Die Überschreitung des Zwölferkopf und Elferkopf zum Liechelkopf


Publiziert von McGrozy , 3. September 2022 um 16:11.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Unterkunftmöglichkeiten:Gemstel-Schönbodenalpe Obere Gemstelalpe Hintere Gemstelhütte Bernhardseckalpe Mindelheimer Hütte (mit kleinem Abstecher erreichbar)

***Diese Tour wurde auf Basis meiner subjektiven Einschätzung beschrieben. Bergsport ist Individualsport!***

Servus miteinander,

diese Steilgrastour führt dieses mal in die schönste Sackgasse der Welt. Diese schöne mäßig oder sehr steile Steilgrastour startet am südlichen Ortsrand von Mittelberg. Der Parkplatz Gemsteltal (1.170m) bietet den optimalen Startpunkt für diese Unternehmung und viele weitere im schönen Gemsteltal. Die Tour startet zu erstmal gemütlich und einfach auf dem breiten Forstweg neben der Breitach nach Süden hin. Im Gemstelboden biegen wir dann auf die Ostseite der Breitach damit wir über den Breitachweg über die Tonisgemstelalpe (1.238m) zur Gemstel-Schönbodenalpe gelangen. Allerdings gehe ich bereits vor der Gemstel-Schönbodenalpe (1.300m) (die Fahnen sind gerade zu erkennen) südlich neben einen Bachlauf in östlicher Richtung hinauf zum Waldrand. Nach ein paar Metern ist bereits ein kleiner Pfad zu erkennen. Am Wald angekommen sieht man nun den Älplerweg zur Schönbodenalpe der durch den Wald führt. Den Weg folgen wir nun bis wir auf über 1.600m dann an der Weidefläche und der Schönbodenalpe (1.670m) ankommen. 


Von der Schönbodenalpe (1.670m) wählte ich nun nicht die "Normalroute" von dort hinauf zum Zwölfer. Dies war mir allerdings in dem Moment nicht ganz bewusst. Zuerst halte ich mich am nördlichen Zaunverlauf und gelange so an den buschbewachsenen Hang. Dort sollte man wahrscheinlich die Querung auf ca. 1750 bis 1.800m durchführen bis man auf den freien und mäßig steilen Hang mit den einzeln stehenden Bäumen gelangt. Nachdem ich mich für etwas anderes entschied kann ich leider die normalroute zum Zwölfer nicht beschreiben. Ich bog viel zu früh in Richtung Grat ab und verstieg mich so einmal und die zweite Variante war dann zwar zielführend allerdings führte mich im ungestuften Gras (bei bis zu über 60 Grad) bis zum Grat. Ich bin aus dem Westhang des Elferkopfs ca 70 Höhenmeter unterhalb jenem ausgestiegen. Ich musste daher ein wenig zurück um zum ersten Gipfel der Normalüberschreitung zu gelangen. Der Weg am Grat zum Zwölfer (2.224m) ist unschwierig. Am Zwöfler traf ich dann nach einer Weile eine Gruppe Einheimischer aus dem Kleinwalsertal. 

Die Bergsteigerkollegen erzählten mir dann, dass der Weg von der Schönbodenalpe nicht mehr der richtige sei. In den 50er Jahren sei von dort noch ein richtiger Weg hinauf gegangen den man dann allerdings aufgegeben hat. Daher finden viele die öffentlichen Tourenberichte und gps Tracks über diese alte Route nicht besonders förderlich. Die Route lädt heutzutage dazu ein sich im teils sehr steilen Westhang zu versteigen - wie mir ebenfalls passiert und auch wenn man die Querung richtig erwischt sei diese nicht wirklich toll. Daher solle man schon im Tal viel nördlicher einsteigen wie im Tourenbericht von Quacamozza/frmat https://www.hikr.org/tour/post134260.html beschrieben. 

