Zur Not auf die Notkarspitze


Publiziert von klemi74 , 6. September 2017 um 08:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 5 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz neben der Ettaler Mühle. 3€ pro Tag.
Unterkunftmöglichkeiten:Am Weg keine

Ich habe mir vorgenommen, mal ausnahmsweise nicht über das Wetter zu schimpfen, aber es hilft nix: statt des vor Tagen noch vorhergesagten Sonnenscheins herrscht am Morgen graues Pisswetter - der Himmel interessiert sich scheinbar einen feuchten Kehricht für Prognosen, dafür umso mehr für meine Freizeitplanung. Naja, immerhin wurde es im Laufe des Tages besser und so war zumindest am Nachmittag eine kleine Wanderung drin...

13:30h ist es schon, bis ich an der Ettaler Mühle starte. Nach der Querung der Straße geht es in den Wald, kurz mal flach, aber schon nach wenigen Minuten wird der Steig sehr steil. Ein paar kleine Felsabsätze sind gesichert, für unsichere Wanderer grad bei Feuchtigkeit sicher hilfreich, aber eigentlich nicht wirklich notwendig. Nach einer guten Stunde lässt die Steilheit nach, der Steig quert nach rechts und hinter einer Geländekante wird das Tagesziel erstmals sichtbar.
Der Weg ist aber noch weit. Zunächst einmal steht eine nur leicht ansteigende Hangquerung an, die in der schönen Wiesenmulde des Notkars ihr Ende findet. Dann wechselt der Steig in die in Gehrichtung rechtsseitigen Hänge und erreicht durch ausreichend breite Latschengassen den Grat. Auf und neben dem Grat erreiche ich ohne Probleme den Gipfel, wo sich während der Pause Nebelfetzen und Sonne abwechseln.

Um den Knieverschleiß in Grenzen zu halten, steige ich nicht auf der tierisch steilen Aufstiegsroute ab und entscheide mich stattdessen für einen der schönsten Aufstiege der Ammergauer Alpen. Ich steige also zunächst den Südgrat hinab, auch teilweise steil, aber längst nicht so fies wie der Weg durch's Notkar. An einem felsigen Absatz ist eine etwas unangenehm sandige Rinne abzusteigen, ansonsten handelt es sich um einen gutmütigen Weg mit vielleicht etwas zu viel Schotterbelag.
Am Hasenjöchl zweige ich nach rechts in Richtung Kuhalm ab, der Steig ist beschildert und markiert, in den meisten Karten hingegen ist er nicht als Wanderweg ausgewiesen. Das ist schade, es handelt sich nämlich um einen richtig schönen Pfad, der nur leicht fallend durch urige, lichte Wälder führt - ein einsamer Winkel in einer vielbesuchten Region. Kurz vor der Kuhalm erreiche ich dann eine überdimensionierte Forststraße, auf der es gute 10 Minuten hinab zu der netten Alm sind.
Direkt vor dem Gebäude zweigt der Pfad in Richtung Graswang ab. In ein paar Kehren überwindet der Steig den Steilhang, dann ist der Bachgrund erreicht. An sich eine schöne Gegend, die betonierten Geschiebesperren sind aber etwas zu zahlreich. Immer wieder wechselt der nur schwach markierte Weg die Bachseite, nach dem Regen der vergangenen Tage bleiben die Füße am Ende nicht ganz trocken, ein bisschen zu hoch, der Wasserstand. Weiter unten geht das Tal in eine Schlucht über, welche hoch in ihrer linken Seite, ab und an etwas ausgesetzt, überwunden wird.
War die Tour bis hier einfach nur toll, so ist der Rest leider nur nervig: breite, ebene Forstwege bis zur Ettaler Mühle sind noch zu bewältigen, Aussicht und Abwechslung Fehlanzeige.

Fazit:
Gut genutzt den Tag! Die Runde ist richtig schön, dazu auch sehr abwechslungsreich und abgesehen von der Schlussetappe durchgehend auf Bergsteigen verlaufend. Schwierigkeiten gibt es eigentlich nicht, grundlegende Schwindelfreiheit in der Klamm und Trittsicherheit sind - wie immer - kein Schaden. Heute war an dem viel besuchten Berg fast nichts los: zwei Wanderer im Notkar und drei Jäger am Hasenjöchl, das war alles...

Gehzeiten:
Aufstieg 2h10, im unteren Teil gelegentlich T3
Zur Kuhalm 1h10, T3 (kurze Rinne am Südgrat)
Zum Ende der Klamm 55min, T2
Zur Ettaler Mühle 45min, T1

Anmerkung:
Auch wenn der Anstieg zu Beginn sausteil ist, so ist trotzdem die hier beschriebene Richtung wohl günstiger, weil die Steilstücke im Abstieg auch nicht angenehm werden und sich der Anstieg auf meiner Abstiegsroute endlos dahinzieht.

Tourengänger: klemi74


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