Siplinger Kopf


Publiziert von schimi , 5. April 2016 um 12:25.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Nachdem wir 2013 schon einmal hier waren http://www.hikr.org/tour/post64564.html und an Schnee und einem Landkartenfehler gescheitert sind, wollen wir es heute noch einmal versuchen. Die Chancen stehen deutlich günstiger, obwohl es bereits November ist, werden wir dieses Mal wohl kaum auf Schnee treffen.

Wir starten an der Säge Gunzesried und gehen auf dem gleichen Wege wie beim letzten Mal bis zum Abzweig Hirschgundalpe wo wir den Bach queren und hinter diesem den breiten flachen Weg weitergehen. Ein seltsames Gefühl für uns, eine Bergtour zu wiederholen. Viele haben ja einen Hausberg, wir als Flachländer reisen jedoch immer extra in die Berge und suchen uns deshalb immer ein neues Ziel.

Der Aufstieg durch die Buchenwälder ist sehr ähnlich wie beim letzten Mal. Das alte Laub am Boden raschelt viel und verdeckt uns die Sicht auf den Weg. Jedoch gibt es keinen Schnee der das Fortkommen erschwert. Schnell sind wir bis in den Bereich der Alm aufgestiegen, wo beim letzten Mal schon eine dicke Altschneedecke den Weg verbarg und wir erstmals improvisieren mussten. Nun ist es ganz einfach, wir folgen einfach dem Weg.

Die Siplinger Nadel ist das erste optische Highlight, von weiter unten kommend sieht sie wie eine uneinnehmbare Bastion aus. der Weg führt unmittelbar an der Nadel vorbei und steht man neben ihr, kann man sich gut vorstellen, dass der gute Kletterer hier seine Freude im Fels hat. Gleich hinter der Nadel steigt man um die nach Norden abfallende Geländerippe auf die Nordostseite des Berges, dann führt der Weg dort in die Höhe in Richtung Gipfel.

Nun, ohne die mächtige Altschneedecke sehen wir den Wegverlauf deutlich und auf Anhieb. 2013 versuchten wir hier noch auf dem felsigen Rücken einer alten Farbmarkierung folgend an Höhe zu gewinnen, was uns schließlich zum Abbruch bewegte. Der Saumpfad nutzt günstig das Gelände und wir folgen ihm rasch und ohne Schwierigkeit bis kurz vor den Gipfel. An den schwierigen Stellen sind (ganz neu) Treppenstufen angelegt, so dass man jederzeit gut und ohne technische Probleme unterwegs ist. Die letzten sehr steilen Meter auf den Gipfel sind nun komplett mit Treppen versehen. Technisch ist das nun so einfach, dass man eher auf seinen Herzschlag als auf das steile Gelände achten muss, denn man steigt so vor sich hin als wäre man im Eifelturm unterwegs und nicht an einem Berg.

An diesem schönen Sonnentag sind wir natürlich nicht allein auf dem Gipfel. Der glasklare Ausblick reicht heute locker vom Alpstein im Westen bis weit über die Zugspitze im Osten. Der Hochvogel macht mal wieder unverschämt gute Werbung für seine Besteigung, (hoffentlich klappt es im nächsten Jahr!) Wir liegen lange im Gras und lassen die Novembersonne auf uns niederscheinen. Kein Mensch hat Lust sich hier noch einmal aus dem Gras zu erheben; bis schließlich doch die Vernunft siegt.

Die Novembertage sind kurz und so brechen wir fast traurig auf, um uns auf den Weg nach unten zu machen. Wir wählen den Weg auf dem Ostrücken des Berges. Ein schöner kleiner Bergpfad auf dem wir die späte Sonne genießen können. Sie steht schräg hinter uns und taucht die braunen Wiesen in leuchtendes Gold. Der Weg wartet mit ein paar hübschen und recht engen Steilstufen auf den Wanderer. Noch deutlich bevor wir an die Obere Wilhelminealpe kommen, erwartet uns ein Abzweig nach Norden, der uns endgültig ins Reich der Schatten auf die Nordseite des Berges leitet.

Wir steigen hinab und erreichen nach einigen Minuten wieder flacheres Gelände und für uns eine der besonders interessanten Stellen der Tour. Wir bleiben stehen und schauen nach links in die Nagelfluhschrofen des Siplinger Kopfes. Mit dem Fernglas untersuchen wir die Steilabhänge, über die wir im Mai 2013 unseren "Notabstieg" gemacht haben. Lauf Kompass soll hier ein Weg Nr.7 hinabführen. Schon damals schrieb ich an Kompass mit der Bitte den Weg aus der Karte zu streichen. Aber er ist dort heute noch. In der Landschaft können wir nicht die Spur eines Weges erkennen, obwohl wir die Region ausgiebig absuchen.

An der Hirschgundalpe nehmen wir den Weg zur Rappengschwendalpe. Ab hier führt eine asphaltierte Straße zurück ins Tal zur Gunzesrieder Säge.

Tourengänger: schimi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»