Schnidejoch und Schnidehorn (2937 m): Archäologische Hotspots
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Schnidejoch – diesen Begriff hat man doch schon gehört…? Das Schnidehorn bzw. das Schnidejoch (2756 m) sind vor einigen Jahren bekannt geworden, weil nach dem Abschmelzen der Gletscher in diesem Gebiet äusserst interessante archäologische Fundstücke zum Vorschein gekommen sind, die bis 6000 Jahre unter dem Eis begraben waren. Es wurden aber nicht nur sehr alte Funde ausgegraben. Die jüngsten Funde datieren ins Mittelalter und sind rund tausend Jahre alt. Nur wenige Fundstellen in Europa decken sämtliche Epochen von der Jungsteinzeit über die Bronzezeit, die Eisenzeit und die römische Epoche bis in das Mittelalter ab.
Die Universität Bern hat die Funde ausgewertet und einen Bericht darüber verfasst (Albert Hafner, Schnidejoch und Lötschenpass. Archäologische Forschungen in den Berner Alpen / Schnidejoch et Lötschenpass. Investigations archéologiques dans les Alpes bernoises. 2 Bde. / 2 vol. Bern 2015).
Ich selbst war am Schnidejoch natürlich nicht als Archäologe unterwegs, sondern als Berggänger. Trotzdem habe ich intensiver auf den Boden geschaut als sonst, in der Hoffnung, dass vielleicht ein Fundstück hervorlugte….
Dies war natürlich nicht der Fall, haben die Archäologen der Uni Bern und des Kantons Wallis doch ganze Arbeit geleistet. Die erschreckende Gletscherschmelze des Jahres 2017 dürfte allerdings an vielen Orten Objekte freigeben, wie z.B. am Glacier de Tsanfleuron, wo zwei seit 1942 vermisste Personen gefunden wurden (https://www.nzz.ch/panorama/jahrzehnte-im-eis-leichen-vom-tsanfleuron-gletscher-formell-identifiziert-ld.1306759).
Ich startete zu meiner Tour am Lac de Tseuzier auf 1777 m. Dieser Stausee kam zu einem gewissen Bekanntheitsgrad, da sich seine Staumauer im Zuge von Sondierbohrungen für einen RAWIL-Strassentunnel senkte, was zum Abbruch des Tunnelbauprojektes führte. Von der Staumauer aus ist der Bergweg über das Schnidejoch gut markiert. Es geht vorerst flach westlich des Sees das Tal einwärts. Nach Lourantse geht es 600 Höhenmeter steil und manchmal rutschig hinauf bis zum See „Lac de Ténéhet“ (2440 m), der sich in einer absoluten Steinwüste befindet. Beim Aufstieg ging ich direkt hinter dem See den steilen Geröllhang hinauf, beim Abstieg ging ich östlich des Sees durch auf dem offiziellen Bergweg. Dieser ist recht ausgesetzt. Er verläuft durch eine rutschige und über einem Steilabbruch thronende Halde. Das Schnidejoch erreicht man durch ein Tälchen, in welchem sich zuoberst noch Schneereste hielten. Auf der bernischen Seite erblickt man den „Chilchligletscher“.
Vom Schnidejoch aus ist das Schnidehorn vorerst recht einfach über einen gerölligen Bergrücken erreichbar. Auf dem Vorgipfel sieht man den Weg zum Hauptgipfel: man kann über eine schöne Gratpassage gehen, die einige Kletterstellen aufweist (T4+, II), oder man kann südlich in die Flanke ausweichen und den Gipfel recht einfach erreichen (T4 -). Beim Aufstieg ging ich über die Flanke, beim Abstieg über den Grat.
Die Szenerie auf dem Schnidehorn gleicht etwas einer Mondlandschaft. Die frühere Vergletscherung hat Steinwüsten hinterlassen, auf denen sich noch keine Vegetation ansiedeln konnte. Die Aussicht vor allem die auf Walliser Alpen ist beeindruckend. Die Berner Alpen sieht man nicht frontal, sondern seitlich aus Westen.
Die Universität Bern hat die Funde ausgewertet und einen Bericht darüber verfasst (Albert Hafner, Schnidejoch und Lötschenpass. Archäologische Forschungen in den Berner Alpen / Schnidejoch et Lötschenpass. Investigations archéologiques dans les Alpes bernoises. 2 Bde. / 2 vol. Bern 2015).
Ich selbst war am Schnidejoch natürlich nicht als Archäologe unterwegs, sondern als Berggänger. Trotzdem habe ich intensiver auf den Boden geschaut als sonst, in der Hoffnung, dass vielleicht ein Fundstück hervorlugte….
Dies war natürlich nicht der Fall, haben die Archäologen der Uni Bern und des Kantons Wallis doch ganze Arbeit geleistet. Die erschreckende Gletscherschmelze des Jahres 2017 dürfte allerdings an vielen Orten Objekte freigeben, wie z.B. am Glacier de Tsanfleuron, wo zwei seit 1942 vermisste Personen gefunden wurden (https://www.nzz.ch/panorama/jahrzehnte-im-eis-leichen-vom-tsanfleuron-gletscher-formell-identifiziert-ld.1306759).
Ich startete zu meiner Tour am Lac de Tseuzier auf 1777 m. Dieser Stausee kam zu einem gewissen Bekanntheitsgrad, da sich seine Staumauer im Zuge von Sondierbohrungen für einen RAWIL-Strassentunnel senkte, was zum Abbruch des Tunnelbauprojektes führte. Von der Staumauer aus ist der Bergweg über das Schnidejoch gut markiert. Es geht vorerst flach westlich des Sees das Tal einwärts. Nach Lourantse geht es 600 Höhenmeter steil und manchmal rutschig hinauf bis zum See „Lac de Ténéhet“ (2440 m), der sich in einer absoluten Steinwüste befindet. Beim Aufstieg ging ich direkt hinter dem See den steilen Geröllhang hinauf, beim Abstieg ging ich östlich des Sees durch auf dem offiziellen Bergweg. Dieser ist recht ausgesetzt. Er verläuft durch eine rutschige und über einem Steilabbruch thronende Halde. Das Schnidejoch erreicht man durch ein Tälchen, in welchem sich zuoberst noch Schneereste hielten. Auf der bernischen Seite erblickt man den „Chilchligletscher“.
Vom Schnidejoch aus ist das Schnidehorn vorerst recht einfach über einen gerölligen Bergrücken erreichbar. Auf dem Vorgipfel sieht man den Weg zum Hauptgipfel: man kann über eine schöne Gratpassage gehen, die einige Kletterstellen aufweist (T4+, II), oder man kann südlich in die Flanke ausweichen und den Gipfel recht einfach erreichen (T4 -). Beim Aufstieg ging ich über die Flanke, beim Abstieg über den Grat.
Die Szenerie auf dem Schnidehorn gleicht etwas einer Mondlandschaft. Die frühere Vergletscherung hat Steinwüsten hinterlassen, auf denen sich noch keine Vegetation ansiedeln konnte. Die Aussicht vor allem die auf Walliser Alpen ist beeindruckend. Die Berner Alpen sieht man nicht frontal, sondern seitlich aus Westen.
Tourengänger:
johnny68

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Kommentare (1)