Aulinachopf (1172 m), Muttenhöhi (948 m), Raischibe (655 m) und Ruine Gräpplang (497 m)
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Es braucht schon ein gehöriges Stück Masochismus, die Besteigung von gleich drei "Bergen" ohne jegliche Aussicht mit der Suche von mehreren längst verschwundenen Wegen zu verbinden. Doch Irène und ich wollten genau das am Wochenende versuchen.
Beim ersten Anlauf blieb es bei der Raischibe-Besteigung in Verbindung mit einem Besuch der Ruine Gräpplang.
Den zweiten Anlauf machte ich alleine und im Abstieg. Alte Wege findet man so manchmal besser - dachte ich.
Raischibe und Gräpplang
Von Mols gingen wir an Kirche und Schulhaus vorbei, dann über der Autobahn, die hier in einem Tunnel verläuft, zum Schiessstand Lehn.
Jede Menge Warntafel zeigen unmissverständlich an, dass man sich im Sperrgebiet des Waffenplatzes Walenstadt befindet. Falls jemand Teile dieser Wanderung wiederholen will: Bitte nur an Wochenenden und nur wenn bei den Schranken keine Schiessfahnen stecken!
Die Raischibe kann zwar auf guten Wegen umrundet werden, der Aufstieg zum höchsten Punkt muss man sich jedoch gegen erbitterten Widerstand von brennendem, kratzendem oder sonstwie hemmendem Gesträuch hart erkämpfen. Die derzeit wohl beste Variante ist dem Track unten zu entnehmen. Das Gelände wächst aber rasant zu, das kann also in kurzer Zeit wieder anders aussehen.
Heutzutage ist da oben ausser Jungwald nichts (mehr) zu sehen. Man braucht jedoch kein besonderes Gespür für Punkte von strategischem Interesse, um zu sehen, dass das früher anders war. Der Hügel bietet eine Sichtverbindung über den ganzen Walensee bis zum Biberlikopf und zum Schlosshügel von Sargans: Es kann keinen Zweifel daran geben, dass er Teil der römischen Befestigungslinie von 15 BC war.
In diesem Text wird auf Überreste eines keltisches Oppidums verwiesen, auch das ist äusserst plausibel. Doch heute findet man nur noch ein paar ausgegrabene Fuchslöcher.
Anschliessend haben wir im Wald, der auf Quartner Seite Schwiguflen und ein paar Meter weiter Schwiigufle heisst, (vergeblich) eine Spur des Weges nach Unterfäsch gesucht, welcher auf der 1990er Version der LK noch eingetragen war. Da gibt es nichts mehr - siehe unten. Darum sind wir quer durch den Waffenplatz zur Ruine Gräpplang gegangen. Obwohl lange Zeit Abbruch und Verfall preisgegeben, zeigen die verbliebenen Reste, wie stattlich die Anlage einst gewesen sein muss.
Aulinachopf und Muttenhöhi
Da es beim ersten Anlauf nicht geklappt hat, versuchte ich es tags darauf im Abstieg von der Tannenbodenalp aus. Der Abschnitt bis Ackern und zum Aulinachopf hinauf war einfach. Dort oben ist zwar auch nichts zu sehen, das ganze Gelände ist jedoch gut zu begehen.
Beim "Campingplatz" Höfli wird schon gar nicht versucht, den Anschein zu erwecken, die Camper seien transportabel. Doch immerhin wurde hier (extrem!) verdichtetes Bauen praktiziert, ganz im Gegensatz zum übrigen Flumserberg-Gebiet, das in weiten Teilen eine raumplanerische Katastrophe ist.
Auf der Karte gibt der P. 960, gleich gegenüber, nichts her. Vor Ort ist jedoch klar, dass dieser nicht unbestiegen bleiben darf.
Dann gings weiter zur Muttenhöhi. Anscheinend wird der Zugang zum Hügel von Privaten betreut. Bei der Wegkreuzung bei 741 993 / 218 414 steht ein hölzerner Wegweiser, dort verlaufen in beide Richtungen gute Wege. Nach rechts führt eine sanft ansteigende Wegspur, der linke Weg geht bald einmal in eine recht steile Treppe über. Auch hier: Aussicht hats keine, aber wenigstens einen Rastplatz mit Feuerstelle.
