Wasserkuppe (950 m) - ruhige Rundtour vom Guckaisee


Publiziert von 83_Stefan , 30. September 2019 um 20:16.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Rhön
Tour Datum:12 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Schwarzerden zum kostenfreien Parkplatz am Guckaisee.
Kartennummer:Kompass online.

Die Rhön ist ein verhältnismäßig niedriges Mittelgebirge an der Grenze der deutschen Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen. Ihre Entstehung geht auf Vulkanismus zurück, was sich noch heute vor allem an herausgewitterten Schloten zeigt. Höchste Erhebung ist die Wasserkuppe, die zugleich als Wiege des deutschen Segelflugs bekannt ist. Als Landeshöhepunkt Hessens ist der Berg stark erschlossen und trägt auf seinem Haupt unter anderem ein Radom sowie eine Luftmessstation. Man kann weit mit dem Auto hinauf fahren und entsprechend ist viel los am Gipfel. Startet man aber weit unten am Guckaisee und schnürt die Wanderschuhe, dann lässt sich auf einer richtig aussichtsreichen und vergleichsweise wenig begangenen Runde viel entdecken.

Die Runde beginnt am kostenfreien Parkplatz am Guckaisee, der trotz seiner überschaubaren Größe der größte natürliche See Hessens ist. Man wandert in Richtung des Sees zu einer Verzweigung, hält sich dort links (Wegweiser "Pferdskopf"; nicht der Beschilderung nach, die direkt zur Wasserkuppe leitet!) und überquert die Lütter. Dem Fahrweg ein kurzes Stück folgend, wird bald der Abzweig zum Pferdskopf erreicht (beschildert). Man hält sich hier rechts.

Auf einem gut ausgebauten, breiten Wanderweg steigt man teilweise mithilfe künstlich angelegter Treppen recht steil im malerischen Buchenwald bergauf, ein hübscher Pausenplatz mit Bank und Tisch lädt zur verfrühten Brotzeit ein. Der Weg verlässt schließlich den Wald und leitet zum großen Kreuz unterhalb des Pferdskopfs hinauf. Nach links lohnt ein kurzer Abstecher zu einer aussichtsreichen Schulter, wo man bequem auf den Felsen rasten kann.

Der Weiterweg führt vorbei am Kreuz und am Kamm bergauf. Bald wird das Goldloch passiert, wo der Berg an einer steilen Flanke langsam zum Guckaisee hin abrutscht. Man kann die laufende Erosion deutlich erkennen, die den dunklen vulkanischen Basalt offenlegt. Am höchsten Punkt angekommen, zeigt sich der weitere Weg zur Wasserkuppe.

Auf der anderen Seite geht es wieder bergab zu einer Verzweigung. Hier ragt der Lerchenküppel, ein alter Vulkanschlot, ein paar Meter empor. Man wandert am Schlot vorbei in Richtung Wasserkuppe und erreicht eine Feuchtwiese, die linker Hand umgangen wird. An einer Verzweigung hält man sich schließlich rechts, wandert herrlich aussichtsreich durch weite Wiesen in Richtung des unübersehbaren Radoms und erreicht das Fliegerdenkmal, das auf einem alten Vulkanschlot errichtet wurde. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel, den man günstigerweise auf dem bestens ausgebauten Weg umrundet. Wer bereit ist etwas zu zahlen, der kann auch das Radom besuchen. Die Wasserkuppe ist ein hervorragender Aussichtsberg - der Gipfel ist völlig freistehend und im weiten Umkreis die höchste Erhebung. Das zahlt sich aus: Der Blick schweift endlos weit über die benachbarten Berge der Rhön, die markanter sind, als man wegen ihrer überschaubaren Höhe vielleicht vermuten würde. Einige Abraumhalden in der Ferne erfasst das Auge wegen ihrer hellen Farbe, ansonsten zeigt sich eine wellige, in sich stimmige Landschaft. Einige Bänke bieten sich für eine Rast an, die man bei gutem Wetter sicher gerne in Anspruch nimmt.

Der Abstieg erfolgt auf dem breiten Wanderweg, der nach Süden durch mäßig geneigte Wiesen auf den breiten Rücken hinunter führt. Die Abzweigung zum Pferdskopf sowie die folgenden Abstiege zum Guckaisee lässt man rechts liegen und wandert weiter dem breiten, flachen Kamm entlang nach Süden. Wo eine nicht bezeichnete Fahrspur nach rechts abzweigt, verlässt man den Weg und folgt dieser nach Südwesten durch eine flache Wiese (Schild "Naturschutzgebiet"). Die Spur verläuft sich bald und man quert die Wiese zu ihrem rechten Rand. Hier prägt sich bald ein deutlicher Steig aus, der zunächst am Waldrand entlang führt und dann nach rechts in den Wald hinein leitet. Man wandert an einer markanten Abbruchkante entlang und verlässt am wenig auffälligen Eubeberg wieder den Wald. Von hier aus hat man sehr hübsche Blicke hinüber zum Pferdskopf und zur Wasserkuppe, die sich direkt vis-à-vis des Guckaisees erheben.

An der Verzweigung vor dem Gipfel steigt man ein kurzes Stück durch Wald zu einem Fahrweg ab. Ihm folgt man - vorbei an einem verfallenden Schuppen - im Bogen hinunter zum Ausgangspunkt. Nach der Tour lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zum Guckaisee, der im Sommer bei Badegästen sehr beliebt ist. Eine Gaststätte versorgt dort auch die hungrigen Wanderer.

Schwierigkeiten:
Vom Guckaisee über den Pferdskopf zur Wasserkuppe: T1 (breite Wanderwege, im Aufstieg zum Pferdskopf recht steil).
Abstieg via Eubeberg: T2 (im Bereich des Eubebergs führen die nicht bezeichneten Spuren kurzzeitig an einem Abbruch entlang, sonst T1).

Fazit:
Eine wunderbar abwechslungsreiche 5*-Rundwanderung zu einem herrlichen Aussichtsberg, der zudem noch Höchster seines Gebirges ist. Schöne Waldetappen, flache Gipfelwiesen mit beeindruckender Vegetation, zwei Vulkanschlote, ein alter Hangrutsch am Goldloch sowie ein nicht bezeichneter Abstiegsweg mit einem Hauch von Abenteuer machen die Runde zu einer absoluten Top-Tour. Mit Ausnahme des Gipfelbereichs ist die Unternehmung überraschend ruhig.

Mit auf Tour: Francesca und Uwe.

Kategorien: Rhön, Gruppenhöchste, 5*-Tour, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2019 um 20:56
Meine Frau kommt aus der Gegend, die Rhön ist wirklich schön und besticht durch ihren eigenen Reiz. Kein Wunder, dass es auf den Gipfel hoch her geht, man kann quasi die Wasserkuppe mehr oder weniger mit dem Auto hochfahren...

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Oktober 2019 um 21:37
Hallo Simon, danke für deinen Kommentar! Ich war bisher zweimal in der Rhön und beide Male hat es mir seht gut gefallen. Eine schöne Ecke dort. Viele Grüße!


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