Rundtour Siplinger Nadel, Siplingerkopf und Grauer Stein


Publiziert von quacamozza , 5. November 2016 um 21:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:24 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VII- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 830 m
Strecke:P Hintere Aualpe-Obere Siplingeralpe-Siplinger Nadel-Siplingerkopf-Grauer Stein-Hirschgundalpe-P Hintere Aualpe (12 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 1 1:25 000 Allgäuer Voralpen West Nagelfluhkette, Hörnergruppe

Die Nagelfluhkette und die unmittelbar nebenan liegenden "Hörner" sind bekanntlich ein ideales Wandergebiet. Der Charakter der Touren ist voralpin, die Gipfel sind häufig Aussichtsbalkone erster Güte. Technische Schwierigkeiten und Orientierungsprobleme gibt es in der Regel keine. Insbesondere im Spätherbst leuchten die Blätter der Bäume und ermöglichen zusammen mit dem warmen Licht manches schöne Foto. Die Nagelfluhkette ist denn auch stark bevölkert. Zertifizierte Wanderwege, Bergbahnen und zahlreiche Einkehrmöglichkeiten versorgen das Gros der Bergwanderer.

Das Gunzesrieder Tal ist dagegen im Herbst vergleichsweise ruhig. Der Siplingerkopf (1746m) wird meistens von Balderschwang aus bestiegen, und auf dem Grauen Stein (1578m) ist es glücklicherweise nach wie vor einsam.
Die heutige Wanderrunde ist mir zu großen Teilen unbekannt. Ein Hauptziel ist natürlich die Siplinger Nadel (1580m).


Eigentlich sind es mehrere Nadeln, die über den Siplingeralpen senkrecht aufragen. Sie sind zumeist schwer zugänglich. Eine Ausnahme macht diejenige Nadel mit Kreuz und Gipfelbuch, die unmittelbar am Wanderweg liegt. Diese ist in der Regel gemeint, wenn man von der Siplinger Nadel spricht.
Im Netz wird fast immer eine falsche Höhe von 1530m angegeben. Es dürfte manchen Kletterer geben, für den 50 zusätzliche Zustiegsmeter bereits ein gutes Argument sind, andere Ziele vorzuziehen.

Auch für Gipfelsammler ist die Nadel uninteressant, da die Schartenhöhe lediglich gut 15 Meter beträgt und somit die Voraussetzungen eines selbständigen Gipfels nicht erfüllt sind. So bleiben die Genießer übrig, denen es auf einen vielseitigen Tourentag ankommt.

Die Siplinger Nadel besteht aus Konglomerat. Man muss sich also auf brüchiges Gestein selbst auf den Standardrouten einstellen. Die Klettereien sind allesamt sehr anspruchsvoll. Der leichteste Aufstieg verläuft bereits im V.Grad. Daneben gibt es drei weitere Aufstiege, die mit Genusskletterei nichts mehr zu tun haben und zwischen dem VI. und dem VII. Grad liegen.

Die vorhandene Absicherung ist nicht immer gut. Während man auf dem Normalweg mittlerweile zwei solide Ringhaken vorfindet (im oberen Teil fehlt allerdings immer noch einer) und die Direktroute "Familienausflug" (VI+) recht kurze Hakenabstände aufweist, ist die Route über die Südostkante (VII-) gar nicht und die links neben dem "Familienausflug" befindliche nicht benannte Route (VII) mit großen Hakenabständen nicht optimal ausgestattet.

Wir klettern heute drei Routen: den Normalweg, den Familienausflug und die Südostkante. Gerade für die letzte Route sollte der Vorsteiger richtig fit und psychisch belastbar sein, oder man macht die Kante toprope nach Durchklettern einer anderen Route.



Zur Schwierigkeit:

Siplinger Nadel: V bis VII-
Grauer Stein: Eine Stelle I
ansonsten leichte Wanderung T 3


Zum Zeitbedarf:

P Hintere Aualpe-Einstieg Siplinger Nadel: 1 Std 15 min
Einstieg Siplinger Nadel-Siplingerkopf: 30 min
Siplingerkopf-Grauer Stein: 30 min
Grauer Stein-P Hintere Aualpe: 1 Std
plus Kletterzeit an der Nadel



Der Weg ist nicht zu verfehlen und gut markiert. Mit dem Auto kann man auf der Mautstraße (4 €) von der Gunzesrieder Säge die 5 Kilometer bis zur Hinteren Aualpe reinfahren.
Auf dem Wegweiser sind sogar die "Siplinger Nadeln" angegeben. Der Wanderweg geht natürlich untendrunter vorbei. Der Weg ist in gutem Zustand, unten breit und am Nordgrat des Siplinger mit bequemen Holzstufen versehen, daher auch für weniger Geübte gut zu begehen.

Auf dem aussichtsreichen Siplingerkopf (1746m) und beim folgenden Abstieg werden wieder Erinnerungen an die *große Nagelfluhrunde 2013 wach. Auf dem Gipfel lassen sich fast die gesamten 60 Kilometer Wegstrecke einsehen. 

Heute ist auch endlich genug Zeit und zudem das passende Wetter, um die weite Aussicht vom Grauen Stein (1578m) angemessen genießen zu können.

Fazit: Eine sehr empfehlenswerte und entspannte Runde, egal ob mit oder ohne Nadelbesteigung.


Tourengänger: Stefan, Babsi, Ulf



Tourengänger: quacamozza


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