Niwärch Gmeiwärch 2018 - viel Schnee und kein Wasser
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Ich mache da keine Ausnahme.. Ich sammle in den Alpen Bissen, Suonen und Waale, in Skandinavien Leden, Hytter und Toppen. Ein einziges Projekt ist abgeschlossen: ich bestieg alle Neunhunderter meiner Wohngemeinde. Der Bantiger lässt grüssen.
In diesen Kontext gehört eben die jährliche Teilnahme am Niwärch Gmeiwärch. Ich möchte die Berge nicht nur konsumieren, ich möchte auch etwas zurückgeben.
Wie üblich sind wir schon am Vortag nach Ausserberg angereist. Am Samstag um 08:00 Uhr trifft der Harst der Gmeiwärcher mit dem Lötschberger ein. Nach dem obligaten Startkaffee fahren uns die Kameraden der SAC Ortsgruppe Ausserberg hinauf zur Chorruderri. Nach alter Tradition wird zuerst gemeinsam das Niwärch-Gmeiwärch-Gebet gesprochen. Alexander, der Wasserhüter, organisiert anschliessend die Arbeit. Alle begeben sich dann auf die zugewiesenen Arbeitsplätze.
Ich persönlich nehme zuerst einen Augenschein vom Steinbruch, kehre um und gehe durch den Stollen hinein ins Baltschiedertal. Ich will die Arbeit heute von hinten nach vorne dokumentieren.
Das Niwärch und der Hüterweg sind trotz des strengen Winters weniger beschädigt als auch schon. Alexander erklärt mir später den Grund: das Baltschiedertal war schon früh gut eingeschneit. Eine solide harte Schneedecke schützte die Suone mit dem Hüterweg. Lawinen und Geschiebe rutschten darüber hinaus in die Tiefe.
Eine knappe halbe Stunde bin ich dann im Stollen unterwegs. Die Idee war wohl gut, aber nicht zu Ende gedacht. Ich nahm zwar einen Augenschein vom Tal, ging aber nicht bis zum Lawinenzug, der das Niwärch zur Zeit blockiert. Es wird heute nicht möglich sein, das Wasser anzuschlagen. Es dauert, bis die Berge von Lawinenschnee geschmolzen sind und den Weg freigeben.
Gemütlich wandere ich dann auf dem Hüterweg Tal auswärts und fotografiere die Gmeiwärcher bei der Arbeit, ganz nach dem Motto "Arbeiten ist schön, ich könnte stundenlang zuschauen". Erstaunlich, was die heute relativ kleine Gruppe schon geleistet hat. Zum Glück hat es keine grosse Mocken, die aus der Suone zu hieven sind.
Um 12 Uhr sind die meisten dann vorne beim Stolleneingang, wo es ein feines Raclette zu geniessen gibt. Der Gemeindepräsident von Ausserberg persönlich schabt uns den Käse auf den Teller. Wiederum ein schönes und unfallfreies Gmeiwärch - aber eben, eine leise Enttäuschung ist zu spüren: das Wasser fliesst (noch) nicht.
Zum Abschluss des Tages sind wir die fast jährlich gleiche Gruppe, die über die Fortsetzung des Niwärchs zum Weiler Milachra absteigt. Hier fliesst natürlich Wasser - Wasser aus dem Stollen.
Eine Bemerkung noch zur Teilnahme der Hikr am Gmeiwärch: die organisierende SAC Sektion Blümlisalp schätzt unsere Mithilfe sehr. Die meisten Hikr sind jedoch in Mehrfachfunktion mit dabei, sind Mitglieder einer SAC Sektion oder wie gerberj absolute Suonen-Spezialisten.
Ein Hinweis: zusätzliche Informationen und Fotos findet man auf meinem Blog
https://wanderbaresuonen.blogspot.com/2018/05/niwarch-gmeiwarch-2018-viel-schnee-und.html
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