Der Weiterweg vom Zwölfer zum Elfer geht erstmal zurück über den breiten Grat zu jener Stelle an der ich aus der steilen Westflanke ausstieg. Die nächsten etwa 70 Höhenmeter waren dann auch zügig und dann noch teils etwas steiler überwunden. Am Elfer (2.387m) machte ich an dem wunderschönen Gipfelkreuz erneut eine Pause. 

In meiner Pause holten mich die Kollegen wieder ein und erzählten mir, dass es wohl zwei Alternativ Abstiegen nach den Rundenköpfe gäbe - Dazu später mehr.

Der Weiterweg vom Elfer führt weiter in südlicher Richtung auf dem noch breiten Grasrücken hinab in den kleinen Sattel zu den Rundenköpfen. Der Aufstieg zu den Rundenköpfen ist dann ziemlich einfach von der Orientierung da der Weg genau auf dem Grat entlang geht. Dieser wird stetig schmaler und so erwartet einen ein schmaler Gipfelgrat. Am letzten Ende der Rundenköpfe (2.384m) steigt man nun auf der Südseite hinab in die Scharte zum Liechelkopf. Der Abstieg gestaltet sich etwas schwieriger als zuvor der Aufstieg - verlässt allerdings nicht den ersten Kletterschwierigkeitsgrad. An der Scharte angekommen kann man nun den ersten Abstiegsalternative in östlicher Richtung durch den schuttig gerölligen Hang ausmachen. Ein paar Meter weiter dann die zweite Variante nach Westen zum Schönboden. Beides scheint mir von oben recht heikel und anstrengend zu sein. Ich gehe nicht nur deswegen weiter in Richtung Liechelkopf. Die erste Felsstufe kann durch stufige Kletterei auf der nordwestseite überwunden werden. Danach geht es in östlicher Richtung die schüttige und breite Felsrinne hinauf. Dort geht man lediglich bis auf der südlichen Seite das Stahlseil welches über die Schlüsselstelle hängt zu sehen ist. Dort geht man dann am Stahlseil die schönen und doch überaschend festen Felsen hinauf. (II). Nach der Schlüsselstelle erwartet einen im restlichen Aufstieg zum Liechel ein geröllig-schuttiger Weg bis zum Gipfel des Liechelkopfs (2.384m). 

Vom Liechelkopf geht es nun auf der Westseite auf dessen breiten Westschulter hinab. Der Weg führt im Zick Zack durch Geröll und auch immer wieder durch grasige Stellen. In der Liechelkopfscharte (2.180m) kann nun entschieden werden ob man über die Schönbodenalpe, Mindelheimer Hütte oder Gemstelalpe abgestiegen werden möchte. Ich entscheide mich für die südseite und halt mir offen ob ich zur Gemstelalpe oder Mindelheimer Hütte gehe. Am Weg zur Mindelheimer Hütte entschied ich mich dann über die Gemstelalpen abzusteigen und den kürzeren Weg zu gehen. Denk die andere Seite ist auch eine schöne Variante. Der Weiterweg führt mich nun über den breiten und gut ausgeschilderten Weg über den Koblattpass (2.041m) und die Sterzenhütte (1.859m) zur Oberengemstelalpe (1.694m). Dort machte ich eine kleine Trinkpause und lief danach weiter berab durch die Gemstelbachklamm zur Hinteren Gemstelhütte (1.320m). Von dort geht es nun auf einem breiten Forstweg hinab nach Mittelberg und zum Parkplatz Gemsteltal (1.170m)

Anforderungen

Parkplatz Gemsteltal - Gemstel-Schönbodenalpe     T2
Gemstel-Schönbodenalpe - Schönbodenalpe           T3+
Schönbodenalpe - P 2.168                                         T6
P 2.168 - Elferkopf                                                      T5
Elferkopf - Liechelkopf                                                T5 II
Liechelkopf - P 2.074m                                               T5
P 2.074m - Hintere Gemstelhütte                               T3
Hintere Gemstelhütte - Parkplatz                               T2 

Tourengänger: McGrozy


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