Sagzahn (2228 m) - über das Vordere Sonnwendjoch


Publiziert von 83_Stefan , 14. April 2017 um 17:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:31 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B 181 zur Kanzelkehre südlich des Achensees; kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:AV-Karte 6 - Rofan.

Das langgezogene Vordere Sonnwendjoch erhebt sich sage und schreibe 1700 Meter aus dem Inntal in die Höhe. Zwar sind die Gipfel des Rofangebirges allesamt für ihre umfassende Aussicht bekannt, aber das Vordere Sonnwendjoch mit dem kecken Sagzahn übertrifft sie in dieser Hinsicht alle. Direkt gegenüber beginnt das Zillertal und leitet das Auge hinauf bis zum Alpenhauptkamm. Am Horizont zeigen sich so viele Gipfel, dass man mit dem Zählen nicht mehr hinterher kommt und die Täler modellieren die Strukturen heraus. Tief drunten windet sich der Inn der Ebene entgegen und schafft einen weiteren Glanzpunkt, auf dem das Auge gerne verweilt. Am Vorderen Sonnwendjoch werden Bergträume wahr...

Die Unternehmung beginnt an der Kanzelkehre zwischen Achensee und Inntal. Ein Steig, der bald zum Fahrweg wird, leitet in nordöstlicher Richtung durch Wald hinunter und trifft auf den Anstieg aus dem Inntal. Jetzt geht es endlich bergauf - man folgt dem Fahrweg aufwärts, den man an diversen Stellen auf schönem Steig abkürzen kann. Der Wald lichtet sich schließlich und gibt Blicke zum markanten Ebner Joch und zur Haidachstellwand frei. Die Alpiglalm bietet sich für eine Pause in aussichtsreicher Lage an.

Auf dem Fahrweg gelangt man bald zu einer Verzweigung, an der man sich links hält. Der Fahrweg holt zunächst weit nach links aus, um dann in Kehren durch eine Engstelle hinauf zum Almboden der Schermsteinalm zu leiten, wo der Blick zur spitzen Grubalackenspitze brilliert. Kurz vor der Alm zweigt der Anstieg zum Vorderen Sonnwendjoch scharf rechts ab.

Der Steig leitet durch freies Gelände in die steile Südflanke hinüber und quert ungemein aussichtsreich noch ein Stück nach Osten, bis er an einem Rücken steil nach oben führt und schließlich den Südostkamm des Vorderen Sonnwendjochs anpeilt; hier wird der Anstieg von der Bayreuther Hütte erreicht. Am Kamm geht's hinauf zum Gipfelkreuz (mit -buch), wo man angesichts des 360-Grad-Panoramas ins Schwärmen kommt. Die markanten Rofanberge, die kecken Zacken des Karwendels, der Tiefblick ins Inntal und die Gletscherriesen des Alpenhauptkamms vereinen sich zu einem Gesamtbild, wie es seinesgleichen sucht. Man kommt aus dem Staunen kaum noch heraus.

Bei so einer schönen Tour darf ruhig noch ein zweiter Gipfel her. Am breiten Gipfelrücken geht es in nördlicher Richtung auf den markanten Sagzahn zu. Der Zwischenabstieg hält sich in Grenzen und so wird bald der zweite Gipfel (mit Gipfelkreuz und -buch) des Tages auf unproblematischem Steig erstiegen. Der höchste Punkt der Tour ist erreicht!

Auf dem Anstiegsweg geht es wieder zurück zur Kanzelkehre, wobei der Gegenanstieg am Ende den Wanderer nochmal kräftig ins Schwitzen bringt.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Schermsteinalm: T1 (Fahrweg).
Weiter zum Vorderen Sonnwendjoch: T3 (schmaler Steig in steiler Grasflanke).
Abstecher zum Sagzahn: T2 (Steig).

Fazit:
Eine 4*-Wanderung in wunderschönem Rofan-Ambiente mit weiten Matten und steilen Felspartien sowie atemberaubenden Aussichten auf den Gipfelhöhen und im oberen Bereich des Anstiegs. Unbedingt bei klarer Sicht durchführen, denn dieses Panorama sollte man nicht verpassen. Am schönsten ist die Tour im späten Herbst, bevor der Schnee fällt.

Mit auf Tour: ADI.

Kategorien: Brandenberger Alpen, 4*-Tour, 2200er, T3.

Tourengänger: ADI, 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 34797.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

trainman hat gesagt:
Gesendet am 14. April 2017 um 20:27
Da werden Erinnerungen wach, 1988 im Sommer war ich da oben bei leider sehr schlechter Sicht und am Ende gab es auch noch einen heftigen Regenguss am Hochiss..
Beste Grüsse
Emil

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. April 2017 um 21:55
Hallo Emil, vielen Dank für deinen Kommentar! Die Aussicht am Vorderen Sonnwendjoch und am Sagzahn ist so fantastisch, dass du fast nochmal bei Kaiserwetter hoch steigen solltest. Es lohnt sich wirklich - die sonnige Südflanke ist genau nach deinem Geschmack. Viele Grüße!


Kommentar hinzufügen»