Piz Linard Südostgrat - meine erste Berghochtour


Publiziert von rhenus , 2. Mai 2021 um 17:21.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:19 August 1973
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Piz Linard-Gruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Der markante Piz Linard ist der höchste Berg in der Silvretta. Die erste Besteigung des Piz Linard erfolgte am 1. August 1835 durch den Glarner Naturforscher Oswald Heer (1809 - 1883) und dem Führer Johann Madutz. Interessant ist Folgendes: Heer machte auf seiner Tour pflanzensoziologische Aufnahmen. Er registrierte damals nur eine einzige Pflanze auf dem Gipfel, nämlich das Alpen Mannsschild. Seither untersuchten Botaniker den Linard alle 20 Jahre. In den letzten 20 Jahren beschleunigte sich die Kolonisierung des Gipfels stark, sodass dort heute bereits 16 Arten gedeihen. Während in den ersten Jahrzehnten typische hochalpine Spezies auftauchten, waren die Besiedler der letzten 20 Jahre alles Arten, die früher nie in so grossen Höhen gefunden wurden. Es ist daher naheliegend, dass erst die steigenden Temperaturen der letzten Jahrzehnte diesen Anstieg der Artenzahlen ermöglichte (siehe das Projekt "Gipfelflora im Klimawandel" des SLF).

Meine erste Berghochtour führte mich mit der JO Piz Sol im Jahre 1973 auf den Piz Linard unter Leitung von Georg Jung. Wir dürften etwa 8 bis 10 JO-ler gewesen sein. Am Vortag stiegen wir von der Bahnstation Lavin hinauf zur Chamanna da Linard, wo wir übernachteten. Am Tag darauf gings an den Seen von Glims vorbei über die Schuttflanke hinauf zu einer steinschlaggefährdeten Rinne, über die man den Südostgrat auf ca. 3000m erreicht (T5). Dort seilten wir uns an und stiegen im brüchigen Fels, der gegen oben hin immer besser wird, zum Gipfel hinauf. Dabei wurde mein Seilpartner Manfred G. von einem Stein einer weiter oben kletternden Seilschaft am Oberschenkel getroffen; glücklicherweise verursachte der Stein nur ein leichtes "Bebe". Am höchsten Gipfel der Silvrettagruppe genossen wir die super Aussicht. Da der Linard in ziemlich genauer Verlängerung des Seeztals liegt, konnte ich mit dem Feldstecher den Kirchturm von Flums gut ausmachen. Aus dieser Sicht schienen die Flumserberge die natürliche Nordabdachung der Alpen zu sein. Doch nördlich davon türmen sich ja noch die Alvierkette und der Alpstein auf.

Die von uns gewählte Abstiegsroute ist in meinem Tourenbuch leider nicht exakt vermerkt. Soweit ich mich erinnere dürfte diese über den SW-Grat geführt haben, der weniger steinschlaggefährdet als der Normalweg über die Südwand ist. Da der Linard von allen Seiten her ziemlich brüchig und steinschlaggefährdet ist, habe ich ihn - obwohl ein super Aussichtsberg - seither nie mehr bestiegen.

Leider keine Original-Fotos der Bergtour vorhanden

Tourengänger: rhenus


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