Bullerschkopf - Wenn Steilheit unsichtbar wird...


Publiziert von simba , 7. Februar 2018 um 15:46.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 3 Februar 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Egg nach Schetteregg. Großer kostenloser PP am Skilift

Die großen kleinen Voralpenberge oberhalb von Schetteregg bieten wunderbare Ziele für durchaus rassige Wintertouren. Vor zwei Jahren gab es hier Pulverkurven und Staudenslalom an der Winterstaude und damals hatten wir uns im Anschluss noch den Bullerschkopf mit seiner schönen Nordflanke vorgenommen - bliesen wetterbedingt aber zum Rückzug. Dieses Mal sollte uns auch das schlechte Wetter nicht mehr aufhalten...

Von Schetteregg wird das Tourenvergnügen zunächst durch einen ziemlich langen Flachlauf gemindert, den man vorbei an der Vorsäß-Siedlung Eggatsberg zuletzt sogar mit etwas Höhenverlust zu absolvieren hat. Erst aus der Mulde hinter der Alpe zieht der Forstweg langsam aufwärts zur Unteren Falzalpe, wo man die Spur der Winterstaudengänger nach links verlässt. Über eine Brücke erreicht man den Waldgürtel unterhalb des großen Nordhangs des Bullerschkopf. Ganz links (in der Draufsicht) lässt sich dieser am einfachsten durchsteigen, aber auch direkt kommt man mit einigen Kehren ganz gut durch und danach auf ein etwas flacheres Plateau, über das man linkshaltend die Isewartalpe erreicht. 

Wir querten nun auf vorhandener Spur nach links einen steilen Tobel und stiegen hiernach durch engen Wald in zahlreichen Serpentinen aufwärts bis man linkerhand einen steilen Abbruch erreicht und an diesem entlang weiter am linken Rand der Nordflanke aufsteigen kann. In der Abfahrt wäre der Teil im Wald ein Murks, aber zum Aufsteigen passte es ganz gut. Die Neigung wird am angedeuteten Kamm links der Nordflanke dann deutlich gemütlicher, was man von Kälte, Wind und Sicht leider nicht sagen konnte. Der höchste Punkt auf dem Gipfelplateau liegt dann nicht beim Kreuz, sondern weiter östlich. Ohne Kreuz hätten wir aber auch die Abfahrt nicht gefunden, denn gerade dort geht es "schaurig" steil nach Norden hinab in den Nordhang. Dass hier außer uns keiner war, wunderte mich ob des White Out hier heroben nicht wirklich.

Eine kurze Überlegung, durch unverspurten Pulver nach Süden abzufahren, begruben wir schnell wieder. Süden war schließlich nur am Kompass zu erkennen. Norden auch, aber irgendwo mussten wir ja runterfahren und da kamen wir ja her...

Die Nordflanke ist sicher bombastisch abzufahren - in der Direttissima unter dem Gipfelkreuz die obere Hälfte durchweg 35° steil mit Stellen um die 40°, die untere Hälfte ideales Skigelände um die 30°. Von der Steilheit war aber erstmal nicht viel zu sehen, denn weiß war nicht nur der Schnee, sondern auch sonst alles und oben und unten war teilweise ohne Konturen schlichtweg nicht auseinander zu halten, ebenso wie man teilweise kaum sagen konnte, ob man sich denn bewegte oder schon stillstand. Es war oben also mehr ein Abtasten des Geländes als ein Abfahren war. Dank Pulver verliefen ein bis zwei Stürze federweich und im unteren Teil - ja, ideales Skigelände - gabs sogar Sicht und gerade so viel Pulver, dass man mit vorsichtiger Fahrweise nicht auf den Harschdeckel darunter durchkam und perfekt cruisen konnte.

Das machte Spaß bis hinab unter den Waldriegel und bestärkte den Plan eines zweiten Nordhang-Abenteuers - zumindest eines bis zur Wolkengrenze. Leider blieb diese hartnäckig konstant bei knapp unter 1.500m, weshalb wir es dort im zweiten Versuch dort genügen ließen, so aber zumindest den "sichtbaren" Teil der Pulverabfahrt erneut mitnehmen konnten. Dieses Mal im rechten Teil des Nordhangs, der noch viele viele tolle Linien bieten würde...

Tourengänger: simba


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