Dort wo die Treppe beginnt, würde auch der ehemalige Weg weitergehen. Dieser ist oben aber unpassierbar gemacht worden - offensichtlich absichtlich. Man muss etwas nach rechts in den Wald ausweichen, dort findet man eine knappe Spur. Wo ausgeholzt wurde, ist diese teilweise arg zugewachsen, sobald es aber in den Hochwald geht, findet sich ein richtig guter Weg.
Doch das "Filetstück" würde erst noch kommen: Die Suche nach dem gestern nicht gefundenen Weg. Doch eine Suche braucht es nicht: Sowohl bei 742 162 / 218 812 als auch bei 742 252 / 218 873 sieht man auf dem Luftbild breite Wege, die von der Unterfäsch-Strasse nach links abzweigen. Beide sind anfangs grosszügig ausgebaut, bei beiden wird vor militärischem Sperrgebiet gewarnt.
Im Steilwald wird die Wegspur zwar knapper, es ist aber offensichtlich, dass der Weg unterhalten wird. Nach einiger Zeit kommt man zur Felswand. Und da wird es richtig krass. Ein Vorsprung, selten über zwei Fuss breit und sicher 45° steil, führt da hinab. Ohne seitlich angebrachtes Stahlseil wäre das selbst ohne all das Holz, Laub und Kies in der Spur lebensgefährlich: Für einmal war ich für den grosszügigen Materialeinsatz der Armee dankbar!
Endlich unten, steht man vor dem Nichts. Zumindest wegmässig. Es geht schlicht nicht weiter. Zum Glück wusste ich, dass die Waldstrasse nur rund 50 Hm tiefer war. Und selbst so war es ein Kampf um jeden Schritt; ich frage mich, wie die Unterhaltskolonne zum Einstieg kommt.
Zum Schluss gings auf dem gleichen Weg zum Bahnhof Mols, wie wir am Vortag gekommen waren. Wo wenige Minuten später die S4 kam.
Beim ersten Anlauf blieb es bei der Raischibe-Besteigung in Verbindung mit einem Besuch der Ruine Gräpplang.
Den zweiten Anlauf machte ich alleine und im Abstieg. Alte Wege findet man so manchmal besser - dachte ich.
Raischibe und Gräpplang
Von Mols gingen wir an Kirche und Schulhaus vorbei, dann über der Autobahn, die hier in einem Tunnel verläuft, zum Schiessstand Lehn.
Jede Menge Warntafel zeigen unmissverständlich an, dass man sich im Sperrgebiet des Waffenplatzes Walenstadt befindet. Falls jemand Teile dieser Wanderung wiederholen will: Bitte nur an Wochenenden und nur wenn bei den Schranken keine Schiessfahnen stecken!
Die Raischibe kann zwar auf guten Wegen umrundet werden, der Aufstieg zum höchsten Punkt muss man sich jedoch gegen erbitterten Widerstand von brennendem, kratzendem oder sonstwie hemmendem Gesträuch hart erkämpfen. Die derzeit wohl beste Variante ist dem Track unten zu entnehmen. Das Gelände wächst aber rasant zu, das kann also in kurzer Zeit wieder anders aussehen.
Heutzutage ist da oben ausser Jungwald nichts (mehr) zu sehen. Man braucht jedoch kein besonderes Gespür für Punkte von strategischem Interesse, um zu sehen, dass das früher anders war. Der Hügel bietet eine Sichtverbindung über den ganzen Walensee bis zum Biberlikopf und zum Schlosshügel von Sargans: Es kann keinen Zweifel daran geben, dass er Teil der römischen Befestigungslinie von 15 BC war.
In diesem Text wird auf Überreste eines keltisches Oppidums verwiesen, auch das ist äusserst plausibel. Doch heute findet man nur noch ein paar ausgegrabene Fuchslöcher.
