Schwarzhorn, 2346 m


Publiziert von marmotta , 1. Juni 2009 um 23:49.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 1 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Maienfeld - Enderlinhütte SAC - Fläscher Fürggli - Schwarzhorn - Fläscher Tal - Fläscher Alp - Gleggkamm - Gleggtobel - Maienfeld
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Maienfeld
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Maienfeld
Kartennummer:LK 1156 Schesaplana (1:25.000)

Das Schwarzhorn (2346 m) bildet zusammen mit dem Glegghorn (2447 m) und dem Falknis (2560 m) das dominierende Felsmassiv der Bündner Herrschaft. Vom Rheintal aus gesehen, beeindrucken vor allem die mächtigen, praktisch senkrechten Südwestwände von Schwarzhorn und Glegghorn. Auf der Nordostseite, zur Fläscher Alp hin, präsentieren sich diese beiden Gipfel jedoch weitaus weniger unnahbar, so dass sie auch für den Alpinwanderer ein lohnendes Ziel darstellen, warten sie doch mit einem atemberaubenden Tiefblick auf.

Nachdem ich wegen einiger Wehwehchen schon seit einiger Zeit keine grössere Bergtour mehr unternommen hatte, wollte ich heute mal wieder in die Vollen gehen. Leider spielte das Wetter für einmal nicht mit, so dass die Tour doch etwas kürzer als geplant ausfiel.

Da die Wetterfrösche für die Nordostschweiz irgendwas von "Eintrübung am Nachmittag" gesagt hatten, startete ich bereits um 7.30 Uhr in Maienfeld, um zunächst via Enderlinhütte SAC zum Fläscher Fürggli aufzusteigen. Dort wollte ich dann je nach Wetter entscheiden, ob ich allenfalls noch auf den Falknis oder gar über die Alp Ijes (dieser verflixte Tunnel lässt mir keine Ruhe) zum Barthümeljoch mit Abstieg über die Pfälzer Hütte nach Liechtenstein gehe.

Die Route habe ich bereits hier ausführlich beschrieben. Der weiss-blau-weiss markierte Steig zum Fläscher Fürggli erfordert an einigen Stellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, bei Nässe ist er eher nicht zu empfehlen. Heute war er jedoch problemlos zu begehen. Kurz vor der Enderlinhütte kam ich der freundlichen Bitte des Hüttenwarts gerne nach, Holz, das etwas unterhalb der Hütte aufgebeugt ist, zur Hütte hochzutragen (na ja, ich nahm nicht gerade den grössten Scheit). Nach Einschätzung des Hüttenwarts sollte das gesamte Holz auf diese Art bis spätestens Ende Sommer auf der Hütte sein...

Als ich nach ca. 3 h das Fläscher Fürggli (2248 m) erreicht hatte (noch immer in der Sonne bei fast wolkenlosem Himmel), entschied ich spontan, noch das Schwarzhorn "mitzunehmen", das vom Fürggli über den Nordgrat in wenigen Minuten unschwierig erreicht werden kann, und das ich tatsächlich zuvor noch nie bestiegen hatte. Vom Gipfel genoss ich den wirklich atemberaubenden Tiefblick auf Maienfeld und das Churer Rheintal. Leider drückten nun bereits die ersten grauen Wolken von Norden herein, so dass mein restliches "Programm" nun klar war: Die Besteigung des Falknis wurde kurzerhand gestrichen (den Gipfel zum x-ten Mal "abzuhaken", um dann bei Nebel, Kälte und Wind gleich wieder abzusteigen, hätte in meinen Augen wirklich keinen Sinn gemacht). Und an eine Überschreitung des Barthümeljochs nach Liechtenstein war ohnehin nicht mehr zu denken. Vielmehr machte ich mich auf den Weg durchs malerische Fläscher Tal zum Untersten See und von dort, die Ostflanke des Glegghorns oberhalb der Fläscher Alp querend,  zum Gleggkamm (Gegenanstieg von ca. 150 Hm zu P. 2067). Auf dem Weg dorthin begleiteten mich unzählige Murmeltiere, die mich teilweise bis auf eine Distanz von 3 Metern heranliessen (vermutlich dachten sie: "wann haut der endlich wieder ab, damit wir unsere Ruhe haben"...)

Auf der Nordseite des Schwarzhorns erleichterten einige Altschneefelder den Abstieg, im übrigen ist der Schnee in diesen Höhenlagen dank der hohen Temperaturen im Mai praktisch überhaupt kein Thema mehr.

Vom Gleggkamm ging´s auf schmalem Pfad steil durchs Gleggtobel hinunter, bis auf einer Höhe von ca. 1330 m eine Forststrasse erreicht wird, welche in kilometerlangen Bögen zurück nach Maienfeld führt. Der Pfad, welcher vom Gleggkamm hinunterführt, wird nicht mehr unterhalten und markiert und ist an einigen Stellen stark überwuchert und kaum mehr auszumachen (prompt leistete ich mir einen bösen Verhauer in den steilen Flanken des Gleggtobels)! Dieser Pfad kann nur abenteuerlustigen (und trittsicheren) Wanderern bzw. eingefleischten "Gemüse"-Fans (davon soll´s ja auf Hikr einige geben...) empfohlen werden. Diese werden jedoch an dem Hindernispfad (Baumstämme müssen überklettert, steile Runsen und Abbrüche gequert werden usw.) ihre wahre Freude haben!

Auf der ganzen Tour keine Menschenseele getroffen, ausser 2 Basejumper (!), mit denen ich mehr oder weniger gemeinsam aufgestiegen bin, die aber dann die wesentlich schnellere und gelenkschonendere (dafür adrenalinhaltigere) "Abstiegsvariante" wählten... ;-)

Der Regen blieb zum Glück aus, wenngleich die Berge ab dem frühen Nachmittag komplett in Wolken gehüllt waren.

Tour im Alleingang

Tourengänger: marmotta


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