Flüstert der Berg? Ja, er tut es, wird aber zunehmend behindert...
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... mitten im Hochsommer sich aufs Eis zu begeben, kann unterschiedliche Bedeutungen haben: Meine volle Absicht. Wie ein Spürhund habe ich mich durch den „Berg meiner Berichte“ gewühlt, und bin auf einen gestossen, der doch in erheblichem Umfang sich um die Ausdrucksweise der Sprache „am Berg“ beschäftigt hat. Hallo und Uups!
«Flüstert der Berg?
Schläft er?
Hört der Berg?
Weint er?
Singt der Berg?
Träumt er?»
... ich habe im Regal, nicht nur digital also, den Duden konsultiert, das Bedeutungswörterbuch. Meine Ausgabe, die von 1985, mit grünem Buchdeckel. Da frage ich mich gerade, ob das Grün absichtlich gewählt wurde, um den Grünen die Bedeutung ihres Handelns zu unterstreichen, wohl kaum. Und so gelange ich zum Verb „machen“!
... vor einigen Wochen habe ich mich während des Wartens auf das Tram (die Strassenbahn) am SBB Centralbahnplatz (das ist falsch... das schreibt sich doch mit Z, nein, nicht in Basel, he – das habe ich mindestens auch einmal schon hier erläutert, showboat and grandstander) zuerst gewundert, dann etwas gestutzt, dann war ich irritiert und schliesslich genervt: die SWISS warb um ihre Destinationen und in grossen Lettern prangte ein Satz auf der einen Anzeige, die mich innerlich so bewegte und erinnerte, was wir der Umgebung antun – „I have done“, in diesem Kontext eine Reise in die USA. Da sträuben sich meine Haare hinten am Haaransatz (...).
... das gleiche Thema hatte ich bereits im August 2012 aufgerollt, und mir nicht nur Zustimmung geholt. Was hat denn das mit hikr. zu tun? So wie das Knarzen ja auch nur so eine scheinbare Notiz ist, die man/frau getrost vergessen möge, ist die Auseinandersetzung mit „I have done“ und dann übersetzt auf Deutsch doch von hoher Relevanz, denn wir sind uns, mich inbegriffen, oft nicht klar, was uns aus dem Munde entwischt und sich zwischen den Hirnzellen ablagert und der Gewohnheit folgt, sich selbst zu multiplizieren bzw. zu wiederholen, als Hülse und/oder Füller. „Ja, aber hör mal, was soll denn das 2018, eine Wiederholung von 2012, nein, aber wieder mal aufrollen!“. „Geh lieber mal echt steigen statt hier zu korrigieren und uns die Zeit zu stehlen!“.
... als Alleinreisender, zurzeit mehrheitlich in die Gotthardregion – mit Mittagstischen in Erstfeld oder Airolo (montags gibt’s dort Pizzen ab 12 Franken) – erlaube ich mir Gespräche von nebenan und hinter mir zu lauschen. Und da wird im grossen Umfang „gemacht“: den Gotthard machen, die Leventina machen, den Pizzo Lucendro machen, den Basodino machen, mit und ohne Gipfel wird gemacht – es sind Macher am Werk und das beinahe bei Mach 2 (...)!
... 2012 las es sich so:
.....noch eine kleine Betrachtung zum Verb: Machen. Berge werden nicht gemacht, sie sind schon da. Man/frau entdeckt, steigt hoch, unternimmt eine Fahrt in die Berge, besucht sie oder widmet sich ihnen. Im Verb MACHEN steckt einiges Verwerfliches, denn MACHEN hat auch was zu tun mit Macht, oft ist die Macht des zu bezwingenden Berges schnell ausserhalb unserer Kontrolle – ich mache auch nicht Amerika oder sonst ein Land, eine Landschaft.
... dasselbe gilt auch 2018, denn die Macher haben an Zahl zugenommen. Es sind ihrer so viele geworden, dass wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs bin, umgeben bin von Machern, die meist gar nicht wissen, dass sie Macher sind. „I have done“, mich fröstelt, wenn ich mir diesen Kurzsatz vergegenwärtige. „Ich habe oder hab’s gemacht“.
... einen kleinen Ausflug machen – „...das geht dann nicht, silberquäki!“. Oder eine Pause machen, mir etwas zu essen machen oder wie

... „I have done... America“.
... bald sind weitere Macher am Gotthard unterwegs: die Röhrenmacher. Und der Berg wird weinen wollen, denn ein weiteres Loch soll da entstehen. Haben wir die Berge gefragt, ob sie das wollen – nach dem jetzt sicher ist (...), dass Bäume sprechen und leiden, so meine Konklusion, sollte man die Landschaften fragen, ob sie malträtiert sein wollen. Wir haben bei unserer Leventina-Wanderung gesehen, was uns ansteht bei den nächsten Bautätigkeiten zur 2. Autobahnröhre: da der Platz in Göschenen sehr begrenzt ist, wird zwischen Airolo und Rodi-Fiesso intensiv vorbereitet.
... kein Witz: vielleicht nehme ich bei einer nächsten Wanderung/Mittagstisch mein Stethoskop mit und halte inne im Feld, um dem Fels ein Ohr zu geben. Nicht dieses, was ich 2012 formuliert habe: Wir sind irritiert und ungeduldig, wenn der Berg sich meldet, wenn er ausbüxt und Steine loslässt. Steine sprechen, nicht nur wenn sie herunterfallen und uns bedrängen und weit mehr.
... (2012) was für ein Szenario: dem Berg am Gotthard eine Woche Ruhe schenken – kein Zug, kein Auto, auch kein Armeeflieger, eine Woche stillgelegte Strommasten ... zu Fuss und das Wasser der Reuss fliessen lassen?
... ich habe einen Bericht gemacht!
[Die Bilder haben für mich symbolischen Charakter.]
Tourengänger:
Henrik

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