Brigelser Hörner, Piz Frisal, Bifertenstock
|
||||||||||||||||
Eine gewaltige, lange und anspruchsvolle Hochtour die ich nie mehr vergessen werde.
03:15h Mit dem Auto fuhren wir von Brigels auf dem bewilligungspflichtigen Fahrweg bis Tschegn Dado. Bei Nässe und dichtem Nebel starteten wir Weglos durch hohen Aufwuchs und über Steinblöcke leicht Ansteigend Richtung Nordwesten. Bei kaum 10m Sicht und völlig durchnässt erreichten wir Intuitiv den Punkt 2437m im Val Dadens. Es fing an zu Dämmern und wir konnten uns besser am Gelände orientieren. Nun folgten wir dem Ostgrat überquerten den Tumpivgletscher und erreichten den Verbindungsgrat zwischen Süd- und Hauptgipfel.
Nach dem kurzen Abstecher zum Südgipfel erklommen wir in leichter Kletterei den Hauptgipfel des Piz Tumpiv.
Nach kurzem Fotohalt stiegen wir über den steilen Westgrat ab. Die markanten Grattürme umgingen wir südseitig auf Felsbänder, der letzte Turm nordseitig. Der Grataufschwung zum Cavistrau Pign war durch die im oberen Teil mit Eis überzogenen Felsplatten nicht unproblematisch. Die letzten Meter des Gipfels ragten aus der Wolkendecke und endlich kam die Sonne.
Weiter ging es über den Westgrat hinunter zur Cavistraulücke. Der sehr steile Ostgrat war leichter zu erklettern als er aussah. Über griffige Platten leicht südlich des Grates überraschte uns kurz vor dem Gipfel eine ca. 8m tiefe senkrechte Scharte. 2 alte eingeschlagen Bohrhaken laden zum Abseilen ein. Da diese nicht sehr Sicher aussahen verwendeten wir noch eine zusätzliche Bandschlinge. Nach dem Abseilen erkletterten wir den letzten Aufschwung in der Nordflanke. Auf dem Gipfel des Cavistrau Grond wurden wir belohnt mit einer fantastischen Weitsicht über der Wolkendecke.
Auf dem sehr brüchigen Nordgrat stiegen wir ab zum Cavistraugletscher. Über diesen rechtshaltend den Spalten ausweichend hinab bis ca. 2550m. Dann links über Felsbänder in die Talsenke welche zur unteren Frisallücke führt.
Mühsam über Schutt und leichter über restliche Schneefelder erreichten wir alsbald die Barcun Frisal Sut. Kurz vor der Passhöhe rechts halten und die Rinne welche in die Scharte im Südgrat führt durchklettern. Nun sind wir leicht in der Westflanke in sehr griffigem kleinsplittrigem Fels geklettert und haben den Grat auf ca. 3000m wieder erreicht. Auf dem breiten Plattenrücken und schliesslich über den scharfen Schlussgrat haben wir den Piz Frisal bestiegen.
Mit Respekt sahen wir unser nächstes Ziel, Bifertenstock über den Südgrat. Dazu stiegen wir direkt in östlicher Richtung auf dem plattigen Felsrücken durch Runsen und Rinnen hinab zum nördlichen Teil des Frisalgletschers.
Auf dessen ohne Probleme zur Oberen Frisallücke. Nun sind wir Rechts durch einen Kamin auf den Südgrat zum Bifertenstock geklettert. Dann leicht östlich des Grates über viel lose abschüssige Platten (heikel) bis zum letzten Gipfelaufbau gestiegen. Diesen haben wir durch ein gut griffiges senkrechtes Couloir welches direkt zum Gipfel führt erklettert.
