Winterstaude (1877 m) - wer rastet, der rostet!


Publiziert von 83_Stefan , 31. Mai 2019 um 19:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 6 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Egg gehts weg nach Schetteregg und zwar auf guter Asphaltstraße. Kostenfreier Parkplatz am Skilift.
Kartennummer:Kompass 2 - Bregenzerwald Westallgäu.

Am schönen Fleck called Schetteregg gibt es einiges zu bestaunen: Einen Hasenstrick ohne Hasen, eine Niedere, die eigentlich recht hoch ist, eine Hohe Kirche ohne Gottesdienst und schließlich jahreszeitunabhängig die Winterstaude. Lässt man mal die Niedere außen vor, so lassen sich sämtliche Attraktionen in einer Rundtour zusammenfassen, die einen zur Überzeugung kommen lässt, dass Namen nur Schall und Rauch sind. Was hier zählt, sind die Landschaftseindrücke und die Ausblicke - und die wissen auch den ärgsten Skeptiker zu überzeugen.

Vom Parkplatz am Skilift folgt man der Beschilderung Tristenkopf/Winterstaude nach Südwesten aus dem Ort hinaus. Kurz nachdem die Lifttrasse gequert wird erreicht man eine Verzweigung. Hier rechts weiter ("Winterstaude über Hasenstrick") und in den begrünten Kessel zwischen Tristenkopf und Winterstaude hinein, bis der Weg scharf nach rechts schwenkt und hinauf zum Rücken leitet.

Man verlässt den Weg und folgt dem Steig am Rücken aufwärts. Zunächst wandert man direkt unter dem Lift aufwärts, doch dieser endet bald. Dem Rücken bleibt man treu, bis der markierte Steig nach rechts durch die Flanke hinüber zur Tristenalpe quert (Vorsicht: nicht auf einer nicht markierten Spur zu früh nach rechts abbiegen!). Hier öffnet sich erstmals der Blick über die Guntenalpe zur Niederen.

Von der Tristenalpe führt der Steig herrlich aussichtsreich mit Blicken bis zum Bodensee hinauf zum Tristenkopf, dem ersten Gipfel des Tages. Von der Aussicht her kann er bei Weitem nicht mit der deutlich höheren Winterstaude mithalten, aber das Panorama ist durchaus schon recht ordentlich.

Vom Tristenkopf geht es nur ein paar Meter hinab. Der Weg führt nach Südwesten hinüber zur Stongerhöhe und erreicht dort auf eine Verzweigung. Man hält sich links und kurz darauf trifft der Anstieg mit dem Weg zusammen, der von der Niederen herüber kommt. Jetzt beginnt der anspruchsvollste, aber auch kurzweiligste Teil der Tour: Am Hasenstrick geht es mittels Ketten versichert an der Scheide hinunter zum Sattel vor der Winterstaude. Beste Ausblicke nach Nord wie Süd begleiten den Wanderer auf diesem Abschnitt. Der Aufstieg zur Winterstaude gestaltet sich wieder ohne Schwierigkeiten und ist schneller geschafft, als man am Hasenstrick vermutet. Oben erwartet den Bergsteiger an einem klaren Herbsttag das 360-Grad-Panorama der Extraklasse, das man angesichts der isolierten Stellung des Berges auch vermutet: Vom Säntis bis zum Hochvogel reicht der Blick, im Norden schaut man ins Westallgäu und im Süden glitzert die Schesaplana mit dem Brandnergletscher. Da kann man nicht meckern!

Die kommenden Ziele kann man von der Winterstaude gut überblicken: Der Kamm zieht nach Osten weiter über die Hohe Kirche zum Bullerschkopf (jeweils Gipfelkreuz), vor der Hohen Kirche findet sich noch eine markante Zwischenerhebung. Der Steig folgt dem Kamm, an einer kurzen Stelle muss man etwas Hand anlegen, sonst ist es ein genussvolles Schlendern mit besten Ausblicken, das Spaß macht - viel zu schnell ist man am Bullerschkopf angekommen. 

Am Bullerschkopf hat die beeindruckende Kammwanderung ihr Ende, der Abstieg zurück nach Schetteregg beginnt. Vom höchsten Punkt geht es am breiten Kamm noch ein Stück bergab, bis ein deutlicher Steig nach links hinunter zur Isewartalpe führt. Schließlich wird ein Fahrweg erreicht, dem man nach rechts folgt. Über das Eggatsbergvorsäß geht es wieder zurück nach Schetteregg, wo sich die Runde schließt.

Schwierigkeiten:
Von Schetteregg zum Tristenkopf: T2 (deutliche Steige in teilweise steilen Flanken).
Über Hasenstrick zur Winterstaude: T3 (beim versicherten Abstieg vom Hasenstrick, sonst T2).
Weiter zum Bullerschkopf: T2 (genussreiche Kammwanderung).
Abstieg via Isewartalpe: T2 (teilweise steil, aber unschwierig).

Fazit:
Eine herrlich aussichtsreiche 5*-Rundtour, die wirklich keine Wünsche offen lässt. Die Winterstaude ist eine Aussichtskanzel par excellence und auf der langen Kammwanderung hat man stets Zeit zum Schauen und Staunen. Zwischen Hasenstrick und Winterstaude kommt zudem etwas Abwechslung an den versicherten Abschnitten in die Unternehmung. Die Winterstaude ist zwar recht stark frequentiert, aber die anderen Gipfel im Programm sind relativ ruhig geblieben.

Mit auf Tour: felixbavaria.

Kategorien: Bregenzerwaldgebirge, 5*-Tour, 1800er, T3.

Tourengänger: felixbavaria, 83_Stefan


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Geodaten
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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 1. Juni 2019 um 07:22
Schöner Bericht, Stefan

Die Winterstaude steht dieses Jahr auch auf meiner Agenda.

Beste Grüße
Hanspeter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Juni 2019 um 00:55
Hallo Hanspeter, vielen Dank! Es handelt sich um eine wunderschöne Tour, du wirst sie sicherlich genießen. Sommerliche Grüße!


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