Trans Swiss Trail: Erstfeld – Wassen (Etappe 21/32)
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Das wird wohl fürs Erste die letzte Etappe auf dem Trans Swiss Trail sein. Nicht, dass ich die Gotthard Pass Überschreitung gescheut hätte, nein, die Wanderwege durch die Schöllenen Schlucht sind gesperrt. Auch das würde mich im Normalfall nicht abhalten, aber die Tatsache, dass die Brücken im Winter demontiert sind, schließt eine Begehung aus. Schade. Die Installation ist erst wieder für Ende April vorgesehen, da wollte ich mit dem Trans Swiss Trail schon längst am Ziel angekommen sein.
So bleibt mir fürs Erste die Etappen nach dem Gotthard anzugehen und den Rest nachzuholen. Nutze ich also erst einmal den Zug, um mich über die aktuellen Verhältnisse ab Airolo schlau zu machen, bis ich dann wieder zu Fuß unterwegs sein kann.
„Bonjour Tristesse“, so könnte man große Abschnitte der heutigen Wanderung bezeichnen. Nachdem Verlassen des Bahnhofs in Erstfeld breitet sich eine ziemlich verlassene Landschaft und triste Gebäude vor mir aus. Der Wanderweg führt entlang der Reuss und das Grau des Himmels drückt auf die Stimmung. Nur am Anfang kann ich einen Blick auf die schneebedeckten Berge unter einem blauen Himmel genießen. Leider werde ich auf der ganzen Wanderung die Nebeldecke nicht durchstoßen, die eigenartige Färbung des Himmels bleibt faszinierend.
Bei P 517 verlasse ich das Ufer der Reuss und der Weg steigt erstmals spürbar an. Dieses kontinuierliche Auf und Ab wird mich heute auf der ganzen Wanderung begleiten, nach jedem Aufstieg geht es wieder hinunter bis ins Tal.
Es geht durch freies Gelände, garniert mit vielen Einzelhöfen und ab und an einer Bachquerung. Das zieht sich bis Dörfli hin, dann erscheint die Burgruine Meierturm, die auch immer wieder auf der Zugfahrt als dominant zu erkennen ist.
Die Adligen von Silenen amteten als Meier der Zürcher Fraumünsterabtei und verwalteten deren Güter im mittleren Reusstal. Der im 13. Jahrhundert erbaute Turm diente ihnen als Wohn- und Amtssitz.
Einen Aufstieg zur Burgruine Zwing-Uri erspare ich mir, mein Weg ist noch weit und der Blick auf den Hügel zeigt, dass es dort nicht mehr viel zu sehen gibt. Jetzt folgt wieder ein langer Abstieg hinunter ins Tal nach Amsteg. Hier überquere ich den Chärstelenbach und nun folgt ein weiterer langer Aufstieg bis Vorderried, wo ein weiterer Bach gequert werden muss, natürlich wieder mit Auf- und Abstieg.
Was nun folgt ist der zweite Teil der Tristesse. Entlang der Autobahn findet man sich zwischen Asphalt und Fangzäunen wieder, die wohlgemerkt zwar die Autobahn gegen Steinschlag sichern sollen, für den Fußgänger gilt das nicht.
Der einzige Lichtblick ist der Gang durch das Fellitobel, bevor man danach die Autobahn unterquert und an das Ufer der Reuss zurückkehrt. Das Fellitobel wird auf vielen Stufen und Serpentinen durchquert. Auch eine Hängebrücke fehlt nicht, endlich mal eine, die so richtig schön schaukelt. Der Fellibach fließt kurze Zeit später in die Reuss.
Am Ufer der Reuss geht es nun weiter Richtung Gurtnellen und meinem Ziel etwas näher. Am Cholplatz befindet sich ein Kraftwerk und ein kleiner Stausee, der umrundet wird. Hier stoße ich auf den Hinweis, dass es bis Wassen noch 40 Minuten sind, das ist zu viel, um den Bus noch zu erreichen, da muss ich mich noch einmal sputen. Nicht so einfach, denn es geht wieder bergauf. 10 Minuten vor Abfahrt des Busses habe ich mein Ziel erreicht und mir eine Stunde Wartezeit erspart.
Alle Bilder im Video: https://youtu.be/3MXfbWOTl-U

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