Falknis-Trilogie als Halbtagestour


Publiziert von Delta Pro , 19. August 2013 um 17:13.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:18 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 2580 m
Abstieg: 2580 m

Speed-Tour auf eindrückliche Wandergipfel über dem Rheintal
 
Nach mehr als 15 Jahren Bergsteigen in der Ostschweiz, ist der Falknis und seine Umgebung für mich noch immer ein weisser Fleck auf der Landkarte. Schön, dass man immer noch so nahe auf unbekannte Gipfel steigen kann! Die Falknis-Trilogie – Falknis, Schwarzhorn und Glegghorn – ist z.B. hier sehr gut beschrieben, und eine lohende Tour im gemässigten Alpinwanderbereich. Da die Höhendifferenzen beträchtlich sind, wenn man vom Rheintal startet, man meistens auf Wanderwegen unterwegs ist, und ich mittags wieder unten sein musste/wollte, entschied ich wieder mal sportlich zu wandern, mit zwei Stöcken und leichtem Gepäck. So zwischendurch macht das richtig Spass!
Der Direktaufstieg auf den Falknis über die Enderlinhütte ist ein problemloser blau-weisser Wanderweg. Am Ostgrat des Glegghorns ist jedoch doch Trittsicherheit gefragt. Kämpfen musste ich vor allem beim Abstieg über den alten, komplett verwachsenen Wanderweg über den Gleggchamm, welchen ich (zu dieser Jahreszeit) nicht weiterempfehlen würde.

 
Mit dem ersten Licht wandere ich von St. Luzisteig auf Fahrsträsschen aufwärts. Die ersten 300 Höhenmeter sind nicht so spannend. Nach dem Enderlinstein wird der Weg aber schmaler und steil, so dass die Höhenmeter nur so purzeln. Vor den ersten Hüttentouristen passiere ich die Enderlinhütte und habe den Rest des Aufstiegs für mich allein. Das Weglein führt abwechslungsreich die steilen Grasflanken hoch. Felsstufen werden gequert und überschritten. Alle exponierteren Passagen sind mit Fixseilen gesichert (T4). Mit einigem Auf und Ab und Traversen fällt das Halten des Höhenmeter-Schnitts etwas schwerer. Auf dem Fläscher Fürggli gönne ich mir den ersten Schluck Wasser und wandere nachher in der Morgensonne an unzähligen reklamierenden Schafen vorbei auf einem etwas schmierigen Weg zu Falknis-Gipfel – 2 h 17min vom Luzisteig.
Nach einer windigen Rast mit besten Ausblicken in alle Richtungen entschliesse ich mich für einen Abstecher zum Mazorachopf. Dafür steigt man auf dem blau-weissen Wanderweg rund 100 Höhenmeter in die Südostflanke ab bis der Weg durch die eindrückliche Plattenwand quert (T4, Ketten). Dann auf dem Grat einfach zum Gipfel. Zurück mit geringem Gegenaufstieg zum Falknis-Weg, zum Fläscher Fürggli und einfach über die Grasflanke zum Gipfel des Schwarzhorns. Leicht zu erreichen ist dieser Berg, bricht aber nicht minder steil nach Osten und Süden ab!
Die Traverse zur Nordflanke des Glegghorns kostet etwas Zeit, da viele Geröllfelder gequert werden müssen. Man muss bis ca. 2140 m.ü.M. absteigen. Dann folgt man einem steilen, grasigen Sporn (Trittspuren) und erreicht schon bald, etwas linkshaltend, den Ostgrat. Über diesen, teils etwas exponiert (T5), in wunderschöner Gratwanderung zum Gipfel.
Abstieg über den Ostgrat. Einige Schichtköpfe werden genussreich überklettert. Der Grat hat mir ausserordentlich gut gefallen. Nach kurzem Überlegen verwarf ich die Route durch die SW-Flanke – ohne Ortkenntnisse und im Abstieg erschien mir das wenig sinnvoll. Man folgt alles dem Ostgrat bis an sein Ende und muss dann auf Wanderwegen rund 150 Gegenaufstieg zum Gleggchamm in Kauf nehmen. Der Abstieg nach St. Luzisteig war dann aber mühsam. Aufgrund nachlässiger Tourenplanung war mir entgangen, dass der Weg nicht mehr ausgeschildert und begangen ist. So fand ich zwar Wegspuren, diese waren aber komplett verwachsen. Durch hüfthohes, nasses Gras, das jeglichen Blick auf das Geröll im Untergrund verdeckt, mogelte ich mich wie auf Eiern talwärts. Wo der Weg in den Wald geht, wird es besser. Ab 1300 m.ü.M. gibt’s es dann Fahrsträsschen bis nach St. Luzisteig, die aber auch nicht grad das angenehmste sind. Mit ein paar Abkürzungen und ausjoggen ging's dann doch und nach exakt 6 Stunden – wie abends zuvor geplant – war ich wieder am Ausgangspunkt.
 
Durchgangszeiten:
St. Luzisteig: 5.52
Enderlinhütte: 6.49
Fläscher Fürggli: 7.45
Falknis: 8.09
Mazorastock: 8.36
Schwarzhorn: 9.03
Glegghorn: 9.48
Gleggchamm: 10.43
St. Luzisteig: 11.53

Tourengänger: Delta


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