Crap Grond 3195m und Cavistrau Pign 3219m ab Val Frisal
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Die Brigelser Hörner prägen nicht nur das Bild von Brigels, sondern der ganzen mittleren Surselva. Bekanntere und höhere Gipfel wie der Tödi oder der Piz Urlaun sind aus dem Tal hingegen nicht sichtbar. Als Königstour gilt natürlich die Gesamtüberschreitung aller sechs Hörner, was technisch anspruchsvoll ist. Wir "begnügen" uns heute mit dem Crap Grond und dem Cavistrau Pign, welche sich von Norden - sprich durchs Val Frisal - im Rahmen einer unschwierigen Hochtour erreichen lassen. Der Crap Grond wird übrigens auch vereinzelt mit
Skiern bestiegen.
Dank Fahrbewilligung bis Rubi Sut (P. 1630) ersparen wir uns den Zustieg ab Brigels. Aber auch so kostet die Durchschreitung des langgezogenen Val Frisals viel Zeit. Bis hoch ans östliche Ende der Schwemmebene profitieren wir von einem guten wrw-Wanderweg, welcher dann nach Süden wegzieht. Die weitläufige Ebene überschreiten wir zunächst ganz auf der Nordseite, vereinzelte Wegspuren vorhanden. Richtung Westen geht das feuchte, sumpfartige Gelände im Val Frisal immer mehr in Schutt und Geröll über. Es empfiehlt sich, relativ lange in der Talsohle zu verbleiben. Im Aufstieg setzen wir zu früh zur Querung durch die verwachsene Südflanke an, was mühsam ist. Bald geht der Untergrund komplett in grobes Geröll über. Aber als passionierte Alpinwanderer sind wir uns solche Quälereien natürlich gewohnt.
Aus dem Val Frisal konnte ich mir nicht vorstellen, wie die steile Gletscherzunge zu überwinden sei. Doch
PStraub bleibt ruhig und behält recht mit seiner Einschätzung, denn auf der lange verdeckten Ostseite ist ein Aufstieg mit Steigeisen problemlos. Wir seilen an, steigen relativ steil die besagte Zunge hoch und queren direkt unterhalb der begrenzenden Felswand zum flachen Mittelteil vom "Cavistraugletscher". Ein Helm ist an dieser Stelle nicht verkehrt, ständig rieseln Steinchen runter, wie sich auch unschwer am schuttbedeckten Eis ablesen lässt.
Der Marsch über den Gletscher ist Genuss pur. Über uns lacht die Sonne und zu unserer Rechten thront der Bifertenstock in seiner ganzen Länge - eine eindrückliche Szenerie! Der Gletscher präsentiert sich heute gutmütig, wobei es kleinere Spaltenzonen zu beachten gilt. Am Westende steilt der Gletscher nochmals auf, bevor vor uns der Gipfel vom Crap Grond (3195m) erscheint. Wobei, der Ausdruck "Gipfel" ist von dieser Seite wenig zutreffend, es handelt sich vielmehr um ein unauffälliges Plateau. Aber was für eine gigantische Aussicht: Tödi, Bifertenstock, Piz Urlaun, Piz Posta Biala, Cavistrau.
Wir sind gut in der Zeit und beschliessen, noch den Cavistrau Pign anzuhängen. So pausieren wir nicht lange, denn langsam kommen Quellwolken auf. In leicht absteigender Querung ziehen wir Richtung "Cavistraulücke". Das Schuttgelände unterhalb der Lücke und der Gletscher werden durch ein prägnantes Kalkriff getrennt. Wo es am einfachsten überwunden wird, ist vor Ort offensichtlich - an der dünnsten Stelle. Zuvor deponieren wir die Gletscherausrüstung und steigen ins brösmelige Schuttgelände hoch. Von hier bis zur Lücke gibt es Tausend Varianten. Stellt man sich nicht allzu dumm an, wird die T5 nie überstiegen. Ab der Lücke dann praktisch über Gehgelände (T4) zum Cavistrau Pign (3219m) hoch. Das Gipfelbuch ist leider komplett durchnässt und nicht mehr zu gebrauchen. Lohnend hier oben - neben dem "gewohnten" Blick Richtung Bifertenstock - ist vor allem der Tiefblick in die Surselva und die Aussicht auf den höheren Brudergipfel, ein äusserst kecker Felszahn. Keine 500 Meter westlich befindet sich übrigens der Piz Tumpiv, ein für hiesige Verhältnisse beliebter Skigipfel.
Der Abstieg erfolgt auf der Abstiegsroute. Weil ein Rutscher in den steileren Gletscherpartien fatal enden könnte, sind wir entsprechend vorsichtig unterwegs. Anschliessend und in einer gefühlten Ewigkeit über Knietötergelände runter ins Val Frisal. Dabei landen wir beide mehrmals auf dem Allerwertesten. Wer den Crap Grond mit Skiern bestiegen hat, dürfte an der folgenden Flachpassage wenig Freude haben. Unsere Gelenke hingegen sind dankbar, ebenso für den guten Wanderweg zurück nach Rubi Sut. Nach Deponierung vom bescheidenen Obolus für die Fahrbewilligung in Brigels bleibt noch Zeit für ein Bierchen unten in Tavanasa.
Besten Dank, Peter, für die Organisation und den Taxiservice.
Zeiten
4:30 Crap Grond
1:00 Cavistrau Pign
3:30 Rubi Sut

