Kreuzberg IV und Überschreitung K III - Offene Rechnung beglichen


Publiziert von Resom , 22. Mai 2017 um 16:21.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:21 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 4 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Bei unserer letzten Tour in den Kreuzbergen (nachfolgend K) stiegen wir über eine eher unkonventionelle Route aus der Scharte K2 / K3 auf den Nebengipfel des K3. Die Tour wäre ja eigentlich ein Erfolg gewesen, hätten wir diesen Gipfel auch wirklich angepeilt. Doch wir wollten eigentlich auf den K3! Für Jungens und mich war also klar, dass wir nochmals an diesen wunderbaren Ort zurückkehren mussten, um den K3 zu besteigen.

Dieses Mal sind wir wesentlich besser vorbereitet und wollen deshalb noch etwas mehr erreichen. Von der Scharte K3 / K4 aus wollen wir zuerst via Vorgipfel den K4 besteigen und dann via schmales Südrippli den K3 überschreiten. So würden wir auch nochmals am Nebengipfel des K3 vorbeikommen und die unvollendete Tour vom letzten Mal wäre komplettiert.

Los geht es bei der Bergstation Stauberen. Von dort wandern wir auf dem gut ausgebauten Weg bis zur Roslenalp. Nach einer kurzen Rast steigen wir hoch in die Scharte K3 / K4. Das Südrippli ist zu diesem Zeitpunkt noch eingenebelt und wir müssen uns auf später vertrösten. Wir machen also vorerst ein Materialdepot und steigen in einer Wegspur rauf zum Felsgrat (II), der auf den Vorgipfel K4 führt. Auf dem Vorgipfel K4 angekommen klettert man durch eine Rinne (II) etwas ab. Denn geht es auf der gegenüberliegenden Seite in einem Couloir (II) rauf auf den K4. Der Neben verzieht sich langsam und wir geniessen einen phantastischen Ausblick über den Alpstein und das Rheintal. Auf dem gleichen Weg steigen wir wieder zur Scharte K3 / K4 ab.

Nun folgt das Highlight der Tour: Das schmale Südrippli. Die Route ist im plaisir Stil abgesichert und bewegt sich über 4 SL maximal im knapp vierten Schwierigkeitsgrad. Die Passagen Himmelsleiter und horizontale Querung sind phänomenal! Auf dem K3 machen wir uns dann an die Überschreitung. Ab hier ist das Gelände klassisch T6. Zuerst folgt man einem immer schmaler werdenden Grat und steigt etwa in dessen Hälfte in die links von einem befindende Rinne ab (II). Immer wieder machen uns hier lose Steine, rutschiges Gras und kleine Schneefelder zu schaffen. Auf die Rinne folgt ein Gegenaufstieg zum Nebengipfel K3. Wir stehen wieder auf bekanntem Gebiet. Am stand seilen wir uns in die brüchige Rinne ab, die wir beim letzten Mal raufgeklettert sind. Von der Scharte K2 / K3 aus folgt dann noch ein längeres Abklettern runter zur Roslenalp. Dieser Teil hat es stellenweise nochmals in sich (II) und es ist nochmals Konzentration gefragt. Von der Roslenalp wandern wir dann rüber zum P.1774m und geniessen dort zufrieden einen späten Lunch mit bester Aussicht über die Kreuzberge. Die offene Rechnung wurde beglichen!

FAZIT: Die Kreuzberge bieten wunderbare Kletterpassagen in griffigem Fels, wie auch heiklere Abschnitte in brüchigem, mit Gras durchzogenem Gestein. Obwohl häufig mit T5 II bewertet, sollte der K 4 nicht unterschätzt werden. Brüchiger Fels und äusserst steile Rinnen verlangen einiges an Erfahrung. Dies gilt auch für die Überschreitung des K 3. Ab dem Gipfel ist äusserste Vorsicht geboten. Wir waren mit Keilen, Schlingen, Expressen usw. ausgerüstet, brauchten jedoch nur die Expressen um das Südrippli zu sichern. Ansonsten gab es keine Sicherungsmöglichkeiten auf der Tour. Zum Abseilen vom K 3 sind 2 x 50m Seil von Vorteil, es geht jedoch auch mit 1 x 50m.

Tourengänger: Resom, jungens


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