Piz Linard (3410m) - "tragen, fellen, stapfen" - oder was sich in diesem Dezember Skitour nennt
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Irgendwann vor den Zeiten des Internets muss das Bergsteigen schlicht unmöglich gewesen sein, wenn man nicht in den Bergen wohnte (Ironie aus)...heutzutage zieht man mit einer Selbstverständlichkeit die aktuellsten Verhältnisinfos aus dem Netz und weiß deshalb wo es gut und wo es nicht so gut ist - oder im Dezember 2016 wenn es schneebezogene Touren betrifft, eher wo überhaupt etwas geht. Wenn dann binnen 4 Tagen 5 durchweg positive Berichte zum Piz Linard erscheinen, dann muss es dort gut sein - also nix wie hin (mit allen anderen).
Da ich mir immer vorgenommen hatte, den Linard mal als Skitour zu machen, wurde das Abfahrtsgerät mitgenommen und bis zur Linardhütte erstmal mitgeschleift, ergo getragen. Nachdem ich 2 Wochen lang durch eine starke Erkältung geschwächt war, nahm ich die Möglichkeit, mit einer Bewilligung der Gemeinde Zernez bis Plan da Bürgl (1957m) (auf guter Forststraße) zu fahren, dankbar an. Ab dort ging es dann mit schwerem Sack in den Turnschuhen hinauf zur Hütte. Den Rest des Tages verbrachte ich mit der Beobachtung, wie sich die Hütte mehr und mehr füllte. Nachdem nur ein Schlafraum aufgeschlossen war, verbrachte ein Bergsteiger die Nacht in der Stube, 2 stiegen wieder hinunter. Dank gegenseitiger Rücksichtnahme kam jeder zum Kochen und Trinken, ebenso wie dank gestaffelter Aufstehzeiten am nächsten Morgen kein Gedränge ausbrach.
2 Minuten oberhalb der Hütte konnte ich am nächsten Morgen auf die Felle wechseln. Durchgehend schneebedeckt, aber mit vielen Steinen garniert, ging es hinauf bis unterhalb der felsigen und mit den verschneiten Anstiegsrinnen versehenen Südflanke des Piz Linard (Skidepot). Pünktlich zum Einstieg in das Rinnensystem erleuchtete der Sonnenaufgang den Piz Linard strahlend orange. Das Rinnensystem war bestens eingespurt, aber aufgrund tiefer Tritte manchmal etwas anstrengend zu gehen. Nach Ende der ersten Rinne kann man im flacheren Schneefeld etwas verschnaufen, die anschließende 2. Rinne und der Ausstieg am breiten Gratrücken nach rechts zum Gipfel hinaus ziehen sich dann aber ein wenig.
Nachdem es zuvor angenehm temperiert gewesen war, zeigte einem der Gipfel die Jahreszeit dann wieder deutlich auf: Es war frostig kalt mit einem unangenehmen Nordwind. Gerne hätte ich die fantastische Aussicht in trockener Dezember-Luft länger genossen, länger als 15 Minuten hielt ich es am Gipfel aber nicht aus. Für ein paar schöne Weitblicke hat es trotzdem gereicht.
Hinab ging es auf dem gleichen Weg, also zunächst stapfend, dann inklusive der ersten Abfahrt des Winters, über die man nicht allzuviele Worte verlieren sollte. Zwar kam ich dank vorsichtiger Fahrweise ohne Steinkontakt bis zu Hütte - die Unterlage ist großteils tragend, weshalb der wenige Schnee ausreicht. Für mehr als ein halbes Dutzend "Ok-Schwünge" hat es allerdings nicht gereicht, mehr hatte ich aber auch nicht erwartet ;)
Die abschließende Tragepassage hinab zum Parkplatz komplettierte dann das Feeling "Frühjahrs-Skitour": Turnschuhe und T-Shirt dank Inversion (?!) bis zum Parkplatz, bevor man unten in Lavin bei -7° wieder in den Winter eintauchen konnte
Schwierigkeiten - die angegebenen Schwierigkeiten gehen davon aus, dass man mit Ski bis zum Depot am Rinnenbeginn aufsteigt und auch von dort abfährt (Ski-WS) und den Rest als "Hochtour" zu Fuß bewältigt (Hochtour - WS). Steigt man bei besserer Schneelage mit Ski durch die Rinnen auf bzw. fährt diese ab, dürfte die Bewertung eher im Bereich einer "S+"-Skitour liegen.
