6-Tages-Trekking im Berninagebiet und Puschlav
Für den Juli 2018 habe ich mir etwas Spezielles vorgenommen: In einer Gruppe von zwölf Personen nehme ich ein sechstägiges Trekking im Berninagebiet und im Puschlav unter die Füsse. Bisher kein Hütteler bin ich positiv überrascht von den fünf Hütten-Nächten. Am besten schlafe ich sogar im Massenschlag in der Bovalhütte ;-) Als Ein-Tages-Bergläufer bin ich leichtes Gepäck gewohnt – hier geht es aber nun darum, alles Notwendige für sechs Tage in einem Trekking-Rucksack (36 l) mit mir zu tragen, ohne dass ich mich selbst zum Lastesel "befördere". Auch das klappt gut – allein den Elektrorasierer hätte ich zu Hause lassen können.
Tag 1: Morteratsch RhB – Boval CAS
Ein leichter Aufstieg über den Bergwanderweg zur Bovalhütte als Appetizer für die total 55 km, die wir an den sechs Tagen insgesamt unter die Füsse nehmen. Der Aufstieg zur Hütte hat
passiun_ch hier
Chamanna da Boval oder der schönste Weg in den Festsaal der Alpen schön beschrieben. Am meisten bleibt mir in Erinnerung, wie sich im Anstieg zur Hütte der Blick auf den schrumpfenden Morteratsch-Gletscher öffnet, den ich bisher nur aus der "Froschperspektive" kannte:
Am Tor des Morteratschgletschers.
Tag 2: Boval CAS – Diavolezza
Der Abschnitt, auf den ich mich wegen der zwei Gletscherüberquerungen am meisten gefreut habe: Wir steigen von der Bovalhütte und über die Seitenmoräne zum Morteratsch-Gletscher ab. Unser Bergführer hat uns nur Katzenkrallen vorgeschrieben, Steigeisen sind heute keine nötig. Zum ersten Mal auf einem Gletscher unterwegs bin ich erstaunt, wie einfach dies vonstatten geht (natürlich ohne Schneedecke). Der Gletscherschwund ist mit Augen, Ohren und Füssen spürbar. Es plätschert und gurgelt fast überall, wir müssen aufpassen, auf keine Eisseelein zu treten, da dies eigentlich grössere Pfützen sind, die nur eine dünne Eisschicht bedeckt (siehe Fotos). Die Stimmung mitten auf dem Gletscher ist eindrücklich und bewegend. Gerne wäre ich hier, mitten auf dem Gletscher, viel länger verblieben, aber es geht weiter (das ist der Nachteil von Gruppentouren). Den in der Zwischenzeit eisfreien Übergang zwischen Morteratsch- und Pers-Gletscher nimmt man über die Isla Persa unter die Füsse. Wir dagegen umgehen die Isla und steigen einen steilen, schottrigen Hang direkt zur Zunge des Pers-Gletschers hinauf (siehe GPS-Tracks). Dort bietet sich uns ein ähnliches Bild wie auf dem Morteratsch-Gletscher. Hier sind besonders die vielen Steintische eindrücklich. Nach der Überquerung des Pers-Gletschers wartet auf uns wieder ein steiler, schottriger Aufstieg über die Seitenmoräne und weiter zum Berghaus Diavolezza – den höchsten Übernachtungsort auf unserem sechstägigen Trekking.
Tag 3: Diavolezza – Piz Trovat – Diavolezza
Der dritte Tag ist eine Art Zwischentag: Der eine Teil der Gruppe unternimmt die leichte Wanderung auf den Munt Pers, der andere Teil geht auf den Klettersteig (leichtere Variante I, "mittelschwierig" C) auf den Piz Trovat. Faszinierend, sich wie ein Bergsteiger fühlen (ohne wirklich einer zu sein). Die Klettersteigtour hat
Felix hier
Oberengadin, August 2015 4|4 - Piz Trovat via Klettersteig bereits beschrieben. Wir wählen die einfachere von zwei möglichen Klettervarianten. Klettersteigsets und Helme können im Berghaus gemietet werden.
Tag 4: Diavolezza – Alp Grüm
Am vierten Tag erfolgt der Abstieg von der 3000er- in die 2000-er Welt und das Puschlav. Empfehlenswert ist vor allem, den Wanderweg bei Mott (P. 2161) zu verlassen und direkt über den Pru dal Vent (den ich bereits von dieser Tour
Alp Grüm - Pru dal Vent - Stazione Ospizio Bernina kenne) auf die Alp Grüm abzusteigen. Das Bier auf der Terrasse des Albergo Belvedere mit dem faszinierenden Tiefblick ins Puschlav mundet phänomenal. Auch das Abendessen ist hervorragend.
Tag 5: Alp Grüm – Alpe Selva
Am zweitletzten Tag traversieren viele Hänge und Täler hinab auf die Alpe Selva. Von der Tagesdistanz her der Härtetest (18 km), aber wir werden durch viele schöne Ein- und Ausblicke entlöhnt. Besonders eindrücklich sind die hier bereits zigfach beschriebenen Gletschermühlen bei Cavaglia (z. B.
ossi86 hier:
Genießertour im oberen Val di Poschiavo).
Tag 6: Alpe Selva – Le Prese RhB
Am letzten Tag folgt ein lockerer Abstieg ins Tal nach Le Prese, wo wir nach einem feinen Mittagessen mit der Bernina-Bahn zurück ins Morteratsch fahren und aus dem Zug heraus unser Trekking in umgekehrter Laufrichtung noch einmal vor dem inneren Auge vorbeiziehen lassen. Es war anstregend, aber wunderbar.
Tag 1: Morteratsch RhB – Boval CAS
Ein leichter Aufstieg über den Bergwanderweg zur Bovalhütte als Appetizer für die total 55 km, die wir an den sechs Tagen insgesamt unter die Füsse nehmen. Der Aufstieg zur Hütte hat



