Vilser Kegel (1843 m) - unterwegs am Hundsarschjoch


Publiziert von 83_Stefan , 8. April 2017 um 20:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:31 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:An der Materialseilbahn am westlichen Ortsrand von Vils die L 69 verlassen und in südöstlicher Richtung durch den Ort, bis nach einer großen Wiese ein Sperrschild die Weiterfahrt verbietet. Hier großer, kostenfreier Parkplatz. Achtung: Nicht ganz leicht zu finden!
Unterkunftmöglichkeiten:Vilser Alm (1226 m, privat).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-48 Füssen.

Einen besonders charmanten Namen hat das Hundsarschjoch unterhalb des Vilser Kegels nicht gerade. Und tauscht man das "j" dann auch noch durch ein "l", dann... aber lassen wir das lieber! Hauptattraktion dieser eindrucksvollen Rundtour ist sowieso der Vilser Kegel, der sich als bullige Aussichtskanzel am Rande der Tannheimer Berge bis weit nach Norden vorschiebt und prächtige Ausblicke bietet. Wenn früh in der Saison die Nordseiten der Tannheimer Riesen noch tief verschneit sind und man auf der anderen Seite ins frühlingshaft-grüne Allgäu mit seinen berühmten Schlössern und Seen hinunterblickt, dann ist die schönste Zeit am Vilser Kegel gekommen!

Vom Parkplatz an der Konradshütte geht's auf breitem Fahrweg in den Wald hinein, ein Wegweiser zum Vilser Kegel sorgt für klare Verhältnisse. Bald muss man die breite Forstpiste aber nach links verlassen (Schild) - dies sollte man nicht verpassen! Man folgt einem alten Schotterweg hinüber nach Südwesten zur Skipiste; dort geht er in einen Steig über. Steil geht es im Wald - vorbei an der unscheinbaren Hundsarschalpe -  bergauf, bis sich schließlich der Wald lichtet und freies, latschendurchsetztes Gelände erreicht wird. Nach einem kurzen Flachstück zieht der Weg wieder an und führt zum Hundsarschjoch hinauf.

Am Hundsarschjoch beginnt der kurzweilige Gipfelanstieg. Immer in Kammnähe geht es auf der Ostseite in nördlicher Richtung zeitweise felsdurchsetzt auf den Gipfel zu. Anfangs leitet der Steig durch Latschen, später im freien Gelände aufwärts; der Gipfel wird durch eine schrofige Rinne erreicht. Der Vilser Kegel thront dank seiner vorgeschobenen Lage isoliert über dem Schnittpunkt von Vils- und Lechtal und ermöglichst schönste Blicke ins Ostallgäu mit seinen Schlössern und Seen sowie in der anderen Richtung auf die beeindruckenden Nordseiten der Tannheimer Zweitausender. Ein wirklich fantastischer Aussichtsberg!

Zurück zum Hundsarschjoch folgt man dem bereits bekannten Weg. Auf dem losen Geröll muss man gut aufpassen, damit man nicht unfreiwillig auf dem Hinterteil landet und an der Schlüsselstelle muss man kurz die Hände aus der Hosentasche nehmen.

Am Joch hält man sich rechts und steigt recht steil durch Latschen, später durch Wald auf dem breit ausgetretenen Steig - vorbei an einer kleinen Jagdhütte - hinunter zur Vilser Alm, wo ein breiter Fahrweg erreicht wird. Die Alpe liegt im malerischen Talschluss des Kühbach-Tals mit gewaltiger Bergumrahmung und wäre alleine auch schon einen Besuch wert. Im Sommer kann man sich hier stärken, aber im Frühjahr muss man seine Brotzeit selbst mitbringen.

Frisch gestärkt geht's auf dem Fahrweg entlang des Kühbachs durch Wald wieder hinunter nach Vils; kurz nach der Alm sowie im unteren Bereich kann man auf einem unbezeichneten Steig abkürzen. Bevor man das kleine Städtchen wieder erreicht, hat man interessante Einblicke in den riesigen Steinbruch, der sich auf der anderen Seite des Bachs befindet.

Vom Parkplatz der Vilser Alpe geht's ein Stück in Richtung Vils, dann biegt man rechts auf einen Schotterweg ab, unterquert die Materialseilbahn des Steinbruchs und erreicht durch eine Wiese den östlichen Ortsteil von Vils. In südöstlicher Richtung leitet eine schmale Teerstraße von hier zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Via Hundsarschalpe zum Hundsarschjoch: T2 (steile Steige ohne Schwierigkeiten).
Vom Hundsarschjoch zum Vilser Kegel: T3 (eine kurze, felsige Stelle erfordert den Einsatz der Hände; Vorsicht auf das lose Geröll auf dem Steig!).
Abstieg zur Vilser Alpe: T2 (breiter Steig, teilweise steil).
Rückweg nach Vils: T1 (Fahrweg; auf den Abkürzern T2).

Fazit:
Eine beeindruckende 4*-Rundtour im Angesicht der felsigen Nordwände der Tannheimer Zweitausender. Auf- und Abstiegsweg sind sehr reizvoll und ergänzen sich mit der wunderbaren Aussichtskanzel des Vilser Kegels zu einem bleibenden Erlebnis. Am schönsten ist die Tour früh im Jahr, wenn in den höheren Schattenlagen noch der Schnee liegt, drunten im Tal aber schon der Frühling anklopft.

Kategorien: Allgäuer Alpen, 4*-Tour, 1800er, T3.


Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (3)


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rihu hat gesagt: Hundsarsch
Gesendet am 9. April 2017 um 22:14
bei uns würde man sagen: Hundsfödlejoch

Gruss, rihu

83_Stefan hat gesagt: RE:Hundsarsch
Gesendet am 14. April 2017 um 17:59
Hallo rihu, haben bei euch die Berge etwa auch so unflätige Namen ;-) ?!? Viele Grüße und frohe Ostertage!

Schmiger hat gesagt:
Gesendet am 6. August 2017 um 20:24
Laut einem Allgäuer Gipfelauswahlführer den ich mal vor Jahren besessen habe, in dem auch der Vilser Kegel stand, wurde dort zumindest vermerkt, dass der Berg selbst früher auch den Hundsarsch im Titel hatte, aber man dies dann irgendwann korrigiert hat, die Bezeichnungen für die Löcher & Alpen wohl so gelassen hat. Und mit dem Hundsarsch ist wohl im Dialekt der lose Schotter auf dem Joch & dem Berg generell gemeint ;-)


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