Da ich mir immer vorgenommen hatte, den Linard mal als Skitour zu machen, wurde das Abfahrtsgerät mitgenommen und bis zur Linardhütte erstmal mitgeschleift, ergo getragen. Nachdem ich 2 Wochen lang durch eine starke Erkältung geschwächt war, nahm ich die Möglichkeit, mit einer Bewilligung der Gemeinde Zernez bis Plan da Bürgl (1957m) (auf guter Forststraße) zu fahren, dankbar an. Ab dort ging es dann mit schwerem Sack in den Turnschuhen hinauf zur Hütte. Den Rest des Tages verbrachte ich mit der Beobachtung, wie sich die Hütte mehr und mehr füllte. Nachdem nur ein Schlafraum aufgeschlossen war, verbrachte ein Bergsteiger die Nacht in der Stube, 2 stiegen wieder hinunter. Dank gegenseitiger Rücksichtnahme kam jeder zum Kochen und Trinken, ebenso wie dank gestaffelter Aufstehzeiten am nächsten Morgen kein Gedränge ausbrach.
2 Minuten oberhalb der Hütte konnte ich am nächsten Morgen auf die Felle wechseln. Durchgehend schneebedeckt, aber mit vielen Steinen garniert, ging es hinauf bis unterhalb der felsigen und mit den verschneiten Anstiegsrinnen versehenen Südflanke des Piz Linard (Skidepot). Pünktlich zum Einstieg in das Rinnensystem erleuchtete der Sonnenaufgang den Piz Linard strahlend orange. Das Rinnensystem war bestens eingespurt, aber aufgrund tiefer Tritte manchmal etwas anstrengend zu gehen. Nach Ende der ersten Rinne kann man im flacheren Schneefeld etwas verschnaufen, die anschließende 2. Rinne und der Ausstieg am breiten Gratrücken nach rechts zum Gipfel hinaus ziehen sich dann aber ein wenig.
Nachdem es zuvor angenehm temperiert gewesen war, zeigte einem der Gipfel die Jahreszeit dann wieder deutlich auf: Es war frostig kalt mit einem unangenehmen Nordwind. Gerne hätte ich die fantastische Aussicht in trockener Dezember-Luft länger genossen, länger als 15 Minuten hielt ich es am Gipfel aber nicht aus. Für ein paar schöne Weitblicke hat es trotzdem gereicht.
Hinab ging es auf dem gleichen Weg, also zunächst stapfend, dann inklusive der ersten Abfahrt des Winters, über die man nicht allzuviele Worte verlieren sollte. Zwar kam ich dank vorsichtiger Fahrweise ohne Steinkontakt bis zu Hütte - die Unterlage ist großteils tragend, weshalb der wenige Schnee ausreicht. Für mehr als ein halbes Dutzend "Ok-Schwünge" hat es allerdings nicht gereicht, mehr hatte ich aber auch nicht erwartet ;)
Die abschließende Tragepassage hinab zum Parkplatz komplettierte dann das Feeling "Frühjahrs-Skitour": Turnschuhe und T-Shirt dank Inversion (?!) bis zum Parkplatz, bevor man unten in Lavin bei -7° wieder in den Winter eintauchen konnte
Schwierigkeiten - die angegebenen Schwierigkeiten gehen davon aus, dass man mit Ski bis zum Depot am Rinnenbeginn aufsteigt und auch von dort abfährt (Ski-WS) und den Rest als "Hochtour" zu Fuß bewältigt (Hochtour - WS). Steigt man bei besserer Schneelage mit Ski durch die Rinnen auf bzw. fährt diese ab, dürfte die Bewertung eher im Bereich einer "S+"-Skitour liegen.
Tourengänger:
simba

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Kommentare (4)