Brigelser Hörner: Cavistrau Pign (3220m), Cavistrau Grond (3252m) & Piz Tumpiv (3101m)
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Eine wilde, einsame Tour auf vergessene Gipfel – genau das richtige für eine Tour mit Sputnik und Delta!
Aufstieg von Breil/Brigels über Tschegn Dadens Sut zum lauschigen Biwakplatz auf den letzten grünen Flecken im Val Dadens.
Kurzes Abendtürli mit Delta auf den Piz Dadens (2773m). Kurzweilige Kraxelei am Südost-Grat (T5) mit wunderbarer Abendstimmung über den Gipfeln. Wieder unten hat Expeditionskoch Sputnik bereits ein leckeres Abendmahl gezaubert – merci nochmals!
Am nächsten Morgen Aufbruch um 5.30. Durchs geröllige Val Dadens gegen den Ostgrat am Piz Tumpiv, den wir etwas oberhalb P. 2676 erreichen. Dem Grat entlang und auf ca. 2850m auf den Gletscher. Dieser ist dank wenig gesetztem Neuschnee problemlos und ohne Steigeisen begehbar. Das letzte Stück auf dem Südost-Grat mit kurzer Fixseilpassage auf den Piz Tumpiv (WS). Muss auch ein wirklich genialer Skigipfel sein!
Nun beginnt das Kernstück der Tour: Kurzer Abstieg und Querung südseitig zur Scharte zwischen Tumpiv und Cavistrau Pign. Am zweiten Turm nach der auffälligen, spitzen Doppelnadel auf die Norseite gewechselt. Die folgenden Grattürme werden nordseitig umgangen. Trotz 15cm Schneeauflage und brüchigem Gestein gut gangbar. Sobald als möglich auf der Gratschneide in erstaunlich festem, dolomitähnlichem Gestein auf den Gipfel (WS, II). Gipfelkreuz und –buch, letzteres ist jedoch ziemlich schimmlig und feucht.
Der Abstieg zur Cavistrau-Scharte (ohne Kote und Name in der LK) ist einfach über Geröll (T4). Anfangs ist der Aufstieg zum Cavistrau Grond erstaunlich einfach. Leichte Kletterei in teilweise schiefrigem Gestein, am besten möglichst an der Gratkante. Die Schwierigkeiten beginnen erst mit einer Scharte kurz vor dem Gipfel (bis hierhin T5+ bzw. WS). Im Abstieg kann an gutem Stand (2 NH) abgeseilt werden. Ohne Probleme über zwei Stufen (II) zum Gipfel. Verstecktes Gipfelbuch und sehr schöner Rund- und vor allem Tiefblick zum Cavistraugletscher und ins Val Frisal.
Der Abstieg ist der einzige Schönheitsfehler der Tour: alles wieder zurück. Die einzige Schwierigkeit bietet die Scharte kurz vor dem Cavistrau Grond. Eine Umgehung nordseitig ist in brüchigem Gestein möglich, Delta entscheidet sich für die Erkletterung nördlich mit einer kurzen Viererstelle. Ich versuche die direkte Linie an der Gratkante – was sich als sehr knifflig und anstrengend erweist (überhängend, nicht ganz fest, ca. VI). Problemlos weiter über Cavistrau Pign zum Tumpiv. Der Neuschnee auf dem Tumpivgletscher (bis 35°) ist mittlerweile ziemlich aufgeweicht - jetzt kommen die Steigeisen doch noch zum Einsatz. Nicht nur Sputnik stört sich am Schutt und Neuschnee auf dem Blankeis. Danach durch farbiges Geröll zum Biwakplatz und weiter über Alpweiden und Strässchen nach Breil/Brigels.
Natürlich treffen wir das Fahrplanloch perfekt – doch irgendwie schaffens alle pünktlich auf den 16.08 Zug in Tavanasa Staziun... war eine genüssliche Tour mit euch, danke!
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