Rundweg Hochrhöner


Publiziert von Vandrer , 19. April 2019 um 17:12.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Rhön
Tour Datum:16 April 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Strecke:88,2 km

Tag 1: Tann - kurz vor Frankenheim (min. 20 km)

Abmarsch mittags in Tann im Uhrzeigersinn des Hochrhöner-Rundwegs (sprich: in östliche Richtung). Nach einiger Zeit merken wir, dass wir den falschen Wegmarkierungen folgen. Wir geraten viel zu sehr in südliche Richtung und landen im beschaulichen Dörfchen Unterweid. Wir kommen mit Einheimischen ins Gespräch und werden prompt auf einen Kaffee eingeladen, den wir schwer ausschlagen können. So hören wir uns die spannenden Geschichten eines alten Westberliners an, den es nach der Wende nach Unterweid verschlagen hat, wo er sich bestens eingelebt zu haben scheint. So berichtet er etwa vom örtlichen Brauch, dass an Heiligabend ein Strohmann durchs Dorf geht und den Kindern Süßigkeiten bringt. Auch unsere eigentliche Frage, wie wir denn wieder auf den Hochrhöner stoßen können, klärt sich und so brechen wir in die gewiesene Richtung auf. Gegen Abend schlagen wir das Tarp nord-westlich von Frankenheim auf einer Lichtung auf. Später bewundern wir die Helligkeit des Mondes und lauschen dem Bellen der Rehe.


Tag 2: Frankenheim - unterhalb der Milseburg (ca. 30 km)

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf machen wir uns mit verquollenen Gesichtern Richtung Frankenheim auf. Der Dorfbrunnen sorgt für Wassernachschub und einen "Frischekick" ins Gesicht. Der heutige Tag wird der spektakulärste Tag der kleinen Tour: Zunächst geht's vom Schwarzen zum Roten Moor, wo wir uns mit Kaffee, Kakao, Wurst und Pommes stärken. Dann steigen wir über schöne Wege zur Wasserkuppe mit ihren prächtigen Ausblicken auf. Auch dort wird nochmal gevespert, bevor wir dann weiter Richtung Milseburg wandern. Etwas unschlüssig in Bezug auf das Nachtlager gehen wir erst noch etwas bergauf. Da aber der Wind deutlich zunimmt und es fast nur Liegeplätze mit "Hanglage" gibt, marschieren wir wieder etwas zurück und lassen uns bei einer Schutzhütte süd-östlich der Milseburg nieder. Beeindruckend, welchen Unterschied die Lage macht! Von weiter oben hören wir den Wind pfeifen, bei uns ist es angenehm windstill. Bald leuchtet auch schon der Mond aufs Tarp ...


Tag 3: Unterhalb der Milseburg - Tann (ca. 30 km)

Etwas regeneriert brechen wir wie am Tag zuvor um 8 Uhr auf, "erklimmen" die Milseburg und genießen die herrliche Aussicht - teils zurück zur Wasserkuppe, teils weit in die hessischen Lande gen Westen. Die Wettergötter sind uns mehr als hold und bescheren uns einen einsamen Morgen mit Sonne und klarem Himmel auf diesem irgendwie "mythischen" Berg/Hügel. Bald brechen wir auf, da wir etwas gegen die Uhr wandern: Um 18 Uhr fährt in Tann der letzte Bus und es erscheint uns schaffbar. Also Tempo! Nach den zurückliegenden Höhepunkten gestaltet sich der Weg von der Milseburg nach Tann weniger spektakulär. Doch immer wieder gibt es die für die Rhön typischen und erfreulichen Weitblicke über Flure, Wälder, Hügel. Die Temperatur und Sonnenintensität nehmen zu, wir verwandeln uns in halbe Beduinen - und wären doch lieber Kamele. Der Wasserbedarf ist jedenfalls heute am höchsten. Und das ewige Auf und Ab summiert sich zu etlichen schweißtreibenden Höhenmetern. Letztlich schaffen wir es aber, um kurz vor 18 Uhr in Tann zu sein, gönnen uns noch ein Eis beim strategisch günstig neben der Bushaltestelle gelegenen "Italiener" und lassen eine kurze, aber knackige Tour mit sonnengeröteten Gesichtern zufrieden ausklingen.


Die Photogröße/-qualität ist bewusst stark reduziert.

Tourengänger: Vandrer


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