Dank Fahrbewilligung bis Rubi Sut (P. 1630) ersparen wir uns den Zustieg ab Brigels. Aber auch so kostet die Durchschreitung des langgezogenen Val Frisals viel Zeit. Bis hoch ans östliche Ende der Schwemmebene profitieren wir von einem guten wrw-Wanderweg, welcher dann nach Süden wegzieht. Die weitläufige Ebene überschreiten wir zunächst ganz auf der Nordseite, vereinzelte Wegspuren vorhanden. Richtung Westen geht das feuchte, sumpfartige Gelände im Val Frisal immer mehr in Schutt und Geröll über. Es empfiehlt sich, relativ lange in der Talsohle zu verbleiben. Im Aufstieg setzen wir zu früh zur Querung durch die verwachsene Südflanke an, was mühsam ist. Bald geht der Untergrund komplett in grobes Geröll über. Aber als passionierte Alpinwanderer sind wir uns solche Quälereien natürlich gewohnt.
Aus dem Val Frisal konnte ich mir nicht vorstellen, wie die steile Gletscherzunge zu überwinden sei. Doch

Der Marsch über den Gletscher ist Genuss pur. Über uns lacht die Sonne und zu unserer Rechten thront der Bifertenstock in seiner ganzen Länge - eine eindrückliche Szenerie! Der Gletscher präsentiert sich heute gutmütig, wobei es kleinere Spaltenzonen zu beachten gilt. Am Westende steilt der Gletscher nochmals auf, bevor vor uns der Gipfel vom Crap Grond (3195m) erscheint. Wobei, der Ausdruck "Gipfel" ist von dieser Seite wenig zutreffend, es handelt sich vielmehr um ein unauffälliges Plateau. Aber was für eine gigantische Aussicht: Tödi, Bifertenstock, Piz Urlaun, Piz Posta Biala, Cavistrau.
Wir sind gut in der Zeit und beschliessen, noch den Cavistrau Pign anzuhängen. So pausieren wir nicht lange, denn langsam kommen Quellwolken auf. In leicht absteigender Querung ziehen wir Richtung "Cavistraulücke". Das Schuttgelände unterhalb der Lücke und der Gletscher werden durch ein prägnantes Kalkriff getrennt. Wo es am einfachsten überwunden wird, ist vor Ort offensichtlich - an der dünnsten Stelle. Zuvor deponieren wir die Gletscherausrüstung und steigen ins brösmelige Schuttgelände hoch. Von hier bis zur Lücke gibt es Tausend Varianten. Stellt man sich nicht allzu dumm an, wird die T5 nie überstiegen. Ab der Lücke dann praktisch über Gehgelände (T4) zum Cavistrau Pign (3219m) hoch. Das Gipfelbuch ist leider komplett durchnässt und nicht mehr zu gebrauchen. Lohnend hier oben - neben dem "gewohnten" Blick Richtung Bifertenstock - ist vor allem der Tiefblick in die Surselva und die Aussicht auf den höheren Brudergipfel, ein äusserst kecker Felszahn. Keine 500 Meter westlich befindet sich übrigens der Piz Tumpiv, ein für hiesige Verhältnisse beliebter Skigipfel.
Der Abstieg erfolgt auf der Abstiegsroute. Weil ein Rutscher in den steileren Gletscherpartien fatal enden könnte, sind wir entsprechend vorsichtig unterwegs. Anschliessend und in einer gefühlten Ewigkeit über Knietötergelände runter ins Val Frisal. Dabei landen wir beide mehrmals auf dem Allerwertesten. Wer den Crap Grond mit Skiern bestiegen hat, dürfte an der folgenden Flachpassage wenig Freude haben. Unsere Gelenke hingegen sind dankbar, ebenso für den guten Wanderweg zurück nach Rubi Sut. Nach Deponierung vom bescheidenen Obolus für die Fahrbewilligung in Brigels bleibt noch Zeit für ein Bierchen unten in Tavanasa.
Besten Dank, Peter, für die Organisation und den Taxiservice.
Zeiten
4:30 Crap Grond
1:00 Cavistrau Pign
3:30 Rubi Sut
Tourengänger:
PStraub,
Bergamotte


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