Friedberger Klettersteig über Rote Flüh und Schartschrofen im Tannheimer Tal


Publiziert von inno , 12. Juni 2014 um 20:30.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:22 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Nesselwängle, Gimpelhaus, Rote Flüh, Friedberger Klettersteig, Schartschrofen, Adlerhorst
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nesselwängle (Tannheimer Tal)

Meine Tour sollte eigentlich einen Tag später starten. Da aber für den 22. Mai gutes Wetter gemeldet war, habe ich meine Pläne kurzfristig nach vorne verschoben. Die Nacht vor der Tour war extrem kurz und so stand ich bereits um 5:30 Uhr auf dem Wanderparkplatz (Gebühr 3 Euro pro Tag) in Nesselwängle. Ganz fit fühlte ich mich an diesem Tag nicht, so ging der Aufstieg in Richtung Gimpelhaus etwas schleppend voran. Das Gimpelhaus erreichte ich ungefähr um ca. 6:45 Uhr. Das komplette Haus lag noch im "Schlaf". Der nette Hüttenwirt hatte mich vor meiner Tour über den Wegezustand informiert. Meinen eigentlich zugesagten Besuch in seiner Hütte konnte ich um diese Zeit leider nicht umsetzen. Hinter der Hütte lagen zwei Wanderer im Gras, sie hatten die Nacht im Freien verbracht.
 
Hinter der Hütte ging es weiter in Richtung Roter Flüh. Nach kurzer Gehzeit kam ich an einer Herde Gämse vorbei. Die Tiere waren überhaupt nicht scheu und "flüchteten" erst, wenn man ihnen ganz nah auf die Pelle rückte. Ich machte dort eine kleine Pause und ging nach wenigen Minuten weiter. Der weitere Aufstieg verlief an einer Felswand vorbei, mehrere Schilder warnten eindringlich vor der Steinschlaggefahr. Da der Steinschlaghelm sowieso am Rucksack baumelte, habe ich ihn kurzerhand aufgesetzt.
 
Als es weiter auf die letzten Höhenmeter ging, kam eine in den Fels geschlagene Treppe mit Seil. Das Bild dieser Treppe hatte ich in der Vorbereitung auf diese Tour schon auf mehreren Bildern gesehen. Allerdings floß diesmal, weil es noch früh im Jahr war, eine Menge Schmelzwasser über den Weg. Dahinter wurde es für mich etwas heikel. Es kam ein durchgehendes Schneefeld, das ich nicht umwandern konnte. Jedenfalls habe ich dazu keine Möglichkeit gesehen. Also kletterte ich am Rand des Schneefeldes bergauf. Eine Hand hatte ich immer am Fels. Die Situation war für mich sehr ungewohnt, aber mit Ruhe und Konzentration hat es ganz gut geklappt. Gegen 8:20 Uhr erreichte ich den Gipfel. Etwa eine Stunde verbrachte ich ganz alleine dort und genoß den Ausblick und die Ruhe auf 2108m Höhe.
 
Gegen 9:35 Uhr bereitete ich mich auf den Abstieg über den Friedberger Klettersteig vor. Ich legte das Klettersteig-Set um und setzte den Helm wieder auf. Der erste Teil des Abstiegs war schnell geschafft. Eine gute und durchgehende Seilversicherung, Klammern und gelegentich ein paar Stifte sicherten den Weg gut ab. Leider lagen auch hier teils wieder kleinere Schneefelder in den Rinnen. Die bereiteten mir zwar keine größeren Sorgen, waren aber auch nicht so angenehm zu überqueren. Der Grat selber war wunderschön, den Teil des Weges habe ich besonders genossen. Kurz darauf stand ich schon vor dem letzten Aufschwung zum Schartschrofen. Meine bisherige Klettersteigerfahrung war noch recht übersichtlich, ich hatte nur im Jahr 2013 die Zugspitze über den Stopselzieher erklettert. Die Kletterei zum Schartschrofen war insofern schon eine Herausforderung. Ich kletterte langsam und überlegt bergauf. Es boten sich immer wieder tolle Ausblicke ins Tannheimer Tal und auf den Haldensee. Als ich den Gipfel des Schartschrofen (1968m) gegen 11:15 Uhr erreicht habe, war ich erst mal froh und glücklich. Auch auf diesem Gipfel hielt ich mich fast eine Stunde auf. Zwischendurch kam noch ein einheimischer Kletterer über den Steig zum Gipfel. Mit den Worten "wie, hier ist's schon vorbei mit der Kletterei" kam er zum Gipfelkreutz... So unterschiedlich kann man den Weg empfinden.
 
Der weitere Abstieg ging unspektakulär wieder über Schneefelder und später über teils matschige Wanderwege in Richtung Aderhorst. Hinter dem Adlerhorst kann man sich zwischen dem Forstweg und einem Waldweg entscheiden. Ich habe spontan den Waldweg genommen und gegen 15 Uhr erreichte ich den Parkplatz in Nesselwängle. Sicher kann man die Tour wesentlich schneller machen, aber leider war ich an dem Tag nicht 100%ig fit und habe mir für den Weg mehr Zeit gelassen. Zudem habe ich je eine Stunde auf den beiden Gipfel verbracht. Ich hatte mir bereits vor der Tour vorgenommen, die Gipfelmomente ausgiebig zu nutzen. Aus diesem Grund gebe ich die Tour auch mit 7 Stunden an, obwohl ich mir selber mehr Zeit dafür genommen habe. Die Tour und der Steig waren klasse. Ich komme ich irgendwann zurück...

Tourengänger: inno


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