Anschliessend haben wir im Wald, der auf Quartner Seite Schwiguflen und ein paar Meter weiter Schwiigufle heisst, (vergeblich) eine Spur des Weges nach Unterfäsch gesucht, welcher auf der 1990er Version der LK noch eingetragen war. Da gibt es nichts mehr - siehe unten. Darum sind wir quer durch den Waffenplatz zur Ruine Gräpplang gegangen. Obwohl lange Zeit Abbruch und Verfall preisgegeben, zeigen die verbliebenen Reste, wie stattlich die Anlage einst gewesen sein muss.
Aulinachopf und Muttenhöhi
Da es beim ersten Anlauf nicht geklappt hat, versuchte ich es tags darauf im Abstieg von der Tannenbodenalp aus. Der Abschnitt bis Ackern und zum Aulinachopf hinauf war einfach. Dort oben ist zwar auch nichts zu sehen, das ganze Gelände ist jedoch gut zu begehen.
Beim "Campingplatz" Höfli wird schon gar nicht versucht, den Anschein zu erwecken, die Camper seien transportabel. Doch immerhin wurde hier (extrem!) verdichtetes Bauen praktiziert, ganz im Gegensatz zum übrigen Flumserberg-Gebiet, das in weiten Teilen eine raumplanerische Katastrophe ist.
Auf der Karte gibt der P. 960, gleich gegenüber, nichts her. Vor Ort ist jedoch klar, dass dieser nicht unbestiegen bleiben darf.
Dann gings weiter zur Muttenhöhi. Anscheinend wird der Zugang zum Hügel von Privaten betreut. Bei der Wegkreuzung bei 741 993 / 218 414 steht ein hölzerner Wegweiser, dort verlaufen in beide Richtungen gute Wege. Nach rechts führt eine sanft ansteigende Wegspur, der linke Weg geht bald einmal in eine recht steile Treppe über. Auch hier: Aussicht hats keine, aber wenigstens einen Rastplatz mit Feuerstelle.
Dort wo die Treppe beginnt, würde auch der ehemalige Weg weitergehen. Dieser ist oben aber unpassierbar gemacht worden - offensichtlich absichtlich. Man muss etwas nach rechts in den Wald ausweichen, dort findet man eine knappe Spur. Wo ausgeholzt wurde, ist diese teilweise arg zugewachsen, sobald es aber in den Hochwald geht, findet sich ein richtig guter Weg.
Doch das "Filetstück" würde erst noch kommen: Die Suche nach dem gestern nicht gefundenen Weg. Doch eine Suche braucht es nicht: Sowohl bei 742 162 / 218 812 als auch bei 742 252 / 218 873 sieht man auf dem Luftbild breite Wege, die von der Unterfäsch-Strasse nach links abzweigen. Beide sind anfangs grosszügig ausgebaut, bei beiden wird vor militärischem Sperrgebiet gewarnt.
Im Steilwald wird die Wegspur zwar knapper, es ist aber offensichtlich, dass der Weg unterhalten wird. Nach einiger Zeit kommt man zur Felswand. Und da wird es richtig krass. Ein Vorsprung, selten über zwei Fuss breit und sicher 45° steil, führt da hinab. Ohne seitlich angebrachtes Stahlseil wäre das selbst ohne all das Holz, Laub und Kies in der Spur lebensgefährlich: Für einmal war ich für den grosszügigen Materialeinsatz der Armee dankbar!
Endlich unten, steht man vor dem Nichts. Zumindest wegmässig. Es geht schlicht nicht weiter. Zum Glück wusste ich, dass die Waldstrasse nur rund 50 Hm tiefer war. Und selbst so war es ein Kampf um jeden Schritt; ich frage mich, wie die Unterhaltskolonne zum Einstieg kommt.
Zum Schluss gings auf dem gleichen Weg zum Bahnhof Mols, wie wir am Vortag gekommen waren. Wo wenige Minuten später die S4 kam.
Tourengänger:
PStraub

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