Wyssi Flue - anstelle des Linterhores


Publiziert von Felix , 5. August 2016 um 09:06. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:26 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Aufstieg: 975 m
Abstieg: 975 m
Strecke:Linter, P. 1399 - P. 1489 - P. 1683 - P. 1851 - Alp Chratzchumi, P. 1899 - Chratzchumisattel - Wyssi Flue - Chratzchumisattel - Alp Chratzchumi - P. 1851 - P. 1730 - P. 1489 - Linter, P. 1399
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Frutigen nach Linter, P. 1399
Kartennummer:1247

Wie schwärmte doch Ursula von der Überschreitung vom Chratzchumisattel zum Linterhore - heute war’s geplant; doch wegen der auf der etwas abschüssigen Passage vorherrschenden Nässe, meist dichten Wolkenfeldern und zeitweisen Niederschlägen, verzichteten wir darauf. Bei guten Bedingungen müsse dies nachgeholt werden - so die leicht enttäuschte Kennerin …

 

Auf Linter, P. 1399, wo ein grösserer Parkplatz zur Verfügung steht, starten wir bei doch sonniger, angenehmer Wetterlage - rasch einmal wird uns jedoch klar, dass heute die Wolken an den Bergen und Graten dominierend sein werden.

Noch wandern wir bei leichtem Sonnenschein hoch zu P. 1489, wo wir den Lintergrabe queren, und alsbald zur ersten Hütte aufsteigen. Gelegentlich weglos marschieren wir nun meist über feuchte Wiesen weiter zu den weiter oben gelegenen Hütten auf P. 1617 und P. 1683 - die Wolkenbildung über uns hat sich inzwischen massiv verstärkt.

 

Weiter, bei sich stets verdüsternder Atmosphäre, streben wir auf dem blumenreichen Rücken dem P. 1851 zu; hier beginnt die nur noch wenige Meter ansteigende Traverse zur Alp Chratzchumi (vor knapp drei Jahren kamen wir auf dieser Tour zum ersten Male an ihr vorbei) - erst im Nebel kaum erkennbar.

Hier kommen wir ein erstes Mal mit den seit mehr als 40 Jahren hier wirkenden Älplern Mädi und Sämi ins Gespräch; wir verabschieden uns nach teils intensivem Austausch (mazeno und der Älpler kennen beide den Viehimporteur aus dem Veltlin …), und machen uns auf zum Weiteranstieg.

 

Weglos steigen wir über feuchtes Grasgelände an zum Chratzchumisattel; hier wird, mit Blick auf den beabsichtigten Grat, angesichts der Nässe auf den ausgesetzten Grat- und Grasabschnitten, rasch klar, dass wir von der Überschreitung zum Linterhore absehen.

 

So steigen wir im feuchtnassen Gras, bei stets vom Frutigtal heraufziehenden Wolken, an - auf dem abschnittweise nach Osten beachtliche Flühe aufweisenden Grat - zum mächtigen Steinmann (mit gut verstauten Gipfelbuch) der Wyssi Flue.

Während unserer kürzeren Rast - mit Blick Richtung besonntem Wiriehorn, jedoch kaum einen ins Frutigtal und EMJ - beginnt es sogar leicht zu regnen, so dass wir uns bald auf den Abstieg im nun trüben Ambiente machen.

 

Auf der Wegspur steigen wir wieder ab zum Chratzchumisattel, und von dort weglos zur Alp Chratzchumi, wo Mädi und Sämi sogleich Kaffee aufsetzen und uns in ihre alte, heimilige, einfache Alp hinein bitten. Dort, Esstisch und Bank, sowie die offene Feuerstelle sind im selben Raum untergebracht, wo die Älplerin beim heute ersten Besuch eben am „Bode chehre“ war, d.h. mit zwei Kehrichtschäufelchen die noch flüssige Käsemasse im grossen Kessel durchrührte, um allfällige „Fremdkörper“ zu finden und zu entfernen. Sie laden uns zu Tische, auf welchem sie selbstgemachten Ziger, Mutschli, Alpkäse und Rahm aufstellen - alles schmeckt vorzüglich! Schliesslich zeigt uns Sämi im benachbarten Gade sein Käselager; nur schade, dass wir keinen der köstlichen Käse kaufen können - alle werden sie nach Adelboden (in den Hofladen des Altersheimes) geliefert …

 

Endlich verabschieden wir uns von den sympathischen Älplern und machen uns auf die Fortsetzung des Rückweges; bis zu P. 1851 folgen wir unserer Aufstiegsroute, danach queren wir auf einer zu Beginn kaum erkennbaren Wegspur den Lintergrabe und wechseln hinüber zum Linterbärgli auf P. 1730. Auf deutlicher Spur steigen wir nun auf dem Grasrücken durch schöne Blumenfelder (Arnika, Glockenblumen, Breitkölbchen als die hervorstechendsten) hinab nach Linter - erst zurück zum vormittäglichen Abzweig auf P. 1489 - und schliesslich zum Parkplatz auf P. 1399; mittlerweile hat es auf den letzten Metern zu regnen begonnen …

 

Nach kurzer Fahrt kehren wir im Restaurant in Rohrbach ein, genehmigen verschiedene, geschätzte, Getränke, und verabschieden uns voneinander - bis zum nächsten Male ;-)

 

unterwegs mit Patrick


ñ 1 h 50 min bis Alp Chratzchumi (inkl. ¼ h Pause)

 

ñ > ½ h bis Wyssi Flue

 

ò 40 min bis Alp Chratzchumi

 

ò ¾ h bis Parkplatz Linter, P. 1399 



 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno, Fuma


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