Tag 2: Boval CAS – Diavolezza
Der Abschnitt, auf den ich mich wegen der zwei Gletscherüberquerungen am meisten gefreut habe: Wir steigen von der Bovalhütte und über die Seitenmoräne zum Morteratsch-Gletscher ab. Unser Bergführer hat uns nur Katzenkrallen vorgeschrieben, Steigeisen sind heute keine nötig. Zum ersten Mal auf einem Gletscher unterwegs bin ich erstaunt, wie einfach dies vonstatten geht (natürlich ohne Schneedecke). Der Gletscherschwund ist mit Augen, Ohren und Füssen spürbar. Es plätschert und gurgelt fast überall, wir müssen aufpassen, auf keine Eisseelein zu treten, da dies eigentlich grössere Pfützen sind, die nur eine dünne Eisschicht bedeckt (siehe Fotos). Die Stimmung mitten auf dem Gletscher ist eindrücklich und bewegend. Gerne wäre ich hier, mitten auf dem Gletscher, viel länger verblieben, aber es geht weiter (das ist der Nachteil von Gruppentouren). Den in der Zwischenzeit eisfreien Übergang zwischen Morteratsch- und Pers-Gletscher nimmt man über die Isla Persa unter die Füsse. Wir dagegen umgehen die Isla und steigen einen steilen, schottrigen Hang direkt zur Zunge des Pers-Gletschers hinauf (siehe GPS-Tracks). Dort bietet sich uns ein ähnliches Bild wie auf dem Morteratsch-Gletscher. Hier sind besonders die vielen Steintische eindrücklich. Nach der Überquerung des Pers-Gletschers wartet auf uns wieder ein steiler, schottriger Aufstieg über die Seitenmoräne und weiter zum Berghaus Diavolezza – den höchsten Übernachtungsort auf unserem sechstägigen Trekking.
Tag 3: Diavolezza – Piz Trovat – Diavolezza
Der dritte Tag ist eine Art Zwischentag: Der eine Teil der Gruppe unternimmt die leichte Wanderung auf den Munt Pers, der andere Teil geht auf den Klettersteig (leichtere Variante I, "mittelschwierig" C) auf den Piz Trovat. Faszinierend, sich wie ein Bergsteiger fühlen (ohne wirklich einer zu sein). Die Klettersteigtour hat


Tag 4: Diavolezza – Alp Grüm
Am vierten Tag erfolgt der Abstieg von der 3000er- in die 2000-er Welt und das Puschlav. Empfehlenswert ist vor allem, den Wanderweg bei Mott (P. 2161) zu verlassen und direkt über den Pru dal Vent (den ich bereits von dieser Tour

Tag 5: Alp Grüm – Alpe Selva
Am zweitletzten Tag traversieren viele Hänge und Täler hinab auf die Alpe Selva. Von der Tagesdistanz her der Härtetest (18 km), aber wir werden durch viele schöne Ein- und Ausblicke entlöhnt. Besonders eindrücklich sind die hier bereits zigfach beschriebenen Gletschermühlen bei Cavaglia (z. B.


Tag 6: Alpe Selva – Le Prese RhB
Am letzten Tag folgt ein lockerer Abstieg ins Tal nach Le Prese, wo wir nach einem feinen Mittagessen mit der Bernina-Bahn zurück ins Morteratsch fahren und aus dem Zug heraus unser Trekking in umgekehrter Laufrichtung noch einmal vor dem inneren Auge vorbeiziehen lassen. Es war anstregend, aber wunderbar.
Tourengänger:
fuemm63,
trudifuemm


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