zur Fiderescharte aufsteigen. Von dort führt der Steig in südwestlicher Richtung am Hauptkamm der Kette entlang über die Schafalpenköpfe. Die Kletterei ist mäßig schwierig und abwechslungsreich. Die Sicherungen sind gut und es geht immer auf und ab. Wir waren mehrere Stunden unterwegs, an Details der Route und die exakte Dauer erinnere ich mich nicht mehr gut.
Vor dem Kemptner Kopf enden die Kletterpassagen, und man steigt noch 20 Minuten ab zur Mindelheimer Hütte.
Dort herrschte ein Riesentrubel. Auch hier hatten wir nicht reserviert. Das hatte ich zwar am Vortag noch versucht, dabei aber festgestellt, dass es telefonisch gar nicht möglich war, sondern nur schriftlich. Wir hatten einen tollen Nachmittag auf der Terrasse vor der Hütte. 
Der Wirt quartierte uns in dem Nebengebäude gegenüber der eigentlichen Hütte ein, in welchem auch die Waschräume untergebracht sind. Über eine Treppe seitlich des Gebäudes betrachten wir einen Vorraum, von dem zwei oder drei Schlafräume abgingen, die aber alle bereits voll belegt waren. So mussten wir uns im Vorraum auf den Boden legen. Mein Schlafplatz lag direkt an der Tür zur Toilette, und jeder aus den Schlafräumen und aus dem Vorraum, der nachts mal musste, ging an mir vorbei oder rempelte mich an. Viel geschlafen habe ich in der Nacht nicht.
 
2. Tag:

Wir frühstückten bei schönstem Wetter und machten uns dann auf in Richtung auf das Koblat, die mit Latschenkiefern bewachsene Hochfläche unterhalb des Widdersteins. Den Aufstieg zu dem Pass zwischen Geißhorn und Wildengrundkopf legten wir im Schnee zurück. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die Obere Widdersteinhütte. Ohne große Pause machten wir uns auf den Weg zum Gipfel des Widderstein. Dabei ist zunächst ein Stück im Geröll unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus zurückzulegen, dann steigt man in einem steilen, felsigen Kar auf der Südseite des Berges auf. Unterhalb des Gipfels quert man nach rechts und erreicht den Gipfelgrat.  
Wenig später konnten wir den herrlichen Ausblick vom Gipfel genießen.
Den Abstieg zur Widdersteinhütte machten wir auf der Aufstiegsroute. An der Hütte aßen wir zu Mittag, bevor wir durch das schöne und abwechslungsreiche Gemsteltal nach Mittelberg abstiegen. Dort kamen wir auch an einigen Hütten vorbei und legten mehrmals eine kurze Pause ein. Auf einer der Gemstelalpen gab es frische Buttermilch, und ich trank einen ganzen Liter, was ich besser hätte lassen sollen.
Eine Stunde später erreichten wir müde den Bus nach Riezlern. 

Rückfahrt:

Wie Hinfahrt.

Fazit:

Schöne Tour bei tollem Wetter. Auf der Mindelheimer Hütte war viel los, man sollte dort am Wochenende unbedingt reservieren.

Tourengänger: DonPico


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Kommentare (1)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 22. April 2016 um 14:31
Aus Neugier: Gabs für die Übernachtung auf dem Fußboden im Vorraum wenigstens Rabatt?
(ich wundere mich, dass Anfang Juni schon alles voll ist)


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