Nun war es bereits 15:15h, Wolken zogen auf und wir hatten noch einen langen unbekannten Abstieg zur Fridolins Hütte vor uns. Für den Abstieg zur Bifertenlücke (626a) stiegen wir den westlichen Felsrücken ab, bis an die Kante auf ca. 3280m. Dort fanden wir nach kurzem Suchen, den leicht versteckten, in der Westwand eingerichteten Standplatz. Mit grosser Vorsicht (sehr viel lose Steine) seilten wir uns in Fallrichtung zum nächsten Standplatz (ca. 22m) ab. Die Standplätze sind sehr gut eingerichtet, aber der Erstabseilende muss wegen dem unausweichlichen Steinschlag unbedingt in Deckung gehen. So erreichten wir nach einer Stunde glücklich ohne Steintreffer die Bifertenlücke. Dort waren wir wieder im dichten Nebel und mussten uns mittels Karte orientieren, wie wir bei kaum 10m Sicht den sogenannten Schaufelberger Couloir finden. Ein Irrtum wäre fatal. Mit Hilfe der exakten Höhenmetereinstellung Bifertenlücke 3036m, einstieg Schaufelberger Couloir Punkt 3062m hofften wir auf Erfolg. Um dorthin zu gelangen mussten wir zuerst noch den Bündner Tödi übersteigen was ohne Probleme erfolgte. Als wir uns sicher waren, am Punkt 3062m zu stehen, konnten wir vor uns im Nebel drei Couloirs ausmachen. Also studierten wir nochmals die genaue Routenbeschreibung im SAC Alpinführer Glarner Alpen R631.
Daraus entschieden wir uns für den Linken nach Nordwest verlaufenden Couloir. Der anfänglich breite mit Schutt aufgefüllte Couloir wurde immer steiler und verengte sich zur V-Form. So konnten wir mit den Händen abgestützt und in Spreiztechnik das erste Drittel gut absteigen. Im mittleren Drittel wurde der Couloir immer breiter und steiler sodass wir langsamer und vorsichtiger Abklettern mussten. Das untere Drittel verengte sich wieder markant auf teilweise kaum 50cm und dazu war noch Alt Eis vorhanden. Auch der Steinschlag wurde heftiger, doch nun mussten wir durch diesen Höllenschlund. Wir montierten nun Steigeisen und versuchten möglichst geduckt und schnell diese Strecke abzusteigen. Endlich wurde unter uns das Nebelgrau heller, das Weiss des Gletschers wurde Sichtbar. Nun waren wir uns Sicher, das richtige Couloir erwischt zu haben. Aber die Steine pfiffen immer heftiger wie Geschosse an uns mit vorbei.
Mit sehr viel Glück haben wir dann den Gletscher erreicht und begaben uns sofort aus der Gefahrenzone. Dieser Couloir werde ich NIE, NIE wieder bei solchen Bedingungen durchqueren. Und ich rate allen, sobald er nicht mehr durchgehend mit Schnee gefüllt ist; nicht betreten!!
Nun standen wir am Südrand des Bifertenfirns auf 2900m und mussten den Gletscher zur gelben Wand „Frühstücksplatz“ ca. 2800m im Nebel queren. Dazu stiegen wir zuerst leicht auf und versuchten dann die Querung.
Die vielen offenen Spalten waren wie in Irrgarten, über zweifelhafte Schneebrücken versuchten wir voran zu kommen. Doch immer wieder gab es keine Fortsetzung mehr. Wir kehrten um, stiegen am Gletschersüdrand weiter empor bis die Spalten kleiner und weniger wurden. Es war bereits 20:15h als wie endlich am oberen Einstieg zur gelben Wand uns befanden. Erleichtert und Glücklich nahmen wir nun, diese uns bekannte Strecke in Angriff.
Im Schnellzugtempo erreichten wir 1 Std. später die Fridolinshütte. Uns wurde freundlicherweise noch eine extra grosse Portion Älplermagronen zubereitet, welche wir genüsslich verzehrten.
Müde planten wir noch kurz den nächsten Tag: Tödi über die Ostwand Route 508a Abmarsch 03:30h Ziel: Alp Schlans (Surselva) Routenbeschreibung auf separater Seite.http://www.hikr.org/tour/post98438.html
03:15h Mit dem Auto fuhren wir von Brigels auf dem bewilligungspflichtigen Fahrweg bis Tschegn Dado. Bei Nässe und dichtem Nebel starteten wir Weglos durch hohen Aufwuchs und über Steinblöcke leicht Ansteigend Richtung Nordwesten. Bei kaum 10m Sicht und völlig durchnässt erreichten wir Intuitiv den Punkt 2437m im Val Dadens. Es fing an zu Dämmern und wir konnten uns besser am Gelände orientieren. Nun folgten wir dem Ostgrat überquerten den Tumpivgletscher und erreichten den Verbindungsgrat zwischen Süd- und Hauptgipfel.
Nach dem kurzen Abstecher zum Südgipfel erklommen wir in leichter Kletterei den Hauptgipfel des Piz Tumpiv.
Nach kurzem Fotohalt stiegen wir über den steilen Westgrat ab. Die markanten Grattürme umgingen wir südseitig auf Felsbänder, der letzte Turm nordseitig. Der Grataufschwung zum Cavistrau Pign war durch die im oberen Teil mit Eis überzogenen Felsplatten nicht unproblematisch. Die letzten Meter des Gipfels ragten aus der Wolkendecke und endlich kam die Sonne.
Weiter ging es über den Westgrat hinunter zur Cavistraulücke. Der sehr steile Ostgrat war leichter zu erklettern als er aussah. Über griffige Platten leicht südlich des Grates überraschte uns kurz vor dem Gipfel eine ca. 8m tiefe senkrechte Scharte. 2 alte eingeschlagen Bohrhaken laden zum Abseilen ein. Da diese nicht sehr Sicher aussahen verwendeten wir noch eine zusätzliche Bandschlinge. Nach dem Abseilen erkletterten wir den letzten Aufschwung in der Nordflanke. Auf dem Gipfel des Cavistrau Grond wurden wir belohnt mit einer fantastischen Weitsicht über der Wolkendecke.
Auf dem sehr brüchigen Nordgrat stiegen wir ab zum Cavistraugletscher. Über diesen rechtshaltend den Spalten ausweichend hinab bis ca. 2550m. Dann links über Felsbänder in die Talsenke welche zur unteren Frisallücke führt.
Mühsam über Schutt und leichter über restliche Schneefelder erreichten wir alsbald die Barcun Frisal Sut. Kurz vor der Passhöhe rechts halten und die Rinne welche in die Scharte im Südgrat führt durchklettern. Nun sind wir leicht in der Westflanke in sehr griffigem kleinsplittrigem Fels geklettert und haben den Grat auf ca. 3000m wieder erreicht. Auf dem breiten Plattenrücken und schliesslich über den scharfen Schlussgrat haben wir den Piz Frisal bestiegen.
Mit Respekt sahen wir unser nächstes Ziel, Bifertenstock über den Südgrat. Dazu stiegen wir direkt in östlicher Richtung auf dem plattigen Felsrücken durch Runsen und Rinnen hinab zum nördlichen Teil des Frisalgletschers.
Auf dessen ohne Probleme zur Oberen Frisallücke. Nun sind wir Rechts durch einen Kamin auf den Südgrat zum Bifertenstock geklettert. Dann leicht östlich des Grates über viel lose abschüssige Platten (heikel) bis zum letzten Gipfelaufbau gestiegen. Diesen haben wir durch ein gut griffiges senkrechtes Couloir welches direkt zum Gipfel führt erklettert.
Nun war es bereits 15:15h, Wolken zogen auf und wir hatten noch einen langen unbekannten Abstieg zur Fridolins Hütte vor uns. Für den Abstieg zur Bifertenlücke (626a) stiegen wir den westlichen Felsrücken ab, bis an die Kante auf ca. 3280m. Dort fanden wir nach kurzem Suchen, den leicht versteckten, in der Westwand eingerichteten Standplatz. Mit grosser Vorsicht (sehr viel lose Steine) seilten wir uns in Fallrichtung zum nächsten Standplatz (ca. 22m) ab. Die Standplätze sind sehr gut eingerichtet, aber der Erstabseilende muss wegen dem unausweichlichen Steinschlag unbedingt in Deckung gehen. So erreichten wir nach einer Stunde glücklich ohne Steintreffer die Bifertenlücke. Dort waren wir wieder im dichten Nebel und mussten uns mittels Karte orientieren, wie wir bei kaum 10m Sicht den sogenannten Schaufelberger Couloir finden. Ein Irrtum wäre fatal. Mit Hilfe der exakten Höhenmetereinstellung Bifertenlücke 3036m, einstieg Schaufelberger Couloir Punkt 3062m hofften wir auf Erfolg. Um dorthin zu gelangen mussten wir zuerst noch den Bündner Tödi übersteigen was ohne Probleme erfolgte. Als wir uns sicher waren, am Punkt 3062m zu stehen, konnten wir vor uns im Nebel drei Couloirs ausmachen. Also studierten wir nochmals die genaue Routenbeschreibung im SAC Alpinführer Glarner Alpen R631.
Daraus entschieden wir uns für den Linken nach Nordwest verlaufenden Couloir. Der anfänglich breite mit Schutt aufgefüllte Couloir wurde immer steiler und verengte sich zur V-Form. So konnten wir mit den Händen abgestützt und in Spreiztechnik das erste Drittel gut absteigen. Im mittleren Drittel wurde der Couloir immer breiter und steiler sodass wir langsamer und vorsichtiger Abklettern mussten. Das untere Drittel verengte sich wieder markant auf teilweise kaum 50cm und dazu war noch Alt Eis vorhanden. Auch der Steinschlag wurde heftiger, doch nun mussten wir durch diesen Höllenschlund. Wir montierten nun Steigeisen und versuchten möglichst geduckt und schnell diese Strecke abzusteigen. Endlich wurde unter uns das Nebelgrau heller, das Weiss des Gletschers wurde Sichtbar. Nun waren wir uns Sicher, das richtige Couloir erwischt zu haben. Aber die Steine pfiffen immer heftiger wie Geschosse an uns mit vorbei.
Mit sehr viel Glück haben wir dann den Gletscher erreicht und begaben uns sofort aus der Gefahrenzone. Dieser Couloir werde ich NIE, NIE wieder bei solchen Bedingungen durchqueren. Und ich rate allen, sobald er nicht mehr durchgehend mit Schnee gefüllt ist; nicht betreten!!
Nun standen wir am Südrand des Bifertenfirns auf 2900m und mussten den Gletscher zur gelben Wand „Frühstücksplatz“ ca. 2800m im Nebel queren. Dazu stiegen wir zuerst leicht auf und versuchten dann die Querung.
Die vielen offenen Spalten waren wie in Irrgarten, über zweifelhafte Schneebrücken versuchten wir voran zu kommen. Doch immer wieder gab es keine Fortsetzung mehr. Wir kehrten um, stiegen am Gletschersüdrand weiter empor bis die Spalten kleiner und weniger wurden. Es war bereits 20:15h als wie endlich am oberen Einstieg zur gelben Wand uns befanden. Erleichtert und Glücklich nahmen wir nun, diese uns bekannte Strecke in Angriff.
Im Schnellzugtempo erreichten wir 1 Std. später die Fridolinshütte. Uns wurde freundlicherweise noch eine extra grosse Portion Älplermagronen zubereitet, welche wir genüsslich verzehrten.
Müde planten wir noch kurz den nächsten Tag: Tödi über die Ostwand Route 508a Abmarsch 03:30h Ziel: Alp Schlans (Surselva) Routenbeschreibung auf separater Seite.http://www.hikr.org/tour/post98438.html
Tourengänger:
BeggBasel
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (6)